Zusammenfassung
Nachdem sich die Debatten in Sozialer Arbeit und Bildung, sofern dieses Themenfeld überhaupt diskutiert wurde, lange Zeit (z.B. in Großbritannien und den Niederlanden) auf multikulturelle bzw. (in Deutschland) auf interkulturelle Konzepte konzentrierten und damit in europäischen Ländern auf die Herausforderungen zu reagieren versucht wurde, die sich angesichts der Einwanderungsprozesse seit Ende der 1960er Jahre stellten, rücken in den letzten Jahren mit dem Begriff „diversity education“ (Appelbaum 2002, 1) verstärkt neue Ansätze ins Blickfeld. Dabei ist die Diskussion im anglo-amerikani schen Raum bereits seit längerem im Gange, während im deutschsprachigen Raum der Be griff noch relativ neu ist; allerdings gibt es auch hier einige Vorläufer. So wird in Deutschland bei Diversity Education oder Diversity-Pädagogik häufig auf den älteren Be griff „Pädagogik der Vielfalt“ (Prengel 1993) verwiesen.
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Rudolf Leiprecht *1955 Prof. Dr., Direktor des Interdisziplinären Zentrums für Bildung und Kommunikation in Migrationsprozessen (IBKM) an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.
Nutzen Vermeidung einer Reduktion auf Kultur, Nachdenken über den Kulturbegriff, Überwindung von Kulturalisierung, Verbindung mehrerer Differenzlinien.
Das Wichtigste in Kürze Die Exklusivität einer Blickrichtung kann mit Exklusion verbunden sein, und um dies zu vermeiden, gilt es diversitätsbewusste Perspektiven zu entwickeln.
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Leiprecht, R. Diversity Education und Interkulturalität in der Sozialen Arbeit. Sozial Extra 32, 15–19 (2008). https://doi.org/10.1007/s12054-008-0102-0
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