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2016 | Buch

Geschäftsmodell Nachhaltigkeit

Ökologische und soziale Innovationen als unternehmerische Chance

verfasst von: Klaus-Michael Ahrend

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Dieses Praxishandbuch vermittelt, neben den theoretischen Grundlagen für die Bewertung von Nachhaltigkeit, eine positive Haltung zu ökologischen und sozialen Geschäftsmodellen. Nachhaltigkeit ist dabei mehr als eine gesellschaftliche Anforderung oder eine philanthropische Erwägung. Vielmehr ist sie eine unternehmerische Chance für Gründer und für etablierte Unternehmen. Für beide Zielgruppen stellt dieses Buch einen integrierten Ansatz für die Entwicklung von nachhaltigen Geschäftsmodellen bei Neugründungen und bei etablierten Unternehmen zur Verfügung. Mit rund 800 aktuellen Beispielen nachhaltiger Geschäftsmodelle aus verschiedenen Branchen wird es zu einem wichtigen Berater für jeden Unternehmer.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Architektur von Geschäftsmodellen
Zusammenfassung
A man is but the product of his thoughts. What he thinks, he becomes. (Mahatma Gandhi; Gandhi M. K., Ethical religion, S. 61, Madras, S. Ganesan, 1922).
Nachhaltige Unternehmer nutzen die von Mahatma Gandhi beschriebene Kraft der eigenen Ideen für nachhaltige Innovationen, für einen Beitrag zu Umwelt und Gesellschaft. Nichtsdestotrotz können diese Beiträge nur langfristig erbracht werden, wenn das zugrunde liegende nachhaltige Geschäftsmodell auch ökonomisch belastbar ist. Ein nachhaltiger Unternehmer kann Gründer oder junger Unternehmer sein. Genauso wichtig sind nachhaltige Unternehmer in etablierten mittelständischen oder großen Unternehmen. Dabei kommt es nicht darauf an, ob der nachhaltige Unternehmer selbstständig oder angestellt tätig ist.
Nachhaltige Unternehmer identifizieren, evaluieren und nutzen mithilfe einer Organisation unternehmerische Gelegenheiten für ein möglichst sinnstiftendes Angebot und eine entsprechende Arbeitsweise. Wie ein Philosoph denkt der nachhaltige Unternehmer über neue Ideen nach, die er schließlich wie ein Ingenieur oder ein Handwerker in die Realität umsetzt.
Dabei unterstützt die Struktur des Geschäftsmodells bei der Analyse, Planung und Kommunikation der Geschäftstätigkeit. Nachhaltige Geschäftsmodelle sind relativ zu anderen Geschäftsmodellen nachhaltiger. D. h. sie erfüllen ökonomische, ökologische und soziale Ziele besser als andere Geschäftsmodelle. Mit Typologien von Geschäftsmodellen lassen sich Gestaltungshinweise für die Praxis erarbeiten.
Dieses Kapitel erläutert die verschiedenen Begriffe und präsentiert die Geschäftsmodell-Typologien von Malone et al., Linder und Cantrell sowie Gassmann et al.
Klaus-Michael Ahrend
Kapitel 2. Nachhaltige Geschäftsmodelle
Zusammenfassung
Die Verantwortung von Unternehmen erschöpft sich heute nicht darin, Gewinne zu erwirtschaften. Vor dem Hintergrund der globalen Herausforderungen sind Unternehmer aufgerufen, auch andere Erwartungen zu erfüllen. Dazu zählen auch die Wahrnehmung von Verantwortung für die Umwelt und für die Gesellschaft. Nachhaltigkeit ist aber mehr als eine gesellschaftliche Anforderung oder eine philanthropische Erwägung. Vielmehr ist Nachhaltigkeit eine unternehmerische Chance für Gründer und für etablierte Unternehmen. Es ist kein Widerspruch, mit nachhaltigen Geschäftsmodellen Geld verdienen zu wollen. Die vielen Möglichkeiten für nachhaltige Geschäftsmodelle leisten Beiträge für Umwelt, Gesellschaft und persönlichen Wohlstand. Verschiedene Studien belegen einen positiven Wertbeitrag des Einbezugs von Nachhaltigkeit in das unternehmerische Geschäftsmodell.
