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1996 | Buch

Erfahrungswissen in der computerunterstützten Angebotsbearbeitung

Erfassung, Darstellung und Anwendung mit Hilfe fallbasierter Methoden

verfasst von: Thomas Nietsch

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

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Über dieses Buch

Der intensive Verdrängungswettbewerb zwingt viele Unternehmen zu einer stärkeren Kunden­ orientierung, die bereits in der Angebotsbearbeitung ihren Anfang findet. Schnelles Reagieren auf Kundenanfragen und qualitativ hochwertige, kundenindividuelle Angebote helfen den Unternehmen Marktanteile zu sichern bzw. neue Märkte zu gewinnen. Eine schnelle Angebots­ bearbeitung wird in der Praxis häufig durch unzureichendes Datenmaterial und fehlendes Know-how erschwert. Nur hochqualifizierte, erfahrene Sachbearbeiter sind derzeit in der Lage, qualitativ hochwertige Angebote in einem adäquaten Zeitrahmen zu erstellen. Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Untersuchungen dieser Arbeit steht die Erfassung, Speicherung und Bereitstellung von Erfahrungswissen, wie sie zur effizienten Bearbeitung von Angeboten benötigt wird. Speziell werden hierzu Methoden der fallbasierten Wissensverarbei­ tung, eine relativ junge Forschungsrichtung der Informatik, auf ihre Anwendbarkeit hin unter­ sucht. Es wird gezeigt, daß die Verwendung fallbasierter Methoden als informationstechnische Basis zur Verarbeitung von Erfahrungswissen in der Angebotsbearbeitung eine valide Grund­ lage effizienter Angebotsunterstützungssysteme bildet. Die vorliegende Arbeit entstand im Laufe meiner Tätigkeit am Institut für Wirtschafts­ informatik der Universität Münster. Besonderer Dank gilt meinen akademischen Lehrer, Herrn Prof. Dr. Karl Kurbel, der mir die Möglichkeit zur Promotion am Lehrstuhl für Wirtschafts­ informatik bot und die Abfassung der Dissertation durch wertvolle Anregungen unterstützte. Herrn Prof. Dr. Jörg Becker danke ich sehr herzlich für die Übernahme des Zweitgutachtens.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Der Markt für Investitionsgüter ist in weiten Teilen ein gesättigter Käufermarkt. Der daraus resultierende erhöhte Wettbewerb, der durch zunehmende Internationalisierung noch verstärkt wird, zwingt die Unternehmen zu einer stärkeren Kundenorientierung der Vertriebsaktivitäten, um auch bei stagnierender Nachfrage den eigenen Marktanteil sichern zu können.1) Neben Preis und Liefertermin avanciert hierbei die Ausrichtung der Leistungen an die kundenspezifi schen Wünsche immer mehr zum auftragsentscheidenden Kriterium.2) Eine solche Entwicklung hat verschiedene Auswirkungen auf die Erarbeitung von Angeboten.
Thomas Nietsch
2. Analyse der Angebotsbearbeitung
Zusammenfassung
Die Analyse der Angebotsbearbeitung erfolgt in drei Teilen. Im ersten generellen Teil werden grundlegende Begriffe, Inhalte und Formen von Angeboten geklärt sowie eine zeitliche Einord nung der Angebotsbearbeitung in den Prozeß der betrieblichen Leistungserstellung vorgenom men. Innerhalb des zweiten Teils erfolgt eine Merkmalsanalyse, in der die wesentlichen Rahmenbedingungen und Charakteristika der betrachteten Angebotsbearbeitung bestimmt werden. Der dritte Teil umfaßt eine Prozeßanalyse, in deren Verlauf die sachlogischen Abläufe innerhalb der Angebotserstellung untersucht und entsprechende Modelle generiert werden (vgl. Abbildung 2-1).
Thomas Nietsch
3. Erfahrungswissen in der Angebotsbearbeitung
Zusammenfassung
Die Untersuchung des Erfahrungswissens innerhalb der Angebotsbearbeitung geschieht nach folgend in zwei Teilen. Im ersten Teil wird die Bedeutung des Begriffes „Erfahrungswissen“ geklärt; seine wesentlichen Bestandteile und Charakteristika werden in diesem Zusammenhang herausgearbeitet. Eine begriffliche Festlegung wird dabei aus dem Grunde notwendig, daß sowohl die „Erfahrung“ als auch das „Erfahrungswissen“ im allgemeinen Sprachgebrauch mit einer Vielzahl unterschiedlicher Semantiken belegt sind. Im zweiten Teil der Untersuchung werden dann die Bereiche der Angebotsbearbeitung identifiziert, die in besonders starkem Maße auf vorhandenes Erfahrungswissen zurückgreifen. Als Grundlage der Untersuchung dient dabei das in Kapitel 2 erarbeitete Prozeßmodell der Angebotsbearbeitung.143)
Thomas Nietsch
4. Fallbasiertes Schließen
Zusammenfassung
Das fallbasierte Schließen240), auch als Case-Based Reasoning (CBR) bezeichnet, ist eine allgemeine Problemlösungstechnik, bei der explizit bestehendes Wissen in Form von Fällen zur Lösung eines neuen, konkreten Problems herangezogen wird.
Thomas Nietsch
5. Anwendungsbezogene Analyse des fallbasierten Schließens
Zusammenfassung
Die Erarbeitung von Angeboten erfordert in hohem Maße Erfahrungswissen.389) Die Metho den des fallbasierten Schließens stellen dabei eine Möglichkeit dar, Erfahrungswissen explizit zu erfassen und zur Problemlösung heranzuziehen.390) Eine Unterstützung der Angebotsbear beitung durch fallbasierte Methoden ist daher naheliegend.
Thomas Nietsch
6. Schlußbetrachtung
Zusammenfassung
Der zunehmende Verdrängungswettbewerb zwingt Unternehmen, sich noch mehr als bisher an den Kundenwünschen zu orientieren. Nur Unternehmen, die in der Lage sind, Kundenanfor derungen schnell und umfassend zu erfüllen, können ihre Marktanteile langfristig sichern oder ausbauen. Speziell für die Angebotsbearbeitung bedeutet dies, Kundenanfragen schnell und vollständig zu beantworten, um hierdurch einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den Konkur renten zu erlangen. Die Qualität eines Angebots, insbesondere eine optimale auf den Kunden zugeschnittene technischen Lösung, wird in diesem Kontext zum kritischen Erfolgsfaktor.
Thomas Nietsch
Backmatter
Metadaten
Titel
Erfahrungswissen in der computerunterstützten Angebotsbearbeitung
verfasst von
Thomas Nietsch
Copyright-Jahr
1996
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-663-08471-6
Print ISBN
978-3-8244-6340-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-08471-6