Skip to main content

2008 | Buch

Multi-Channel-Communications- und Marketing-Management

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Der Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens hängt heute mehr denn je davon ab, ob es in der Lage ist, sich den beständig wechselnden Wettbewerbsbedingungen effektiv und schnell anzupassen. Dazu gehört neben der Anpassung von Unternehmensstrukturen und –prozessen, Produkten und Marken auch eine angepasste Kommunikationsstrategie mit den Kunden, da sich auch die Kommunikationsbedürfnisse und -erwartungen von Konsumenten in rasanter Geschwindigkeit verändern. Das lässt sich vor allem aus den Trends zur Digitalisierung und zur Kommunikationsgesellschaft ableiten. Konsumenten werden heute täglich durch eine Vielzahl von Informationen überflutet. Nach Schätzungen gehen auf einen Verbraucher t- lich im Durchschnitt 3. 500 Werbebotschaften nieder. Diese Tatsache markiert oft den Beginn eines Teufelskreises. Während Unternehmen versuchen, mit ökonomisch immer aufwendi- ren Aktionen für ihre Produkte die entsprechende Aufmerksamkeit bei den Konsumenten zu erreichen, lässt die Wirkung dieser Bemühungen immer mehr zu wünschen übrig. Konsum- ten lassen immer häufiger die meisten dieser Werbebotschaften an sich abprallen, sie ignor- ren sie und entwickeln Abwehrstrategien (Gefahr der Hypertrophie, Reaktanz). Der Norm- fall ist heute dadurch gekennzeichnet, dass Kunden den Schwall undifferenzierter Mass- kommunikation, die durch Ansätze des klassischen Marketings produziert werden, als lästiges Übel und sogar als persönlich belästigend und somit als störend empfinden. Ein Ausweg aus diesem Teufelskreis der sich verstärkenden falsch verstandenen Kommuni- tionsflut liegt in der Möglichkeit, den Konsumenten die Entscheidung zu überlassen, wann und mit welchen Kanälen sie mit den Unternehmen kommunizieren möchten. Durch diesen Ansatz wird dem veränderten Kundenverhalten Rechnung getragen, denn die Initiative für den Dialog wechselt vom Unternehmen zum Kunden.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Auszug
Unternehmen, Die Multi Channel Communications- und Marketing-Management anwenden wollen, Können zwar auf eine größere Zahl verschiedener Veröffentlichungen zurückgreifen, finden aber nur wenige wissenschaftliche Erkenntnisse vor. Der Forschungsbereich zum Multi Channel Marketing ist durch einen starken Theoriemangel und ein erhebliches forschungsdefizit gekennzeichnet. Dies könnte ein Grund sein, warum Unternehmen häufig an der Umsetzung scheitern oder unzufrieden sind, weil sie lediglich Suboptima erreichen. Dennoch ist die Anwendung des Konzepts für Unternehmen überlebenswichtig, um in einem sich ständig verändernden globalisierten Umfeld die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und nicht aus dem Markt gedrängt zu werden. Aber welche Gründe sind es, die ein Multi Channel Communications- und Marketing-Management für Unternehmen notwendig machen? Qualitative Verbrauchertrends zeigen ein verändertes Kundenverhalten. Kunden nutzen nicht mehr nur ein und denselben Interaktionskanal. Untersuchungen zeigen, dass sich Kunden in Deutschland durchschnittlich in vier bis fünf unterschiedlichen Kommunikationskanälen bewegen.
2. Grundlagen der Multi-Channel-Kommunikation
Auszug
Zum Begriff Multi-Channel-Marketing existiert in Literatur und Praxis keine einheitliche Definition. Der Begriff entwickelt sich zu einem Modewort und infolge der Bedeutung des Internets haben sich vielfältige und durch Überschneidungen auch verwirrende Synonyme und Spielarten entwickelt1. Es existieren die unterschiedlichsten auffassungen. So wird von Schögel z.B. in Anlehnung an Moritaty/ Moran ein „Mehrkanalsystem“ definiert als „...eine Kombination mehrerer Absatzkanäle eines Herstellers“. Diese Auffassung von Multi-Channel-Marketing bezeichnet Bachem hingegen als Multi-Channel-Vertrieb, da es zwar den gleichen Ansatz wie Multi-Channel-Marketing verfolgt, sich aber auf Die Vertriebsfunktion und damit auf die Absatzkanäle des Konzepts fokussiert.
3. Ausgewählte Kommunikations- und Medientheorien
Auszug
In Ermangelung einer allgemein anerkannten Theorie der Kommunikation, die es vielleicht nie geben wird, werden ausgewählte interdisziplinäre Kommunikations- und Medientheorien aus der Wissenschaftstheorie herangezogen, die als Basis für Erklärungen der Phänomene der Kommunikation beim Multi-Channel-Marketing-Management dienen sollen. Die Theorien werden in drei Bereiche eingeteilt. (1) Interpersonale Kommunikation, in dem werden die dyadischen Kommunikationsformen begründet, (2) Massenkommunikation, hier werden die Formen der öffentlichen Medienkommunikation begründet und (3) Kommunikation mit neuen Medien, in dem die Mischformen und neuen Formen der Kommunikation begründet werden. Durch das Aufspannen dieses theoretischen Bezugsrahmens soll ein Beitrag zur theoretischen Fundierung der Kommunikation geleistet werden, indem durch das Zusammenwirken der interdisziplinären Theorien eine theoretische Grundlage für Kommunikationsformen beim Multi-Channel-Marketing-Management entwickelt wird.
4. Ausgewählte Offline Kommunikationskanäle als Werbemedium
Auszug
Unter einem Kommunikationskanal wird der Schnittpunkt bzw. das Mittel verstanden, über den/das Kunden mit Unternehmen kommunizieren. Die Entwicklung der Kommunikationskanäle ist gekennzeichnet durch eine rasante Zunahme verschiedenster Möglichkeiten, die von verschiedenen Kundengruppen mit einer enormen Geschwindigkeitssteigerung genutzt werden. Diese Tatsache ist vor allem auf Entwicklungen in der Informations- und Kommunikationstechnik zurückzuführen. Kommunikationskanäle Können unterschieden werden durch:
1.
Organisatorische Anbindung,
 
