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Publicly Available Published by De Gruyter Oldenbourg May 20, 2016

Interaktive Medien – Ende der Massenkommunikation?

  • Josef Wehner

Zusammenfassung

Gegenwärtig sorgt die Vision eines interaktiven Mediensystems für weltweites Aufsehen. Durch die Verbindung von Telekommunikation und Datenverarbeitung sind globale Computernetze entstanden, die es heute jedem mit Zugang zu ihnen ermöglichen, Botschaften nicht nur von unbegrenzt vielen Teilnehmern zu empfangen, sonder auch an ebenso viele zu verteilen. Protagonisten dieser neuen Medienwelt prophezeihen, daß in naher Zukunft das „Einbahnstraßen-System“ der Massenkommunikation (Fernsehen, Massenpresse) in ein „mehrspuriges“ Kommunikationssystem verwandelt wird. Diese Erwartung beruht jedoch auf fragwürdigen Annahmen über die Funktion und Wirkungen der „alten“ Medien. „Ein-Weg-Kommunikation“ übernimmt für die Gesellschaft nicht nur integrative Funktionen, sondern setzt gleichzeitig Reflexions- und Individuierungspotentiale frei, die durch Möglichkeiten der Einmischung der Nutzer in die Medienkommunikation verloren gehen würden. Interaktive Medien werden deshalb Massenkommunikation nicht ersetzen können, jedoch neuartige Kommunikationsmöglichkeiten bieten und das Mediensystem weiter differenzieren.

Online erschienen: 2016-5-20
Erschienen im Druck: 1997-4-1

© 1997 by Lucius & Lucius, Stuttgart

Downloaded on 2.6.2024 from https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/zfsoz-1997-0202/html
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