Firmengröße und Globalisierung

Zusammenfassung

Die Wirtschaftspolitik wird derzeit zwischen einander widersprechenden Schlagworten hin- und hergerissen: Bloß Klein- und Mittelunternehmen könnten Arbeitsplätze schaffen, bloß Größtunternehmen könnten als global players die Konkurrenzfähigkeit in einer globalisierten Weltwirtschaft sicherstellen, bloß kleinere Unternehmen wiesen die Flexibilität und Dynamik auf, die für radikale Innovationen unabdingbar sei, bloß multinationale Konzerne könnten die enormen Kosten aufbringen, die die Entwicklung neuer Produkte für den globalen Markt erfordere, bloß große Unternehmen könnten die Möglichkeiten der weltweiten Informationsgesellschaft wirklich nutzen, gerade kleinen Unternehmen eröffneten die neuen Informationsmöglichkeiten gleiche Startchancen mit den Großen, Fusionen verbesserten die Effizienz und verstärkten den Wettbewerb, da sie die Besten in die Lage versetzten, weltweit zu agieren, Fusionen vergrößerten allein die Marktmacht und damit die Preissetzungspotentiale. Durchwegs plausible aber einander widersprechende Argumente, die sich voneinander vor allem dadurch unterscheiden, daß die einen von einer voll globalisierten Wirtschaft und weltweitem Wettbewerb mit denselben Produkten ausgehen, die anderen von einem eher traditionellen Modell arbeitsteiliger Weltwirtschaft. Von welchem dieser Hypothesen sollte die nationale Wirtschaftspolitik bzw. die Wirtschaftspolitik der EU im Zeitalter der Globalisierung ausgehen?