2.
Prozesse,
 
3.
Aufgaben,
 
4.
Kommunikationsmöglichkeiten,
 
5.
Kooperationsmöglichkeiten untereinander,
 
6.
Interaktivitätsfähigkeit mit den Kunden und
 
7.
Kontrollfähigkeit.
 
5. Ausgewählte Internet-Kommunikationsinstrumente als Werbemedium
Auszug
Das Internet war im Laufe seiner rasanten Verbreitung und Weiterentwicklung schon immer ein interaktiver Kommunikationskanal. Es basiert auf einem weltweiten Rechnerverbund zum Austausch von Daten und bietet eine Vielzahl Kommunikationsmöglichkeiten, für die sich der Begriff Ubiquitous (allgegenwärtig) eingebürgert hat. Das bedeutet, dass über das internet zu jeder Zeit an jedem Ort Kommunikation mit den entsprechenden Rechnern möglich ist. Ermöglicht wird das unter anderem durch Netzwerke, drahtlose Zugänge (WAP etc.), die Internet-Integration in stationäre/ mobile Geräte sowie die Multikombinationsfähigkeiten dieses autarken Kommunikationsmediums mit anderen Kanälen. Diese Merkmale eröffnen Unternehmen neue Möglichkeiten und Prozessgestaltungen, bei denen die One-To-One-Kommunikation im Vordergrund steht. im Gegensatz Zur undifferenzierten Massenkommunikation nach dem One-To-Many-Prinzip erfolgt bei der One-to-One-Kommunikation eine Zielgruppenansprache auf segmentierter Basis. Ziel ist es, über Segmentierungskriterien (z.B. Alter, Hobbys, Einkommen, Psychodemographie etc.) dem Kunden Offerten zu machen, die für ihn individuell interessant sind und auf diese Weise eine persönliche Beziehung aufzubauen.
6. Strategisches multi-channel-communications- und marketing-management mit traditionellen medien
Auszug
Die Grundlegende Aufgabe beim strategischen Multi-Channel-Marketing-Management eines Unternehmens ist darin zu sehen, „ ...durch die intelligente und integrierte nutzung der Kommunikationskanäle und deren Integration eine effiziente und gleichzeitig qualitativ hochwertige Kundenkommunikation [zu] Erreichen, ...die sich über die drei Phasen Information Transaktion und Service erstreckt“. Dazu ist es notwendig, alle Dimensionen der Elemente Kunde, Kommunikation und Kommunikationskanäle zu verstehen, zueinander in Beziehung zu setzen und eine Strategie zu entwickeln. Dabei sind es jedoch gerade die Wechselbeziehungen der Elemente zueinander, die die Komplexität ausmachen und die es zu verstehen und zu nutzen gilt. Der ganzheitliche Charakter der Aufgabenstellung verdeutlicht, dass eine Multi-Channel-Strategie, die lediglich an einem der Elemente ausgerichtet ist, scheitern wird, da die Wahrscheinlichkeit hoch ist, den falschen Kunden auf dem richtigen Kanal in der falschen Kommunikationsphase zu erreichen bzw. den richtigen Kunden mit den falschen Informationen auf zu wenig Kanälen zu versorgen.
7. Strategisches multi-channel-communications- und marketing-management mit neuen medien
Auszug
Die Aufgaben des strategischen Multi-Channel-Managements leiten sich aus dem Verständnis des Begriffes ab. Über diesen Begriff herrschen in Literatur und Praxis allerdings sehr unterschiedliche Meinungen vor, was sich auch auf die Aufgabenauffassung auswirkt. Die Tragweite der daraus resultierenden Verwirrung wird anhand einiger ausgewählter Definitionen verdeutlicht.
8. Operatives multi-channel-communications- und marketing-management
Auszug
Die Aufgabe des operativen Multi-Channel-Managements ist es eine geeignete Implementierungsstrategie zu entwickeln durchzuführen und das Zusammenwirken im Mix der Instrumente zu gewährleisten. Dazu ist ein Konzept zu entwickeln, das Alle Aktivitäten umfasst, die zur Realisierung einer Multi-Channel-Strategie notwendig sind. Um die in den vorherigen und in diesem Kapitel aufgezeigten Potentiale des Multi-Channel-Management sichtbar zu machen, ist darauf zu achten, dass einerseits Risiken vermindert werden und andererseits eine differenzierte Betrachtung der Unternehmenssituation im Hinblick auf notwendige Anpassungen vorgenommen wird.
9. Übungsteil
Auszug
(a)
Definieren Sie das Konzept Multi-Channel-Marketing,
 
(b)
beschreiben Sie die Ausrichtung sowie
 
(c)
die grundlegenden Aufgaben und grenzen Sie es von den Konzepten:
 
(d)
Cross Media,
 
(e)
integrierte Kommunikation,
 
(f)
Mediaselektion,
 
(g)
Multi-Channel-Retailing/ Multi-Channel-Distribution ab.
 
Backmatter
Metadaten
Titel
Multi-Channel-Communications- und Marketing-Management
verfasst von
Christin Emrich
Copyright-Jahr
2008
Verlag
Gabler
Electronic ISBN
978-3-8349-9685-5
Print ISBN
978-3-8349-0855-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-9685-5