B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport 2010; 26(5): 241-243
DOI: 10.1055/s-0030-1262576
PRAXIS

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Qualität durch Qualifikation und Kooperation – Ansätze für die BGF in KMU

K. Beier1 , K. Eckert1 , P. Wagner1
  • 1Universität Leipzig
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Publication Date:
26 October 2010 (online)

Gesundheit als Investition in die Zukunft

„Die zunehmende Flexibilisierung der Arbeitswelt, der technologische Fortschritt, der erhöhte internationale Wettbewerbsdruck und die hohen Anforderungen an Qualität führen zu stetig steigenden Anforderungen an Betriebe und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ [2, S. 7] Diese Belastungen spiegeln sich neben anderen Faktoren in den Arbeitsunfähigkeitstagen wider. So fehlten z. B. im Jahr 2008 laut Statistik des Bundesministeriums für Gesundheit gesetzlich versicherte Arbeitnehmer durchschnittlich an 12,4 Tagen. Den Arbeitgeber kostet ein Arbeitsunfähigkeitstag in Abhängigkeit vom Berufsstatus des Mitarbeiters ca. 400 Euro [4]. 

Hinzu kommt der fortschreitende demografische Wandel, demnach in Zukunft ?immer mehr Beschäftigte 50 Jahre und ?älter sein werden [2]. Vor allem mittel?ständische Unternehmen, in denen rund 70 % der erwerbstätigen Bevölkerung in Deutschland beschäftigt ist, haben bereits mit den Folgen der demografischen Entwicklung zu kämpfen. Klagen über Fachkräftemangel, über Probleme, geeignete Bewerber für Ausbildungsplätze zu finden, und über eine hohe Mitarbeiterfluktuation häufen sich [5]. 

Durch Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) haben Unternehmen die Möglichkeit, ihr Image positiv zu beeinflussen und ihre Chancen vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wertewandels im zunehmend härteren Wettbewerb um qualifizierten Nachwuchs zu vergrößern. Die gesellschaftliche und soziale Verantwortung spielt als zentraler Imagefaktor auch bei der eigenen Belegschaft, bei Geschäftspartnern, Kunden und Investoren eine wichtige Rolle. 

Literatur

  • 1 Aldana S. Financial impact of health promotion programs: a comprehensive review of the literature.  American Journal of Health Promotion. 2001;  15(5) 296-320
  • 2 Bechmann S, Jäckle R, Patricia L et al. Motive und Hemmnisse für Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM). IGA-Report 20 (Internetausgabe); 2010
  • 3 Breucker G, Sochert R. Klein, gesund und wettbewerbsfähig. Der Beitrag betrieblicher Gesundheitsförderung zur Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden in Klein- und Mittelunternehmen (KMU). In: Pfaff H, Slesina W, Hrsg. Effektive betriebliche Gesundheitsförderung. Weinheim, München: Juventa; 2001; 223–227
  • 4 Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Quelle: www.baua.de/Pdue/bIlnikfoatrimonaetino/nFeanc-hfubeirt-rdaieg-Per/axritsik/Selt2a0ti.s,xtivk=evnt./pAdrfbeitsunfaehigkeit/Kosten.html (Zugriff am 30.07.2010)
  • 5 Bundesverband der Betriebskrankenkassen, Hrsg. Auf dem Weg zum gesunden Unternehmen. Essen; 2004
  • 6 Hollederer A. Betriebliche Gesundheitsförderung in Deutschland.  Das Gesundheitswesen. 2007;  69(2) 63-76
  • 7 Huber G. Evaluation gesundheitsorientierter Bewegungsprogramme. Waldenburg: Sport Consult-Verlag; 1999
  • 8 Lehmann E. Gesunde Beschäftigte, gesunde Betriebe, gesunde Gesellschaft. Wo stehen wir heute?. 4. DNBGF-Konferenz, 15.–16.06.2010 (Internetausgabe); 2010
  • 9 Lenhardt U, Elkeles T, Rosenbrock R. Betriebsproblem Rückenschmerz. Eine gesundheitswissenschaftliche Bestandsaufnahme zu Verursachung, Verbreitung und Verhütung. Weinheim: Juventa Verlag; 1997
  • 10 Lück P, Eberle G, Bonitz D. Der Nutzen des betrieblichen Gesundheitsmanagements aus Sicht von Unternehmen. In: Badura B et al., Hrsg. Fehlzeitenreport 2008. Heidelberg: Springer; 2009; 77–84
  • 11 Meyer J A. Gesundheit in KMU. Widerstände gegen Betriebliches Gesundheitsmanagement in kleinen und mittleren Unternehmen. Gründe, Bedingungen und Wege zur Überwindung. Hamburg: Techniker Krankenkasse; 2008
  • 12 Slesina W. Betriebliche Gesundheitsförderung in der Bundesrepublik Deutschland.  Bundesgesundheitsbl – Gesundheitsforsch – Gesundheitsschutz. 2008;  51 296-304
  • 13 Sockoll I, Kramer I, Bödeker W. Wirksamkeit und Nutzen betrieblicher Gesundheitsförderung und Prävention. IGA-Report 13 (Internetausgabe); 2008
  • 14 Medizinischer Dienst der Spitzenverbände der Krankenkassen e. V. (MDS) Dokumentation 2005. Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung in der Primärprävention und Betrieblichen Gesundheitsförderung gemäß § 20 Abs. 1 und 2 SGB V. Essen; 2007

Korrespondenzadresse

Dr. K. Beier

Universität Leipzig, Sportwissenschaftliche Fakultät, Institut für Sportpsychologie und Sportpädagogik, Fachgebiet Sportmanagement

Jahnallee 59

D-04109 Leipzig

Phone: 03 41 / 9 73 17 97

Email: klaus.beier@uni-leipzig.de

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