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Erschienen in: List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik 4/2019

06.03.2019 | Kommentar

Mikroökonomie heute: ihre Bedeutung im Konzert der Methoden: Kommentar zum Beitrag von Joachim Weimann

verfasst von: Viktor Vanberg

Erschienen in: List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik | Ausgabe 4/2019

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Auszug

Seinen Beitrag „Mikroökonomie heute: Ihre Bedeutung im Konzert der Methoden“ leitet Joachim Weimann mit der Feststellung ein, für die „Auseinandersetzung zwischen heterodoxer und Mainstream Ökonomik“ sei von zentraler Bedeutung, welche Methoden geeignet sind „um erfolgreich wirtschaftswissenschaftliche Forschung betreiben zu können“ (S. 6)1. Was als erfolgreich gelten kann, will er an dem Ziel messen, „möglichst allgemeine intersubjektiv überprüfbare Sätze über kausale Zusammenhänge abzuleiten“ (S. 7). Auch wirtschaftswissenschaftliche Forschung strebe „letztlich die Aufdeckung von Kausalzusammenhängen in der realen Welt an“. An diesem Ziel und „an der intersubjektiven Überprüfbarkeit von Aussagen müssen sich“, so Weimann, „alle Methoden, die in den Werkzeugkasten der Ökonomen wollen, messen lassen – ob sie sich nun orthodox oder heterodox nennen“ (S. 7). …

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Fußnoten
1
Die hier und im Folgenden in Klammern angegebenen Seitenzahlen beziehen sich jeweils auf den Beitrag von Joachim Weimann. Bei aufeinanderfolgenden, von derselben Seite stammenden Zitaten wird die entsprechende Seitenzahl nur hinter dem letzten genannt.
 
2
Zur „Identifizierung von Basisproblemen mit dem eigentlichen Werturteilsproblem“ stellt Albert (1965b [1963]: 189) fest: „Man konfundiert die den wissenschaftlichen Aussagen zugrunde liegenden Wertungen, Entscheidungen u.s.w. mit Werturteilen, die innerhalb wissenschaftlicher Aussagenzusammenhänge auftreten.“.
 
3
Weimann (S. 15): „Die Mikroökonomik ist zwar immer noch ein mächtiges Instrument der ökonomischen Forschung und ihre Erfolge sind keineswegs ad Acta gelegt. Aber … (sie) hat Mitspieler bekommen.“.
 
4
Weimann spricht von der Bedeutung, die Seltens Beitrag zur Spieltheorie „für die normative Theorie, für die Weiterentwicklung des Rationalmodells“ (S. 21) gehabt habe, und bezeichnet die Mikrotheorie „als normative Theorie, die das Rationalmodell als Grundlage benutzt“ (S. 22).
 
5
Weimann (S. 17f.): „Wenn ein empirischer Befund auftaucht, der sich hartnäckig im Widerspruch zur Prognose der paradigmatischen Theorie befindet, dann wird der Versuch unternommen, das Paradigma so anzupassen, dass die Anomalie integriert werden kann, ohne dass der Kern des Paradigmas aufgegeben wird. … Das Immunsystem der Mikrotheorie deutet diesen Befund um, indem es weiter darauf besteht, dass Menschen sehr wohl rationale Entscheidungen treffen, dass sie dabei aber andere Ziele verfolgen können als die Eigennutzmaximierung.“.
 
6
Die Wirtschaftswissenschaft, meint Weimann (S. 21), habe „es verstanden, unter ihrem Dach auch solche Zugänge und Methoden zu versammeln, die auf den ersten Blick in krassem Widerspruch zu dem stehen, was Albert früher einmal den neoklassischen Modellplatonismus nannte.“.
 
7
Weimann (S. 13): „Individuelle Entscheidungen werden im Kontext des Rationalmodells als Auswahlprozess bei gegebenen Präferenzen beschrieben.“.
 
8
Siehe dazu Georgescu-Roegen (1971: 343).
 
9
Pareto (1955 [1911]: 61): „Thereafter, the individual may disappear, we do not need him any longer in order to determine economic equilibrium.“.
 
10
Weimann bemerkt, „durch geeignete Annahmen über die Präferenzen“ lasse sich ein Verhalten, das als Widerlegung erscheinen könnte, „rationalisieren“, was das „Rationalmodell als vergleichsweise immun gegenüber empirischen Widerlegungsversuchen“ (S. 11) mache.
 
11
In einer Reihe von Beiträgen habe ich eine Theorie regelbefolgenden Verhaltens mit dem Rationalmodell kontrastiert (Vanberg 1993, 2002, 2004a, 2005, 2008, 2012, 2017).
 
Literatur
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Metadaten
Titel
Mikroökonomie heute: ihre Bedeutung im Konzert der Methoden: Kommentar zum Beitrag von Joachim Weimann
verfasst von
Viktor Vanberg
Publikationsdatum
06.03.2019
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik / Ausgabe 4/2019
Print ISSN: 0937-0862
Elektronische ISSN: 2364-3943
DOI
https://doi.org/10.1007/s41025-019-00142-7

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