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2010 | Buch

Hochwasserrisikomanagement

Theorie und Praxis

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Dem Wasser, unserem kostbarsten Lebens- und Wirtschaftsgut, kommt unter den Naturressourcen eine besondere Bedeutung zu. Es ist einerseits ein nicht ersetzbares Lebens-, Konsumtions-, Produktions- und Transportmittel und andererseits eine „Urgewalt“, die mit ihrer Kraft das Leben und die Güter gefährden und zerstören kann. Um das Wasser in seine Dienste stellen zu können oder um sich vor den Gefahren extremer Hochwasser oder Trockenperioden zu schützen, errichtet und nutzt der Mensch schon seit über fünftausend Jahren Bauwerke, Geräte und andere Einrichtungen [114].
Uwe Müller
2. Integriertes Hochwasserrisikomanagement
Zusammenfassung
Pro Jahr sind weltweit rund 200 Millionen Menschen durch 500 bis 700 Naturkatastrophen betroffen, wobei durchschnittlich 80.000 Menschen sterben und Schäden in Höhe von ca. 100 Milliarden US-Dollar entstehen [218]. Die jährlichen Schadenssummen verteilen sich vorrangig auf Asien, Amerika und Europa. Bei den anderen Kontinenten, wie z. B. Afrika, sind auch aufgrund ihres geringeren Schadenspotenzials die Schadenssummen nicht so hoch. Sowohl in den Industrie- als auch in den Entwicklungsländern steigt das Risiko durch Naturgefahren infolge der ständigen Weiterentwicklung und Bedürfniszuwächse der Gesellschaft an (siehe Bild 2-1). Die hydrologischen Ereignisse machen ca. 39 % der jährlichen Naturkatastrophen aus und bewirken ca. 9 % der Schäden und 3 % der Todesopfer [206].
Uwe Müller
3. EG-Hochwasserrisikomanagementrichtlinie
Zusammenfassung
Im Oktober 2007 hat die Europäische Union die Richtlinie 2007/60/EG zur Bewertung und das Management von Hochwasserrisiken (EG-HWRM-RL) [75] verabschiedet und die Bundesregierung mit dem ab 01.03.2010 geltendem neuen Wasserhaushaltsgesetz [31] in nationales Recht umgesetzt. Die einzelnen Bundesländer werden zeitnah ihre Landeswassergesetze ebenfalls anpassen.
Uwe Müller
4. Wasserwirtschaftliche Ausgangslage
Zusammenfassung
Diese Vorgehensweise soll im Folgenden überblicksmäßig für die Bundesrepublik Deutschland und am Beispiel des Freistaates Sachsen demonstriert werden. Dabei werden in den folgenden Abschnitten dieses Kapitels neben der rechtlichen Entwicklung die wichtigsten Einflussgrößen für die Abflussbildung und Abflusskonzentration qualitativ beschrieben. Aus der dort vorgenommenen systematischen Aufarbeitung dieser Einflussgrößen, wie z. B. Niederschlagsverteilung und -intensität, Hangneigung, Tal- und Gewässermorphologie, Bodenarten, Versickerungsverhalten, Flächennutzung und Versiegelungsgrad lassen sich, wie auch geschehen, qualitative Trends für das Abflussverhalten insbesondere auch im Hochwasserfall ableiten. Damit soll u. a. gezeigt werden, dass man mit dem Ergebnis solcher Betrachtungen leicht verfügbare Grundlagen für Entscheidungen im Hochwasserrisikomanagement oder über weitere Entwicklungen im Raum, wie z. B. Landnutzungen, schaffen kann. Außerdem kann man mit diesen verfügbaren oder leicht abzuleitenden Informationen die vorläufige Bewertung des Hochwasserrisikos entsprechend Artikel 4 und 5 der EG-HWRM-RL [75] vornehmen.
Uwe Müller
5. Das Hochwasserereignis vom August 2002
Zusammenfassung
Das Ereignis vom August 2002 war eine der schlimmsten Hochwasserkatastrophen in Europa, die Schäden in einer Höhe von ca. 18,5 Milliarden Euro verursachte und 37 Menschen das Leben kostete [15], [160]. Am stärksten betroffen waren Deutschland mit Schäden von 9,2 Milliarden Euro sowie Österreich und Tschechien mit Schäden von je 3,0 Milliarden Euro. Weitere Schäden in einer Höhe von 3,3 Milliarden Euro sind in den beträchtlich betroffenen Ländern Italien, Schweiz, Slowakei, Ungarn, Rumänien und Russland und in den nennenswert betroffenen Ländern Großbritannien, Niederlande, Spanien, Polen, Moldawien und der Ukraine aufgetreten [15].
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6. Risikomanagement während des Ereignisses
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden Sachverhalte und Maßnahmen zur Begrenzung des Ausmaßes und der Dauer einer Hochwasserkatastrophe am Beispiel des Ereignisses von 2002 in Sachsen beschrieben. Bezug nehmend auf den unter 2 erläuterten Kreislauf des Hochwasserrisikomanagements fallen diese Dinge in die Phase der Hochwasserbewältigung. Da eine umfassende Beschreibung aller Gegebenheiten und Aktivitäten den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde, konzentrieren sich die weiteren Ausführungen auf ausgewählte, vorrangig wasserwirtschaftliche Aspekte
