2011 | OriginalPaper | Buchkapitel
Wissensarbeit im Innovationsprozess
verfasst von : Emanuel Beerheide, Olaf Katenkamp
Erschienen in: Innovationsmanagement 2.0
Verlag: Gabler
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Im Kontext des Wandels der Industrie- zur Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft gewinnen die Gestaltung und das Management von Wissensarbeit – besonders in Innovationsprozessen38 – immer stärker an Bedeutung. Auch wenn die wissenschaftliche Debatte um den „richtigen“ Gesellschaftsbegriff – Wissens-, Informations- oder Netzwerkgesellschaft – kontrovers geführt wird, so lassen sich doch tiefgreifende Veränderungen beobachten: Schlagwörter wie Globalisierung, Dominanz der (Kapital-)Märkte, Strukturwandel, Individualisierung, Subjektivierung, rasante technische Entwicklung und demografischer Wandel skizzieren die vielfältigen Facetten dieser Veränderungen. Für die Beschäftigten beinhaltet dieser Wandel sowohl Chancen als auch Risiken: Zum einen ist er durch eine Bedeutungszunahme von Wissen, Fachkompetenzen und Innovationen und zum anderen durch eine Zunahme von Ungewissheiten, Entscheidungslasten und Mehrdeutigkeiten (gesellschaftliche Komplexität) gekennzeichnet. Unternehmen stehen dabei vor der Herausforderung, mit den vielfältigen Anforderungen an die Arbeitsorganisation, an die Gestaltung der Arbeitsplätze und -umgebung sowie – vor allem – an die Führung und Motivation der Beschäftigten vor dem Hintergrund des speziellen Charakters von Wissen und Wissensarbeit umzugehen. Aus diesem Grund werden wir, ausgehend von der These, das Wissen und Innovationen zum größten Teil durch Interaktion(sarbeit) generiert werden, zunächst auf den speziellen Charakter von Wissensarbeit eingehen und die damit einhergehende definitorische Diskussion kurz aufzeigen, um im Anschluss daran die Besonderheiten der „Ressource“ Wissen, ihre Rolle in Organisationen sowie eine theoretische Reflexion des Wissensbegriff aufzuzeigen. Dies dient als Basis für die Auseinandersetzung mit innovationsgenerierenden Wissensnetzen. Abschließend befassen wir uns mit den Auswirkungen dieser speziellen Formen von Arbeit auf die Beschäftigten und gehen der Frage nach, wie Wissensarbeit gestaltet werden kann.