Das Kapitel enthält fast 100 verschiedene Konzepte für die Bewertung von Nachhaltigkeit. 14 Nachhaltigkeitskonzepte werden näher beschrieben. Grundsätzlich verbinden diese Ansätze das Grundverständnis, dass ein Geschäftsmodell Sinn machen soll, nicht nur ökonomisch, sondern auch für die Gesellschaft und für die Umwelt. Anhand verschiedener Teilmärkte wird herausgearbeitet, dass die nachhaltige Wirtschaft bezogen auf die Wirtschaftsleistung und die Erwerbstätigkeit bereits heute als einer der wichtigsten Wirtschaftssektoren der Bundesrepublik Deutschland bezeichnet werden kann.
Auf Basis der Typologien nachhaltiger Geschäftsmodelle von Bocken et al., Alter und SustainAbility wird eine neue Typologie nachhaltiger Geschäftsmodelle entwickelt. Die Typologie nachhaltiger Geschäftsmodelle umfasst 7 Typen und 28 Segmente. Während sich die Typen deutlich voneinander unterscheiden eint sie die Beschreibung von Geschäftsmodellen, die ökologisch und/oder sozial relevant, glaubwürdig und ambitioniert sind.
Klaus-Michael Ahrend
Kapitel 3. Beispiele nachhaltiger Geschäftsmodelle
Zusammenfassung
In der Unternehmenspraxis finden sich zahlreiche verschiedene nachhaltige Geschäftsmodelle. Dieses Kapitel präsentiert über 800 Beispiele nachhaltiger Geschäftsmodelle. Für jedes Beispiel ist eine Internet-Adresse für die Vertiefung aufgeführt. Die Geschäftsmodelle sind in der Struktur der neu entwickelten Typologie nachhaltiger Geschäftsmodelle (aus Abschn. 2.7) dargestellt.
Der Leser kann anhand der Beispiele nach neuen Ansätzen für sein Wirken suchen. Es kommt dabei nicht nur auf den Inhalt des Geschäftsmodells an, sondern wie das eigene Geschäftsmodell adaptiert wird bzw. wie ein neues Geschäftsmodelle entwickelt werden kann. Hannah Arendt nennt es die Potenz der Freiheit im Gegensatz zu der Notwendigkeit zur Selbsterhaltung (Arendt, H., Vita active, Piper, München, 1983). Der Leser sollte also solche Geschäftsmodelle für eine vertiefte Betrachtung auswählen, die nach individueller Einschätzung eine sinnstiftende Aufgabe darstellen und Spaß bei der Arbeit versprechen.
Klaus-Michael Ahrend
Kapitel 4. Ansatz für die Entwicklung und Weiterentwicklung Nachhaltiger Geschäftsmodelle
Zusammenfassung
Die deutsche Wirtschaft kann von zusätzlichen nachhaltigen Geschäftsmodellen profitieren. Die Potenziale liegen in allen Wirtschaftsbereichen und lassen neben dem persönlichen Erfolg von Unternehmensgründern und etablierten Unternehmen vor allem mehr Arbeitsplätze erwarten. Zwar wird es niemals eine komplette Durchdringung durch nachhaltige Geschäftsmodelle geben, doch sollte sich jedes Unternehmen auf den Weg zu mehr Nachhaltigkeit begeben. Die Beschäftigten, die Umwelt, die nachfolgenden Generationen und der Unternehmer können davon profitieren. Dieses Kapitel präsentiert einen integrierten Ansatz für die Entwicklung bzw. Weiterentwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle.
Die Grundlage für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle ist ein unternehmerisches Selbstverständnis. Dazu kommen muss der Wille für die Berücksichtigung von Nachhaltigkeit, sei es in den Produkten oder Dienstleistungen, in den Prozessen oder in dem Zusammenspiel der Wertschöpfung. Für die Beschreibung eines nachhaltigen Geschäftsmodells wird in Abschn. 4.3.4 ein Strukturmodell mit 11 Elementen entwickelt. Besonders relevant sind die Elemente Wertangebot, Schlüssel-Aktivitäten, Einnahmequellen, Schlüssel-Partner und Beitrag zum Gemeinwohl.
Die Entwicklung eines Geschäftsmodells erfolgt als Prozess der Erkennung, Bewertung und Nutzung von unternehmerischen Gelegenheiten in Zusammenarbeit mit einem Team. Für die Entwicklung von belastbaren Geschäftsmodellen sollte nach einer umsichtigen Umfeld- und Unternehmensanalyse und einer intensiven ungerichteten Suche nach Ideen und Technologien in der Folge eine Kombination aus evolutionären und aus revolutionären Bestandteilen gewählt werden. Ein hoher Anteil an unterscheidbaren Ausprägungen erhöht die Belastbarkeit.
