Skip to main content

2010 | Buch

Controlling mittelständischer Unternehmen

Empirischer Status quo und Handlungsempfehlungen

verfasst von: Wolfgang Ossadnik, Ellen Lengerich, David Barklage

Verlag: Physica-Verlag HD

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Obwohl Controlling als Funktion zur Unterstützung der Unternehmensführung grundsätzlich für Unternehmen aller Größen ein erhebliches Nutzungspotenzial bereithält, beziehen sich die in der Literatur präsentierten Konzepte zum Controlling primär auf Großunternehmen. Darüber hinaus wird dem Mittelstand in empirischen Untersuchungen immer wieder ein Nachholbedarf auf diesem Gebiet attestiert. Vor diesem Hintergrund stellen sich die Fragen, wie die Controllingfunktion in mittelständischen Unternehmensstrukturen ausgestaltet ist und wie sie des Weiteren ausgestaltet werden sollte. Hierzu beleuchten die Autoren das Phänomen des Controllings mittelständischer Unternehmen aus einer semantischen, empirischen, deduktiven und konstruktivistischen Perspektive.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Bei der Entstehung, Entwicklung und Umsetzung der Controllingidee spielte die Größe eines Unternehmens – zunächst – keine Rolle. Stattdessen wurde Controlling z. B. als ein Konzept rekonstruiert, das speziell auf Rechnungswesen und Informationswirtschaft Bezug nimmt oder Planung und Kontrolle integriert.1 Mit dem Aufkommen und der Konsensualisierung des so genannten Koordinationsparadigmas2 wurde Controlling dann implizit an der Unternehmensgröße festgemacht: Indem Controlling der Koordination segmentierter Führungssysteme dienen soll, stellt es auf dezentralisierte Unternehmen mit einem hinreichenden Segmentierungsgrad der Führungssysteme ab. Ein solcher Grad liegt jedoch primär nur bei größeren Unternehmen vor. Nach dem aktuell die Controllingidee theoretisch fundierenden Koordinationsparadigma ist Controlling eine Führungshilfe für größere Unternehmen, da nur diese über segmentierte Führungs(sub)- systeme verfügen, die einen Koordinationsbedarf auslösen. Ein solcher Bedarf besteht indes nicht für kleine und mittlere Unternehmen, die im Regelfall nicht über hochdifferenzierte Führungssysteme verfügen. Controlling wäre demnach für mittelständische Unternehmen ein kaum anwendbares und nützliches Konzept, wenn es nach dem Inhalt des Koordinationsparadigmas verstanden würde. Auf der anderen Seite benötigen auch mittelständische Unternehmen zur Lösung ihrer Führungsprobleme eine Hilfestellung, die ihre oft nur rudimentär ausgeprägten Führungssysteme nicht zu liefern vermögen.
Wolfgang Ossadnik, Ellen van Lengerich, David Barklage
2. Controlling mittelständischer Unternehmen: Begrifflich-konzeptionelle Basisprobleme und empirische Ausgestaltung
Zusammenfassung
Die vorliegende Studie soll u. a. einen Bezugsrahmen für ein mittelstandsadäquates Controlling entwickeln und auf dieser Basis die besonderen Gestaltungsbedingungen für ein solches Controlling im Mittelstand auf der Basis vorliegender theoretischer Erkenntnisse herausarbeiten. Hiervon ausgehend werden dann reale Ausgestaltungen von Phänomenen vorgestellt, die in mittelständischen Unternehmen des deutschsprachigen Raums als „Controlling“ oder als „controllingähnlich“ angesehen werden. Auf dieser Basis können dann übereinstimmende und voneinander abweichende Elemente identifiziert und es kann ein realitätsangemessenes Bild der Praxis des Controllings mittelständischer Unternehmen entworfen werden.
Wolfgang Ossadnik, Ellen van Lengerich, David Barklage
3. Konzeption eines mittelständischen Controllinginstrumentariums als „lernendes System“
Zusammenfassung
Für die Durchführung controllingbezogener Aufgaben benötigen mittelständische Unternehmen229 geeignete Instrumente. Besteht doch grundsätzlich die Gefahr, dass faktisches Handeln nicht das Ergebnis systematischen Nachdenkens über Zweck-Mittel-Rationalität sondern Folge individueller Zufälligkeiten ist. Eingesetzte Instrumente (bzw. Methoden) könnten Ausdruck erfolgreicher Verkaufsaktivitäten von Beratern, statt Resultat regelmäßiger Reflexionen über instrumentale Bedarfe sein. Auch normiert die Festlegung auf ein bestimmtes EDV-Tool einen Vorrat an Instrumenten, die nicht von vornherein auf individuelle Besonderheiten des anwendenden Unternehmens abgestellt sind.
Wolfgang Ossadnik, Ellen van Lengerich, David Barklage
4. Schlussbemerkungen
Zusammenfassung
Ausgehend vom Bedarf mittelständischer Unternehmen nach geeigneten Führungshilfen wurde untersucht, ob dieser Bedarf durch eine mittelstandsspezifische Rekonstruktion der Controllingidee gedeckt werden könnte. Im Hinblick auf den geringeren Dezentralisierungs- und Segmentierungsgrad mittelständischer Unternehmen wurde von dem sich auf größere Unternehmen beziehenden Koordinationsparadigma Abstand genommen und statt dessen stärker auf ältere, robustere, einfachere Ausprägungen der Controllingidee abgestellt, die die laufende Integration steuerungsrelevanter Funktionen wie Planung und Kontrolle über geeignete informatorische Unterstützungen ins Zentrum einer mittelstandsbezogenen Controllingidee rücken. Vor diesem Hintergrund konzentrierte sich die Untersuchung zunächst auf die Frage, wie Funktionen, die in mittelständischen Unternehmen als controllingbezogen oder controllingähnlich bezeichnet oder angesehen werden, tatsächlich ausgestaltet sind. Hiervon ausgehend wurde untersucht, wie Controlling in mittelständischen Unternehmensstrukturen zweckmäßiger Weise ausgestaltet werden sollte. Um diese Fragen im Einzelnen zu klären, wurde das Controlling mittelständischer Unternehmen zunächst aus einer semantischen, sodann aus einer empirischen Perspektive in Verbindung mit einem deduktiven Blickwinkel betrachtet. Hieran schlossen sich Überlegungen konstruktivistischer Art an.
Wolfgang Ossadnik, Ellen van Lengerich, David Barklage
Backmatter
Metadaten
Titel
Controlling mittelständischer Unternehmen
verfasst von
Wolfgang Ossadnik
Ellen Lengerich
David Barklage
Copyright-Jahr
2010
Verlag
Physica-Verlag HD
Electronic ISBN
978-3-7908-2428-5
Print ISBN
978-3-7908-2427-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-7908-2428-5