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2003 | Buch

Ganzheitliches Komplexitätsmanagement

Grundlagen und Methodik des Umgangs mit Komplexität im Unternehmen

verfasst von: Robert Kirchhof

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

Buchreihe : Beiträge zur Produktionswirtschaft

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
In den letzten Jahren ist Komplexität zu einem Schlagwort geworden, mitunter wird sogar von einem „Megatrend Komplexität“ gesprochene2. Zunehmende Komplexität zeigt sich in politischen, wirtschaftlichen, technischen, sozialen und ökologischen Systemen, wobei die Anforderungen an das Management solcher Systeme stark gewachsen sind. Auch für Unternehmen erwachsen aus der eigenen Komplexität und der Komplexität der Umwelt vielfältige Probleme. Sie haben ihre Ursachen in der gestiegenen Anzahl und Vielfalt von politischen, kulturellen und rechtlichen Rahmenbedingungen, wachsenden Unternehmensgrößen, zunehmenden Kapitalverflechtungen, Variantenvielfalt, verstärkter Dynamik, kürzeren Innovations- und Produktlebenszyklen, der Globalisierung3, etc. In dem materiellen, informatorischen und finanziellen Beziehungsgeflecht dieser Faktoren mit zahlreichen wechselseitigen Abhängigkeiten und zeitlich gestaffelten Rückkopplungen entstehen schnell Unübersichtlichkeit und Intransparenz. Nicht zuletzt ändern sich diese Faktoren und ihre Beziehungen zueinander in kürzeren Zyklen, wodurch der Anpassungs- und Flexibilitätsdruck der Unternehmen ständig steigt. Diese Faktoren beschreiben strukturelle Probleme im Zusammenhang mit Komplexität.
Robert Kirchhof
2. Grundlagen des Umgangs mit Komplexität
Zusammenfassung
Am Anfang dieser Arbeit wird eine Klärung der Begriffskategorien System und Komplexität vorgenommen. Dies ist insofern notwendig, als diese Begriffe in einer Vielzahl von unterschiedlichen Zusammenhängen und Deutungen benutzt werden, sowohl im Alltag, als auch in der Wissenschaft17. Das zweite Kapitel gibt eine Einführung in die Grundlagen von Systemen (2.1) und ihre bestimmende Eigenschaft — die Komplexität (2.2). Der Begriff der Komplexität bestimmt sich aus der attributiven Verwendung im Zusammenhang mit Zustands-oder Eigenschaftsbeschreibungen von Systemen. Dazu werden verschiedene Komplexitätsbegriffe erläutert (2.2.1 und 2.2.2) und für diese Arbeit abgegrenzt (2.2.3). Dem schließt sich eine genauere Betrachtung komplexer adaptiver Systeme an, da sich aus den Merkmalen komplexer adaptiver Systeme wesentliche Aussagen für den Umgang mit Komplexität ergeben (2.3). Im Anschluss daran werden die für diese Arbeit wichtigsten Wissenschaftsdisziplinen im Überblick dargestellt, die sich mit Systemen, Komplexität und dem Umgang mit Komplexität befassen (2.4).
Robert Kirchhof
3. Erscheinungsformen und Umgang mit Komplexität im Unternehmen
Zusammenfassung
Das dritte Kapitel wendet sich den Ausprägungen der Komplexität im Unternehmen zu. Dazu wird aufbauend auf den Erkenntnissen das zweiten Kapitels das Unternehmen zunächst als komplexes adaptives System charakterisiert (3.1). Daran anschließend werden die Formen der Komplexität und damit in Zusammenhang stehende Probleme im Unternehmen erläutert (3.2, 3.2.1, 3.2.2). In Kapitel 3.3 werden zwei bedeutende paradigmatische Möglichkeiten des Umgangs mit Komplexität im Unternehmen betrachtet. Aus diesen Paradigmen und verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen haben sich zahlreiche Beiträge des Umgangs mit Komplexität im Unternehmen entwickelt, die zum Abschluss in Kapitel 3.4 analysiert werden. Ein detaillierter Vergleich der Beiträge befindet sich im Anhang der Arbeit.
Robert Kirchhof
4. Konzeption der Methodik des Ganzheitlichen Komplexitätsmanagements
Zusammenfassung
Entwicklungsgegenstand dieser Arbeit ist die Methodik des Ganzheitlichen Komplexitätsmanagements, die in diesem Kapitel in ihren Grundzügen konzipiert wird. Dabei soll ein Verständnis dafür entwickelt werden, was Komplexitätsmanagement im Unternehmen bedeutet, wie die Prinzipien der Komplexitätsbewältigung im Unternehmen abgeleitet werden und wie man darauf aufbauend Komplexitätsmanagement als einen ganzheitlichen Ansatz der Unternehmensführung definieren kann. In Kapitel 4.1 wird erläutert, welche Basisaussagen der Komplexitätsgestaltung beim Umgang mit Komplexität zu beachten sind. Dazu werden die grundlegenden Aussagen von ASHBY (4.1.1) und LUHMANN (4.1.2) und das sich daraus ergebende Dilemma des Umgangs mit Komplexität (4.1.3) vorgestellt und erläutert. Darauf bauen die Handlungsstrategien (4.2) und Bestimmungsfaktoren (4.3) für den Umgang mit Komplexität im Unternehmen auf. Aus den gewonnen Aussagen wird abgeleitet, was unter Ganzheitlichem Komplexitätsmanagements verstanden wird, wie es defmiert ist und was es bedeutet(4.4). Auf dieser Grundlage werden die Methodik des Ganzheitlichen Komplexitätsmanagements und die Anforderungen an die Methodik in Kapitel 4.5 abgeleitet.