Jeder Mensch sollte sich fragen, wie er mehr Zeit für Dinge verwenden kann, die Freude bereiten. Jeder nachhaltige Unternehmer sollte sich fragen, wie er einen möglichst großen Beitrag für die Lebenszufriedenheit vieler Menschen leisten kann. Der vorliegende Ansatz für die Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle hilft dabei.
Klaus-Michael Ahrend
Kapitel 5. Voraussetzungen erfolgreicher nachhaltiger Geschäftsmodelle
Zusammenfassung
Dieses Kapitel handelt von Exzellenz. Es beschreibt Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Entwicklung und Positionierung von nachhaltigen Geschäftsmodellen. Als Grundlage für die Darstellung der Erfolgsfaktoren dienen zahlreiche praxisnahe Studien und wissenschaftliche Quellen.
Zu den 14 Erfolgsfaktoren für erfolgreiche nachhaltige Geschäftsmodelle gehören interne und externe Voraussetzungen, wie einer kundenorientierten Geschäftsidee, aber auch Glück und Zufall bei Entscheidungen und im unternehmerischen Alltag prägen den Erfolg.
Ein nachhaltiges Geschäftsmodell sollte wirtschaftlich, tragfähig und umsetzbar sein. Dies erfordert neben einem Erfolgspotenzial auch verfügbare Ressourcen, Skalierbarkeit, beherrschbare Risiken und die Sicherung des Erfolgspotenzials. Die Unternehmerpersönlichkeit sollte neben funktionalen, sozialen, Führungs- und Unternehmerkompetenzen auch über ausreichend Potenzial zur Weiterentwicklung verfügen. Mit der regelmäßigen Überprüfung der unternehmerischen Ideen bzw. des Geschäftsmodells wird eine frühzeitige Anpassung (bis hin zum Abbruch) der Geschäftsmodellentwicklung erreicht. Bestehende Geschäftsmodelle werden zielführend weiterentwickelt. So bleibt der Unternehmer strategisch agil.
Jeder Unternehmer, ob Unternehmensgründer oder angestellter Intrapreneur profitiert durch Kenntnis dieser Erfolgsfaktoren. Gleichwohl handelt es sich nicht um eine allgemeingültige Liste an Erfolgsfaktoren. Erst nach der persönlichen Reflexion bieten sich Einsichten und Ansatzpunkte für die Nutzung im unternehmerischen Alltag.
Klaus-Michael Ahrend
Kapitel 6. Ausblick oder: Was ist zu tun?
Zusammenfassung
In einer demokratischen, liberalen und pluralistischen Gesellschaft sollte sich jeder die Frage stellen, welchen Beitrag er für eine bessere Zukunft leisten kann. Wie lassen sich die Gemeinschaft, die Lebensverhältnisse von vielen Menschen weiterbringen? Das Selbstverständnis von jedem Einzelnen, sich für nachhaltige Innovationen und für nachhaltige Geschäftsmodelle zu interessieren und zu begeistern, legt das Fundament für eine zukünftig wachsende nachhaltige Volkswirtschaft. Jeder kann einen Beitrag leisten!
Das vorliegende Kapitel zeigt, welche Beiträge verschiedene Akteure leisten können, um nachhaltigen Geschäftsmodellen zu mehr Präsenz zu verhelfen. Für die wesentlichen Akteure werden Ansatzpunkte präsentiert, mit denen die Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle unterstützt werden kann. Am wichtigsten dafür ist die Gründung nachhaltiger Unternehmen und die Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle in etablierten Unternehmen. Dementsprechend: Werden Sie nachhaltiger Unternehmer!
Die Erfolge von nachhaltigen Geschäftsmodellen wiederum prägen die Anerkennung in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Neben dem Beitrag der Unternehmer können die Akteure Politik, öffentliche Unternehmen, Konsument/Bürger, Wissenschaft und Medien ihrerseits Maßnahmen umsetzen. Grundlegend sind es die politischen Rahmenbedingungen sowie die Akzeptanz der Konsumenten, die eine stärkere Verankerung von nachhaltigen Geschäftsmodellen in der Wirtschaft möglich machen. Vergleichbar mit der Entwicklung der sozialen Marktwirtschaft wird die Entwicklung zu einer nachhaltigen Wirtschaft viel Zeit in Anspruch nehmen und niemals abgeschlossen sein.
Klaus-Michael Ahrend
Metadaten
Titel
Geschäftsmodell Nachhaltigkeit
verfasst von
Klaus-Michael Ahrend
Copyright-Jahr
2016
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-52880-8
Print ISBN
978-3-662-52879-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-52880-8