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2000 | Buch

Familieninterne Unternehmensnachfolge

Erfolgs- und Risikofaktoren

verfasst von: Werner Freund

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

Buchreihe : Gabler Edition Wissenschaft

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Über dieses Buch

Die Arbeit von Werner Freund widmet sich einem wichtigen Thema, der familienin­ ternen Unternehmensnachfolge. Das Material, das im Rahmen dieser Arbeit erhoben wurde, wie auch die Ergebnisse wurden im Rahmen eines Gutachtenauftrages des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz, den ich mit Herrn Werner Freund und Herrn Christian Koch durch­ geführt habe, dem Ministerium übermittelt. In dem genannten Gutachten sind wir zu einem insgesamt erfreulichen Ergebnis ge­ kommen: Das Problem der Unternehmensnachfolge ist in Rheinland-Pfalz nicht so groß. als daß es nicht ohne Gefahr für viele Arbeitsplätze in Rheinland-Pfalz gelöst werden könnte. Im Rahmen dieses Gesamtergebnisses zeigt Freund, daß die Nachfolgeprobleme zu etwa 60% familienintern geregelt werden können. Dabei gibt es allerdings Unterschiede. Die Chance, daß die Nachfolge in mittelständischen Unternehmen des Landes Rheinland-Pfalz familienintern geregelt werden kann. be­ trägt 64%, in Westdeutschland insgesamt liegt sie dagegen niedriger, und zwar bei 58%. Entsprechend niedrig liegt in Rheinland-Pfalz die Nachfolge durch leitende Mitarbeiter des Unternehmens, also die familienexterne Nachfolge in der besonderen Form der Übergabe an leitende Mitarbeiter. In Rheinland-Pfalz werden die Familien­ betriebe nur zu etwa 12% an bisherige Mitarbeiter des Unternehmens übergeben. In Westdeutschland liegt diese Quote doppelt so hoch. Die Arbeit von Werner Freund ist methodisch interessant, weil eine Vielfalt von Me­ thoden eingesetzt wird. Die Nachfolgeprobleme werden an 22 Fällen mit Hilfe der Fallmethode gründlich untersucht. Er hat aber auch mit der Fragebogentechnik ge­ arbeitet und insgesamt 191 Familienunternehmen und 32 Nicht-Familien­ unternehmen untersuchen können.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
A. Einleitung
Zusammenfassung
Viele der in einer Gründungswelle nach dem 2. Weltkrieg entstandenen Familienunternehmen gehen in den kommenden Jahren bereits in die dritte Generation über1. Die Einheit von Kapital und Führung durch einen familieninternen Nachfolger zu sichern, gelingt allerdings nicht einmal in 50 Prozent der Fälle2. Lösungen, die den Fortbestand des Unternehmens auch bei einer externen Nachfolge sichern, werden daher zunehmend wichtig.
Werner Freund
B. Theoretische Grundlagen
Zusammenfassung
Im folgenden werden die Begriffe „Familienunternehmen“, „Nachfolgeplanung“ sowie „familieninterne Nachfolge“ näher beleuchtet. Hierdurch können unterschiedliche Ansätze in der Literatur kurz vorgestellt und diskutiert sowie der für die vorliegende Studie gewählte Ansatz verdeutlicht werden.
Werner Freund
C. Empirie
Zusammenfassung
Der empirische Teil der vorliegenden Studie umfaßt drei Teilbereiche: erstens eine Vorstudie aus 22 Interviews von Unternehmerkindern, zweitens eine repräsentative schriftliche Unternehmensbefragung in Rheinland-Pfalz, die 224 mittelständische Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe mit 20 bis 500 Mitarbeitern umfaßt sowie drittens eine vertiefende Befragung von acht ausgewählten Nachfolgern, die sich an der schriftlichen Unternehmensbefragung beteiligt haben. Zusätzlich werden Interviews von Experten zum Thema „Unternehmensnachfolge“ für die Interpretation der Ergebnisse mitberücksichtigt. Diese verschiedenen empirischen „Bausteine“ verfolgen drei Ziele:
Erstens vermittelt die Kurzdokumentation der als Vorstudie geführten 22 Interviews bei Unternehmerkindern einen Einblick in die von Fall zu Fall unterschiedlichen Rahmenbedingungen des Generationenwechsels. Entsprechend unterschiedlich sind die Wege und Maßnahmen, die ein bestmögliches Gelingen des Generationenwechsels eröffnen. Zweitens werden durch die repräsentative Befragung von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes mit 20–500 Beschäftigten erstmals für Rheinland-Pfalz die Dimensionen personelle, strategische, organisatorische und finanzielle Kontinuität im Generationenwechsel erfaßt und in ihren Wirkungszusammenhängen beleuchtet. Drittens vertiefen weitere acht Interviews die Frage nach Erfolgs- und Risikofaktoren in ausgewählten Einzelfällen.
Werner Freund
D. Handlungsempfehlungen und Ausblick
Zusammenfassung
Die vorliegende Studie untersucht die familieninterne Unternehmensnachfolge in Rheinland-Pfalz. Hierzu wurden 30 Junioren interviewt und 224 Unternehmen des rheinland-pfälzischen Verarbeitenden Gewerbes mit 20 bis 500 Beschäftigten schriftlich befragt. Für etwa 44% der Familienunternehmen steht der Generationenwechsel in den kommenden zehn Jahren an. Hierin nimmt der interne Generationenwechsel (in ca. 60% der Fälle) einen höheren Stellenwert ein als im Durchschnitt Westdeutschlands. Damit bildet die familieninterne Unternehmensnachfolge den entscheidenden Ansatzpunkt für das gesellschaftspolitische Ziel, daß im Generationenwechsel erstens die Dynamik in der wirtschaftlichen Entwicklung der Unternehmen nicht unnötig Schaden nehmen und zweitens der Verlust an Arbeitsplätzen in Unternehmen, die mangels Nachfolger schließen müssen, möglichst gering bleiben möge. Die auffallendsten Problemzonen, in denen aufgrund der geführten Interviews und ausgewerteten Fragebögen Handlungsbedarf besteht, können durch die folgenden Punkte skizziert werden:
1.
Das Gefühl von Sympathie oder Antipathie für das Unternehmen bildet sich bei den Nachfolgern bereits früh heraus. Die eigenen Kinder für eine spätere Übernahme der Geschäftsführung zu motivieren, setzt daher voraus, daß die Eltern ihrer Vorbildfunktion gerecht werden. Als sehr motivierend werden Fairneß und Verantwortlichkeit im Umgang mit Mitarbeitern und Kunden empfunden.
 
Werner Freund
Backmatter
Metadaten
Titel
Familieninterne Unternehmensnachfolge
verfasst von
Werner Freund
Copyright-Jahr
2000
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-663-08491-4
Print ISBN
978-3-8244-7027-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-08491-4