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2010 | Buch

Ganzheitliche Markenführung von Messegesellschaften

Eine stakeholderbezogene Markenidentitätsbetrachtung unter besonderer Berücksichtigung von Markenportfolios

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
A. Ganzheitliche Markenführung – Notwendigkeit und Herausforderung für Messegesellschaften
Zusammenfassung
Messen haben sich in einem vielschichtigen Wandlungsprozess zu einem der bedeutendsten Marketinginstrumente moderner Prägung entwickelt. Ein wesentlicher Anteil an ihrer Professionalisierung und damit hohen Relevanz als multifunktionale Begegnungsplattform für Marktakteure ist den deutschen Messegesellschaften zuzuschreiben. Wie keine andere Nation gilt Deutschland als das „Flagship-Country“ der Messewirtschaft. Dieser Status liegt begründet in einer langjährigen heimischen Messetradition, die sich anhand einer hoch entwickelten Messeinfrastruktur, eines führenden Spektrums an Messeereignissen und des weltweiten Renommees deutscher Veranstalter widerspiegelt. „Deutsche Messen haben in der Branche einen Ruf wie Gold“, heißt es. Heute zählen nicht nur führende Automobilmarken zu den Exportschlagern der deutschen Nation, auch Messen „Made in Germany“ repräsentieren den exzellenten Ruf von Qualität und Konzeptstärke nach außen. Betrachtet man das weltweite Repertoire an branchenführenden Events, finden zwei Drittel der Weltleitmessen in Deutschland statt. Vier der fünf größten Messegelände und fünf der zehn umsatzstärksten Messeunternehmen der Welt sind in deutschem Besitz (vgl. Abbildung 1).
Kathrin Jung
B. Analyse des messespezifischen Markensteuerungsbedarfs als Grundlage eines ganzheitlichen Markenführungskonzeptes
Zusammenfassung
Ausgehend von dem aufgezeigten Problemhintergrund sollen an erster Stelle die für die Umsetzung der ganzheitlichen Messemarkenführung relevanten Charakteristika herausgearbeitet werden. Als Grundlage wird ein systemtheoretisch-orientiertes Abbild der zentralen Akteure und ihrer Vernetzung innerhalb des Messemarktes etabliert, um die vielfältigen Beziehungen der Stakeholder zu Messeunternehmen zu erfassen. Im Anschluss werden die leistungsbündel-, nachfrager- und anbieterbezogenen Besonderheiten der Messedienstleistung identifiziert und anhand ihrer Relevanz für die Messemarkenführung zu drei Ganzheitlichkeitsdimensionen verdichtet. Auf der Basis des identitätsbasierten Markenmanagementansatzes werden abschließend die zentralen Anforderungen an die ganzheitliche Messemarkenführung skizziert sowie die Markenziele und die kontextspezifische Relevanz der Messedachmarke im Detail erörtert.
Kathrin Jung
C. Konzeptionelle Entwicklung eines ganzheitlichen Ansatzes der identitätsbasierten Messemarkenführung
Zusammenfassung
Die Markenidentität wird in der Wissenschaft als die Substanz einer Marke, auf welcher ihre langfristige Differenzierungskraft aufbaut, betrachtet. Sie ist Ausdruck der wesensprägenden Merkmale der Marke und determiniert, wofür die Marke steht und zukünftig stehen soll. Die Markenidentität wird auch als Führungskonzept interpretiert, welches sich durch die Beziehung der internen Zielgruppen untereinander sowie deren Interaktionen mit den externen Zielgruppen der Marke formiert. Sie ist damit zu einem gewissen Grad nicht statisch, sondern „of a fluid and dynamic nature“. Im vorangegangenen Abschnitt wurde die Integrationsfunktion als Nutzenpotenzial der Messemarke und speziell der Markenidentität aufgezeigt. Nach „innen“ fungiert die Markenidentität folglich als eine Art Führungsinstrument. Nach außen bildet sie die Grundlage für die Formierung des Fremdbildes, dem Messemarkenimage. Balmer spricht treffend von der dualen Funktion der Identität als „identification with refers to the affiliation with an […] institutional brand and […] identification from refers to outward bound symbolic projection.“ Im Folgenden gilt es nunmehr Klarheit über die Messemarkenidentität zu etablieren.
Kathrin Jung
D. Strategische und operative Ausgestaltungsoptionen der ganzheitlichen Messemarkenführung
Zusammenfassung
Aufgrund der hier angewandten integrativen Betrachtung auf Basis der drei Ganzheitlichkeitsdimensionen zeichnet sich das vorliegende Gap-Modell durch eine umfassende Berücksichtigung der netzwerkartigen Komplexität des messespezifischen Markenführungsproblems aus. In der Realität wird dieses System um situationsspezifische und intrapersonale Variablen erweitert. Die im Einzelnen herausgestellten Lücken ermöglichen jedoch eine Aufdeckung wesentlicher potenzieller Diskrepanzen. Ohne den Anspruch eines detaillierten Maßnahmenkataloges für die Markenführung spezieller Messegesellschaften zu erheben, sollen in den nächsten Abschnitten strategische und operative Ausgestaltungsoptionen genereller – in Relation zu anbieterdominierten Identitätskomponenten – und dimensionsbezogener Natur aufgezeigt werden (vgl. Abbildung 30 zur Herangehensweise). Hierbei erfolgt erneut eine Konzentration auf das primäre Modell deutscher Messegesellschaften als Kombination aus Betriebsund Besitzgesellschaften, indem ausgewählte situative Rahmenbedingen dieser Unternehmen reflektiert werden.
Kathrin Jung
E. Fazit und Ausblick
Zusammenfassung
Messegesellschaften befinden sich gegenwärtig in einer Wettbewerbssituation, die mehr denn je durch eine hohe Umfeld- und Geschäftsmodelldynamik geprägt ist. Damit einhergehende Herausforderungen sowie zu konstatierende Besonderheiten der Messedienstleistung bildeten den Ausgangspunkt für die Ableitung einer erhöhten Profilierungsnotwendigkeit für Messegesellschaften. Hierbei wurde die Markenführung als wichtige strategische Managementaufgabe gegenüber einem gestiegenen inter- und intramedialen Wettbewerb herausgestellt. Anhand dieser Rahmenbedingungen wurde zugleich der Führung der Messedachmarke ein Bedeutungszugewinn attestiert. Das Hauptanliegen der Untersuchung war, auf dieser Grundlage ein konkretes Markenidentitätsmodell für Messegesellschaften zu operationalisieren und zugleich ein geeignetes Führungsmodell aufzuzeigen. Das identitätsbasierte Markenführungsverständnis diente aufgrund seiner ganzheitlichen Betrachtungsweisen als theoretisches Referenzkonzept.
Kathrin Jung
Backmatter
Metadaten
Titel
Ganzheitliche Markenführung von Messegesellschaften
verfasst von
Kathrin Jung
Copyright-Jahr
2010
Verlag
Gabler
Electronic ISBN
978-3-8349-8954-3
Print ISBN
978-3-8349-2160-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-8954-3