Uwe Müller
7. Schäden und Sofortmaßnahmen
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden ausgewählte Sachverhalte zu den im August 2002 aufgetretenen Schäden beschrieben. Dabei wird insbesondere am Beispiel des Freistaates Sachsen auf die Erfassung der Schäden an den wasserwirtschaftlichen Anlagen und auf die Sofortmaßnahmen an den Fließgewässern, Deichen und Stauanlagen eingegangen. Entsprechend dem unter 2 erläuterten Kreislauf des Hochwasserrisikomanagements fallen die Inhalte dieser Ausführungen in die Phase der Hochwasserbewältigung.
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8. Hochwassernachsorge und Wiederaufbau
Zusammenfassung
Nach einem Hochwasserereignis und der unmittelbaren Hochwasserbewältigung folgt Bezug nehmend auf den unter 2 erläuterten Kreislauf des Hochwasserrisikomanagements der allmähliche Übergang in die Phase der Regeneration. In der dort angesiedelten Hochwassernachsorge ist es neben dem planmäßigen und nachhaltigen Wiederaufbau unter Anderem erforderlich, für das im Untersuchungsgebiet abgelaufene Hochwasser, eine fundierte Ereignisanalyse durchzuführen, um die unter 1.2 erläuterten Zielstellungen erreichen zu können
Uwe Müller
9. Hochwasservorbeugung
Zusammenfassung
Im integrierten Hochwasserrisikomanagement sind die bisher erläuterten Handlungen in den Phasen der Hochwasserbewältigung und der Regeneration stark vom vorher aufgetretenen Ereignis geprägt und stellen vorwiegend Reaktionen auf das gerade abgelaufene Hochwasserereignis dar. Je weiter man sich zeitlich vom Hochwasserereignis entfernt, desto mehr nimmt die Bedeutung von Aktionen im Sinne der Nachhaltigkeit und der Hochwasservorbeugung zu. Der Übergang von der Reaktion auf ein Ereignis zur Aktion mit dem Ziel der Hochwasservorbeugung findet allmählich statt. Die Handlungsfelder der Reaktion auf ein Ereignis werden in der Regel als unabweisbar akzeptiert und der damit zusammenhängende Aufwand wird demzufolge nicht in Frage gestellt. Die aufzuwendenden Handlungen (Aktionen) zur Hochwasservorbeugung bedürfen eines Hochwasserbewusstseins. Dazu ist es erforderlich, dass mit guten fachlichen Begründungen den Entscheidungsträgern und der öffentlichkeit der Nutzen und die Notwendigkeit der Hochwasservorsorge plausibel dargestellt und die Konsequenzen der Einsparung von Vorsorgemaßnahmen veranschaulicht werden.
Uwe Müller
10. Fachliche Umsetzung der EG-Hochwasserrisikomanagementrichtlinie
Zusammenfassung
In den vorangegangenen Kapiteln sind alle Phasen des integrierten Hochwasserrisikomanagements ausführlich beschrieben worden. Unter Verwendung der dort aufgearbeiteten Informationen und Berücksichtigung der abgeleiteten Schlussfolgerungen kann die EG-HWRMRL fachlich weitestgehend umgesetzt werden. In den folgenden Abschnitten soll insbesondere unter Berücksichtigung von LAWA-Empfehlungen eine mögliche Vorgehensweise zur Umsetzung der EG-HWRM-RL im Binnenland aufgezeigt werden.
Uwe Müller
11. Zusammenfassung
Zusammenfassung
Das vorliegende Buch befasst sich mit der Darstellung und der Analyse der wichtigsten Schritte zur Umsetzung der EG-Richtlinie zur Bewertung und dem Management von Hochwasserrisiken (EG-HWRM-RL) und stellt diese in den Kontext zum integrierten Hochwasserrisikomanagement. Dabei wird im Rahmen einer Ex-post-Evaluation das Hochwasserrisikomanagement aus Sicht der Wasserwirtschaft vor, während und nach einem extremen Hochwasserereignis dargestellt, analysiert und bewertet. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse werden systematisiert und für die praktische Anwendung aufbereitet.
Uwe Müller
12. Ausblick
Zusammenfassung
Die Europäische Union hat mit der Richtlinie zur Bewertung und das Management von Hochwasserrisiken im Jahre 2007 (EG-HWRM-RL) die Grundlage für ein integriertes Hochwasserrisikomanagement auf europäischer Ebene geschaffen. In Umsetzung der EG-Hochwasserrisikomanagementrichtlinie werden in den nächsten Jahren flusseinzugsgebietsweise das Hochwasserrisiko bewertet, bei Betroffenheit Hochwassergefahrenkarten und Hochwasserrisikokarten erstellt und Hochwasserrisikomanagementpläne erarbeitet werden, mit deren Umsetzung das Hochwasserrisiko vermindert werden soll.
Uwe Müller
Backmatter
Metadaten
Titel
Hochwasserrisikomanagement
verfasst von
Uwe Müller
Copyright-Jahr
2010
Verlag
Vieweg+Teubner
Electronic ISBN
978-3-8348-9729-9
Print ISBN
978-3-8348-1247-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8348-9729-9