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Published Online:https://doi.org/10.1026//1617-6391.2.3.118

Zusammenfassung. Die Netzwerkkonzeption des Mentoring postuliert, dass eine gelungene berufliche Karriere auch für die möglich ist, die keinen Mentor finden. Das Kennzeichnende von Mentor-Protegé-Beziehungen ist die Bündelung von unterstützenden psychosozialen und karriereförderlichen Aspekten in einer einzelnen zwischenmenschlichen Beziehung. Psychosoziale und karriereförderliche Unterstützung kann jedoch auch durch unterschiedliche Personen gewährt werden. Entscheidend, so die These, sei nicht die Quelle, sondern die Summe der Laufbahnunterstützung, die eine Person insgesamt erfährt. An der Studie beteiligten sich 237 berufstätige Personen. Es zeigte sich, dass Personen mit Mentoren in Bezug auf einzelne Laufbahnunterstützungsbeziehungen höhere Unterstützungswerte hatten. Allerdings wirkten sich laufbahnunterstützende Hilfestellungen von fördernden Personen sowohl einzeln als auch in der Summe der verschiedenen unterstützenden Beziehungen auch über Mentor-Protegé-Beziehungen hinaus positiv auf die Karriereentwicklung aus. Schließlich zeigte sich, dass in Abhängigkeit von der sozialen Position der Unterstützer (Vorgesetzte vs. Kollegen vs. Personen außerhalb der Organisation) die Art der Laufbahnunterstützung variierte. Abschließend wird diskutiert, unter welchen Bedingungen Mentoringnetzwerke für das berufliche Fortkommen günstiger sind als Mentor-Protegé-Beziehungen und welche Faktoren den Aufbau von Unterstützungsnetzwerken fördern oder behindern.


Fostering careers through supportive networks: A new approach to mentoring and its empirical test

Abstract. Social networks theory claims that a successful vocational career is also possible for those without a mentor at work. Mentor-protégé relationships are characterized by both high psychosocial- and career-related support in a single relationship. However, high psychosocial and career-related support can also be yielded by different persons. It is not the source but the total amount of psychosocial and career-related support received from different relationships that counts. In the study, 237 employees and professionals participated. Results show that in single supportive relationships persons supported by a mentor received more support than persons without a mentor. However, non-mentor support helps both in single relationships and summed up over several relationships to foster career development. The kind of support varied with the social position of the supporter (supervisor vs. peer vs. person outside the organization). It is discussed under what conditions supportive networks are more helpful to career success than mentor-protégé-relationships and what conditions foster or impede the formation of supportive career networks.

Literatur