Skip to main content

1981 | Buch

Unternehmenserhaltung und Gewinnbegriff

Die Problematik des Nominalwertprinzips in handels- und steuerrechtlicher Sicht

verfasst von: Dr. Ekkehard Wenger

Verlag: Gabler Verlag

Buchreihe : Die Betriebswirtschaft in Forschung und Praxis

insite
SUCHEN

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Problemstellung und Gang der Untersuchung
Zusammenfassung
Selbständige Unternehmen sind die konstitutiven Elemente eines dezentral organisierten Wirtschaftssystems. Ihre Zielsetzung bestimmt sich nach dem Willen derjenigen Unternehmensbeteiligten, die vom Gesetzgeber als Träger der Unternehmensverfassung anerkannt werden. Die Präferenzstruktur der betreffenden Wirtschaftssubjekte ist in der Regel so beschaffen, daß das dominante Unternehmensziel im Erwerb von Zahlungsmitteln besteht. Die ökonomische Bedeutung dieser Zielsetzung ergibt sich daraus, daß der Besitz von Zahlungsmitteln mit einer abstrakten Verfügungsmacht über Güter verbunden ist. Diese gütermäßige Verfügungsmacht ist bestimmend für den Wert des Geldes; aus ihr allein erklärt sich die monetäre Ausrichtung wirtschaftlichen Handelns.
Ekkehard Wenger
2. Die Unternehmenserhaltung aus koalitionstheoretischer Sicht
Zusammenfassung
Die entscheidungsorientierte Betriebswirtschaftslehre sieht in der Unternehmung ein zielgerichtetes, informationsgewinnendes und informationsverarbeitendes Sozialsystem.1) Diese Auffassung ist für die weiteren Überlegungen insofern von Bedeutung, als sich Systeme nach herkömmlichem Sprachverständnis durch eine gewisse Dauerhaftigkeit ihrer Existenz auszeichnen.2) Aus organisationssoziologischer Sicht wird diese Dauerhaftigkeit sogar zum konstitutiven Merkmal erhoben: Das Ziel sozialer Systeme wird in der Aufrechterhaltung eines Zustandes gesehen, welcher das Überleben auch unter dem Einfluß von Störfaktoren gewährleistet.3)
Ekkehard Wenger
3. Gewinnbegriff und Vermögenserhaltung
Zusammenfassung
Im bisherigen Verlauf der Untersuchung wurde dargelegt, welche Interessen die einzelnen Koalitionsteilnehmer mit der Existenz des Unternehmens verbinden. Hieraus wurde abgeleitet, welche grundsätzliche Gestalt ein Erhaltungsmaßstab haben muß und welchen Zwecken er zu dienen vermag.
Ekkehard Wenger
4. Zur Kritik der nominalistischen Gewinnermittlung
Zusammenfassung
Nach der Entwicklung eines geschlossenen Ansatzes zur Systematisierung erhaltungsbezogener Gewinnbegriffe ist es nunmehr möglich, die Zweckdienlichkeit der einzelnen Definitionsalternativen einer kritischen Beurteilung zu unterziehen. Angesichts des gewählten Bezugsrahmens ist es ein Gebot der Folgerichtigkeit, die beiden herausgearbeiteten Strukturmerkmale getrennt zu behandeln. Im Hinblick auf den Gegenstand der vorliegenden Untersuchung können die weiteren Erörterungen auf die Differenzbildungsmethoden beschränkt bleiben. Dabei ist eine vertiefte Diskussion der nominalen Differenzbildungsmethode und ihrer spezifischen Problematik unabdingbar. Ihr wird daher im folgenden ein gesondertes Kapitel eingeräumt.
Ekkehard Wenger
5. Zur Wahl zwischen Substanzerhaltung und realer Kapitalerhaltung
Zusammenfassung
Im vergangenen Kapitel wurde nachgewiesen, daß eine nomi-nalistische Differenzbildungsmethode zur Erfüllung der mit der Gewinnermittlung verfolgten Zwecksetzungen ungeeignetist. Da jede wirtschaftliche Betätigung auf die Verfü-gungsgewalt über Güter gerichtet ist, macht eine rein geld-ziffernmäßige Erfolgsmessung die Rechnungslegung zu einer sinnlosen Zahlensammlung mit zielwidrigen Rechtsfolgen, wenn sich Geldziffern und Gütermengen nicht parallel entwickeln. Zu prüfen ist, inwieweit die zur Verfügung stehenden Alter-nativen den Anforderungen gerecht werden können, die die Nominalrechnung nicht zu erfüllen vermag. Der entwickelte Kriterienkatalog wird im folgenden dazu benutzt, die Zweck-mäßigkeit von Substanzerhaltung und realer Kapitalerhaltung gegeneinander abzuwägen.
Ekkehard Wenger
6. Zur Reformbedürftigkeit des geltenden Rechts
Zusammenfassung
Angesichts der gewonnenen Erkenntnisse erscheint eine Reform der geltenden Rechnungslegungsvorschriften zwingend geboten. Ihre nominalistische Ausrichtung läßt sich nur dann begründen, wenn der Geldwert konstant bleibt. Andernfalls führen sie zu sinnlosen Rechenergebnissen mit unerwünschten Rechtsfolgen. Bei dauerhaftem Geldwertschwund sind die ausgewiesenen Gewinnziffern für alle denkbaren Zwecke ungeeignet. Für die Gewinnberechtigten sind sie ohne Informationswert. Ihre Verwendung als Grundlage der Ausschüttungsbemessung läßt sich mit keinem Argument rechtfertigen. Gläubigerschutzzwecke vermögen sie nicht zu erfüllen. Am schwersten aber wiegt der Einwand, daß die Besteuerung von Nominalgewinnen bereits bei den verhältnismäßig niedrigen Inflationsraten der jüngsten Vergangenheit zu verfassungswidrigen Ergebnissen führt. Eine Abkehr vom Nominalismus ist daher unumgänglich.
Ekkehard Wenger
Backmatter
Metadaten
Titel
Unternehmenserhaltung und Gewinnbegriff
verfasst von
Dr. Ekkehard Wenger
Copyright-Jahr
1981
Verlag
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-663-06883-9
Print ISBN
978-3-409-34641-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-06883-9