Zusammenfassung.
Hintergrund und Ziel:
Bei den gesundheitspolitischen Diskussionen um die Neustrukturierung des ambulanten Gesundheitssystems in Deutschland kommt den Hausärzten eine besondere Bedeutung zu. Von Interesse ist, wie das Versorgungsgeschehen von Hausärzten eingeschätzt wird. Ziel der vorliegenden Studie war, Einstellungen von Berliner Hausärzten zu einzelnen Bereichen ihres beruflichen Alltags zu erfassen.
Methodik:
Mit 14 Hausärztinnen und 16 Hausärzten aus Berlin wurde eine qualitative Befragung durchgeführt. Die 30 niedergelassenen Kollegen wurden u.a. nach ihren Einstellungen bezüglich der Zusammenarbeit mit Spezialisten und den Vorstellungen zukünftiger Versorgungsstrukturen befragt. Die Interviews wurden durch formalisiertes Zusammenfassen, durch Strukturieren und durch Explikation im Sinne der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet.
Ergebnisse:
Aus Sicht der Hausärzte wird die ambulante Zusammenarbeit durch Kenntnis des Spezialisten, durch den schnellen telefonischen Kontakt und die Möglichkeit einer kurzfristigen Terminvergabe beim Fachkollegen erleichtert. Eine digitale Vernetzung in regionalen Ärzteverbünden wird als wegweisend für zukünftige ambulante Versorgungsstrukturen betrachtet.
Schlussfolgerung:
Schnelle patientenbezogene Lösungsstrategien sind für die Entscheidung zur Zusammenarbeit mit Spezialisten von großer Bedeutung. Durch digitale Vernetzungsstrukturen lässt sich die Zusammenarbeit von Hausärzten und Spezialisten zukünftig möglicherweise verbessern.
Abstract.
Background and Purpose:
Ideas of general practitioners (GPs) could be of value for the restructuring of the German ambulant health care system. The way managed care is seen by GPs is of particular interest. The aim of this study was to record opinions of GPs, working in Berlin, in regard to several aspects of their daily work.
Methods:
14 female and 16 male GPs from Berlin participated in a qualitative survey. These 30 GPs were interviewed about their attitude toward cooperation with specialized colleagues and their opinions on a future medical care sysem. The interviews performed were summarized, structured and analyzed according to the qualitative content analysis by Mayring.
Results:
From the GPs’ point of view, ambulant cooperation is facilitated by knowing specialized colleagues, by staying in close contact to them via telephone and by being able to arrange short–term appointments with these specialists. A closer cooperation with specialists in a network as well as an advanced use of digital information systems for accessing patients’ data were considered to be vital elements for a future health care system.
Conclusion:
An important reason for choosing the cooperation with specialists is to find quick comprehensive treatment strategies for patients. It may be concluded that ambulant managed care of patients could be optimized with the creation of medical networks.
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Heintze, C., Matysiak-Klose, D., Howorka, A. et al. Hausärztliche Sicht zur Kooperation mit Spezialisten und Visionen zukünftiger Versorgungsstrukturen. Med Klin 99, 430–434 (2004). https://doi.org/10.1007/s00063-004-1049-y
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00063-004-1049-y