Zusammenfassung
Es wird das Verhalten einer Elektronenlawine im homogenen Feld bei ihrem Lauf auf die Anode diskutiert: Die Zahl der LadungstrÄger nimmt exponentiell zu (n = eαx) und die Geschwindigkeit ist die normale Lawinengeschwindigkeit (u= 1,25 · 107 cm/s [Luft,E/p ≈ 40]). Beim Erreichen einer gewissen kritischen VerstÄrkung beginnt sich eine zunehmende Feldverzerrung vor dem Lawinenkopf auszubilden und die Entwicklungsgeschwindigkeit nimmt zu („Instabilwerden“ der Lawinenentladung, übergang in den „anodenseitigen Kanal“). Mit steigender Feldverzerrung bewirken auch die Photoelektronen, die durch die gasionisierende Strahlung vor der Kanalspitze entstehen, eine Erhöhung der Vorwachsgeschwindigkeit. Ist eine hohe Feldverzerrung vorhanden, so wird die Entladung mit Hilfe der Photoelektronen auch zur Kathode zurücklaufen („kathodenseitiger Kanal“). Nach Abschlu\ dieses Rückwachsens vom Lawinenkopf zur Kathode verbindet ein TrÄgerschlauch beide Elektroden, der den spÄteren „Funkenkanal“ darstellt. In einem solchen TrÄgerschlauch kann sich infolge des Querfeldes mit Hilfe der gasionisierenden Strahlung, eine sehr rasch entwickelnde Entladung ausbilden, wie ihn der Funke, die „Haupt“-blitzentladungen sowie die „Haupt“ spitzenentladungen darstellen.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Raether, H. Zur Entwicklung von Kanalentladungen. Archiv f. Elektrotechnik 34, 49–56 (1940). https://doi.org/10.1007/BF01657004
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01657004