Robert Kirchhof
5. Lenkungsmodell des Ganzheitlichen Komplexitätsmanagements
Zusammenfassung
Im fünften Kapitel wird der erste Methodikbestandteil entwickelt: das Lenkungsmodell des Gancheitlichen Komplexitätrmanagements. An das Modell wurden in Kapitel 4.5 folgende Anforderungen gestellt:
  • Berücksichtigung der Eigenschaften komplexer adaptiver Systeme,
  • Integration von Organisationsstrukturen und Verhaltensaspekten der Akteure,
  • Berücksichtigung der informalen und formalen Schemata der Akteure,
  • Darstellung des gesamten Prozesses der Wahrnehmung von struktureller und funktionaler Komplexität sowie darauf gründender Entscheidungen, Handlungen und Kontrollmaßnahmen,
  • flexible Wahl des Detalllierungsgrades je nach Problem und Anwender.
Robert Kirchhof
6. Konfigurationsmodelle des Ganzheitlichen Komplexitätsmanagements
Zusammenfassung
Im sechsten Kapitel werden die Konfagurationsrrmdelle des Ganzheitlichen Komplexitätsmanagements als zweite Methodikbestandteil dieser Arbeit entwickelt. In Kapitel 4.5 wurden folgende Anforderungen an die Entwicklung der Konfigurationsmodelle hinsichtlich der Beschreibungsmethode, Struktur der Modelle und Modellierungsprinzipien formuliert:
  • Berücksichtigung hoher struktureller Komplexität,
  • Abbildung der Elemente-, Relationen- und Strukturkomplexität in einer hohen Anzahl, Vielfalt, Vernetztheit und Interdependenz von Elementen und Relationen
  • Abbildung der Markt-, korrelierten und autonomen Komplexität,
  • akteur- und anwendungsspezifische Wahl der Grobkömigkeit.
Robert Kirchhof
7. Planungskonzept des Ganzheitlichen Komplexitätsmanagements
Zusammenfassung
In den Kapiteln 5 und 6 wurden die ersten beiden Bestandteile der Methodik des Ganzheitlichen Komplexitätsmanagements vorgestellt, das Lenkungsmodell und die Konfigurationsmodelle. In diesem Kapitel werden diese Modelle im dritten Methodikbestandteil, dem Planungskonzept integriert. Das Planungskonzept muss gemäß Kapitel 4.5 folgenden Anforderungen an die Methodik des Ganzheitlichen Komplexitätsmanagements genügen:
  • Integration veränderbarer und vergangenheitsabhängiger Wirkungsverläufe sowie ex- und interner Rückkopplungen,
  • Integration von Verhaltensaspekten der Akteure unter Berücksichtigung der Sicht der Akteure mit ihren informalen und formalen Schemata,
  • Komplexitätsbedarf und Komplexitätspotenzial müssen bezogen auf Markt-, korrelierte und autonome Komplexität durch Komplexitätserhöhung und -reduktion in Abstimmung gebracht werden,
  • Zulassung der offenen Integration neuer Methoden und Modelle sowie des Wechsels von Instrumenten und Methoden je nach Problemzusammenhang,
  • flexible Wahl des Detaillierungsgrades je nach Problem und Anwender.
Robert Kirchhof
8. Zusammenfassung
Zusammenfassung
Die Gestaltung und Beherrschung der Komplexität ist eine der zentralen Herausforderungen für das Management von Unternehmen. Diese Herausforderung stellt sich in der Regel nicht direkt. Komplexität zeigt sich jedoch in allen Elementen und Systemen eines Unternehmens und der Umwelt, seien es Kunden, Leistungen, Prozesse, Technologien und Mitarbeiter oder Märkte, Konkurrenten, die Gesellschaft, etc. Um im Wirtschaftsgeschehen dauerhaft zu überleben, muss das Unternehmen alle diese Faktoren und die Beziehungen zwischen ihnen permanent gestalten und aufeinander abstimmen. Die Güte dieses Gestaltungsprozesses zeigt sich in der Beachtung der vielfältigen Interdependenzen und zeitlich gestaffelten Rückkopplungen zwischen den Systemelementen. Da die Komplexität in den Unternehmen und ihren Teilumwelten permanent zunimmt, wird die Beachtung der Komplexität für das Management immer wichtiger und rückt stärker in den Fokus entsprechender Strategien der Unternehmen.
Robert Kirchhof
Backmatter
Metadaten
Titel
Ganzheitliches Komplexitätsmanagement
verfasst von
Robert Kirchhof
Copyright-Jahr
2003
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-663-10129-1
Print ISBN
978-3-8244-7742-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-10129-1