Textur und Topochemie der Tüpfel und Tüpfelschließhäute von Buchenholzzellen (Fagus sylvatica L.)

Zusammenfassung

Die Tüpfelschließhäute der Gefäße und Sklerenchymfasern von Buchen-Halbzellstoffen sind schwächer in Matrix eingebettet als die Oberflächen der Fasern. Ihre Primärwandtextur wird durch schonende Delignifizierung mit NaClO₂ freigelegt, während die Primärwände auf den Oberflächen der Gefäße und Sklerenchymfasern in ihrer Matrix aus Hemicellulosen und Ligninresten eingebettet bleiben. Aus diesem Grund müssen die Tüpfelschließhäute der Gefäße und Sklerenchymfasern in Halbzellstoffen frei von amorphen Hemicellulosen sein; sie können als einbettende Matrix nur Lignin enthalten. Da in den Tüpfelschließhäuten nativer Gefäße und Sklerenchymfasern möglicherweise vorhandene Hemicellulosen durch den NSSC-Aufschluß vermutlich nicht quantitativ gelöst werden, darf man folgern, daß die Tüpfelschließhäute des Leit- und Festigungsgewebes im Buchenholz ebenso wie die der Gefäße und Sklerenchymfasern in Halbzellstoffen nur Lignin und keine Hemicellulosen als einbettende Matrix enthalten.

Die Schließhäute der Markstrahlzellen eines Halbzellstoffs vermitteln ein unterschiedliches Bild. Die Schließhäute der Tüpfel auf den Querwänden sind kaum inkrustiert; sie zeigen Primärwandtextur und Plasmodesmen-Poren. Die Schließhäute auf den Längswänden der Markstrahlzellen des Halbzellstoffs sind frei von Inkrusten; ihre Primärwandtextur ist dicht gewoben und besitzt keine Vertiefungen, die als Plasmodesmen-Poren gedeutet werden können.

Die Kammern und Kanäle der Gefäß-, Sklerenchymfaser-und Markstrahltüpfel zeigen auf ihren Oberflächen einen unterschiedlichen Gehalt an einbettender Matrix.

Summary

The pit membranes of the vessels and sclerenchyma fibres of beechwood semichemical pulps are less embedded in matrix than are the surfaces of the fibres. Their primary wall texture is revealed by careful delignification withNaClO ₂, while the primary walls on the surface of the vessels and sclerenchyma fibres remain embedded into their matrix of residual hemicelluloses and lignin. For this reason, the pit membranes of the vessels and sclerenchyma fibres in semichemical pulps appears to be free from amorphous hemicelluloses; as embedding matrix, they only contain lignin. As in the pit membranes of native vessels and sclerenchyma fibres possibly existing hemicelluloses can presumably not be quantitatively dissolved by NSSC pulping process, it may be concluded that the pit membranes of the conducting and supporting tissue in beechwood as well as those of the vessels and sclerenchyma fibres, in semichemical pupls contain only lignin and no hemicelluloses as embedding matrix.

The membranes of the ray cells of a semichemical pulp convey a different picture. The pit membranes of the cross walls are scarcely incrusted; they show primary wall texture and plasmodesmata-pores. The membranes in the longitudinal walls of the ray cells of the semichemical pulps are free from incrusting substances; their primary wall texture is densely woven and contains no cavities, which could be interpreted as plasmodesmata-pores.

The chambers and canals of the vessels, sclerenchyma fibre-, and ray pits show on their surfaces a varying content of embedding matrix.