Ersatzstoffe und Neue Werkstoffe

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Ersatzstoffe und Neue Werkstoffe

Metalle, Technik und Forschungspolitik in Deutschland im 20. Jahrhundert

Luxbacher, Günther
Published by Franz Steiner Verlag, 2020

Overview

Abstract

Genese und Nutzung industriell genutzter Stoffe in Form mannigfacher Werkstoffe bilden ein wichtiges Kapitel der Wissenschafts- und Technikgeschichte. Im 20. Jahrhundert war Deutschland jedoch kriegs- und krisenbedingt mehrfach von internationalen Stoffströmen abgeschnitten. Eine Strategie zur Bewältigung der daraus entstandenen Probleme bestand in der Verwendung inländischer Ersatzstoffe. Namhafte Historiker vertreten in der von ihnen entwickelten "Käfigthese" sogar die Auffassung, dass deutsche Materialwissenschaftler und Werkstofftechniker von diesen Ereignissen derart stark geprägt waren, dass sie während des gesamten 20. Jahrhunderts vorrangig an Ersatzstoffen geforscht hätten.

Günther Luxbacher analysiert vor diesem Hintergrund die Rolle von Metallen in Deutschland anhand wissenschaftlicher, technischer, wirtschaftlicher und politischer Aspekte. Seine Analyse der "Käfigthese" plädiert für deren grundlegende Modifizierung.

Author information

Günther Luxbacher 
Günther Luxbacher promovierte nach technischer Ausbildung und Geschichtestudium als Universitätsassistent in Aachen zur Genese industrieller Massenproduktion. Als Mitarbeiter in den Forschergruppen "Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im NS" am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Berlin und "Geschichte der DFG 1920–1970" an der TU Berlin habilitierte er sich zur Geschichte von Materialwissenschaft und Werkstofftechnik.

Details

Ersatzstoffe und Neue Werkstoffe

Franz Steiner Verlag

477 Pages

ISBN 978-3-515-12723-3 (Print)

ISBN 978-3-515-12734-9 (eBook)

Copyright year: 2020

First published: 23.07.2020

Table of contents

Content (129 Chapter)

  1. Chapter

    INHALT

  2. Chapter
    1. Chapter

      1.1 GRUNDLEGENDES ZUM STOFFBEGRIFF

    2. Chapter

      1.2 STAND DER FORSCHUNG

    3. Chapter

      1.3 FRAGESTELLUNG UND METHODISCHES VORGEHEN

  3. Chapter
    1. Chapter
      1. Chapter

        2.1.1 Genese des Ersatzstoffbegriffes im Kontext nationaler Autarkie

      2. Chapter

        2.1.2 Rohstoffsicherheit in England vor 1914: „War would wake them up considerably“

      3. Chapter

        2.1.3 Deutsche Rohstoffdiskussion vor 1914 „völlig wirkungslos verhallt“

    2. Chapter
      1. Chapter

        2.2.1 Herausbildung des materialwissenschaftlichen Methodenarsenals

      2. Chapter

        2.2.2 Anfänge der Werkstofftechnik: Ein Abriss

      3. Chapter

        2.2.3 Werkstoffgüte und Werkstoffkosten

      4. Chapter

        2.2.4 Erste stoffökonomische Forschungsansätze in Deutschland

  4. Chapter
    1. Chapter

      3.1 STAATLICHE MASSNAHMEN: WIRTSCHAFTS- UND FORSCHUNGSLENKUNG

    2. Chapter
      1. Chapter

        3.2.1 Aufschließen, Wiederverwerten, Ersetzen

      2. Chapter

        3.2.2 Feuerkisten, Armaturen, Konservendosen

      3. Chapter

        3.2.3 Forschung an Neuen Werkstoffen

      4. Chapter

        3.2.4 Das Beispiel der elektrotechnischen Industrie

    3. Chapter
      1. Chapter

        3.3.1 Die Lehre der Alliierten aus dem Ersten Weltkrieg: „Preparedness for War“

      2. Chapter

        3.3.2 Der geopolitische Machtfaktor der „Haves“ und der „Have nots“

  5. Chapter
    1. Chapter
      1. Chapter

        4.1.1 Rückkehr zum internationalen Güteraustausch

      2. Chapter

        4.1.2 Die Rohstoff-Debatte der Nationalökonomen

      3. Chapter

        4.1.3 „Rettende Wundertaten“: Die Entstehung von Ersatzstoffmythen als Nachkriegserscheinung

    2. Chapter
      1. Chapter

        4.2.1 Kriegsschrott-Verwertung

      2. Chapter

        4.2.2 „Die Rückkehr zum Kupfer“

      3. Chapter

        4.2.3 Das Ringen um die Beibehaltung oder die „Ausschaltung aller Ersatzstoffe“

      4. Chapter

        4.2.4 Roh- und Werkstoffpolitik in der Phase des Ökonomischen Nationalismus

    3. Chapter
      1. Chapter

        4.3.1 Die Berliner Werkstoffschau 1927 als weltwirtschaftlicher Reintegrationsbeitrag

      2. Chapter

        4.3.2 Neue Werkstoffe als Innovationstreiber

      3. Chapter

        4.3.3 Eigenschaftsspektren

      4. Chapter

        4.3.4 Die Emanzipation der Werkstofftechnik von der Materialwissenschaft: „Bescheidenes Blümchen“

      5. Chapter

        4.3.5 August Thum: Eine „Konstruktionslehre“ mit der „höchst möglichen Werkstoffausnutzung“

      6. Chapter

        4.3.6 Werkstoffkunden für Konstrukteure vor 1933

    4. Chapter
      1. Chapter

        4.4.1 Metallforschung bei den Vereinigten Stahlwerken von 1928 bis 1930

      2. Chapter

        4.4.2 Metallforschung bei der Stahl-Elektro-Union von 1927 bis 1938

    5. Chapter
      1. Chapter

        4.5.1 Vorgeschichte

      2. Chapter

        4.5.2 Ausrichtung und Begründung

      3. Chapter

        4.5.3 Personal und disziplinäre Zuordnung

      4. Chapter

        4.5.4 Forschungsschwerpunkte

      5. Chapter

        4.5.5 Ausschuss Metallphysik

      6. Chapter

        4.5.6 Ausschuss Stahlbad-Schlacke

      7. Chapter

        4.5.7 Arbeitsgemeinschaft Korrosion

      8. Chapter

        4.5.8 Kooperation mit der Gesellschaft Deutscher Metallhütten- und Bergleute e. V.

      9. Chapter

        4.5.9 Werkstofftechnik, Junkers und das Forschungsprojekt „Höhenflugzeug“

      10. Chapter

        4.5.10 Projektziel: Umsetzung in die technische Praxis

      11. Chapter

        4.5.11 Bandfederstahl für Junghans: Vorbehalte gegen die staatliche Forschungsförderung

      12. Chapter

        4.5.12 Die Gemeinschaftsarbeiten Metall im Zwischenresümee der DFG

      13. Chapter

        4.5.13 Wissenstransfer in die Technikwissenschaften

      14. Chapter

        4.5.14 Reichstagsdebatten über die Nützlichkeit staatlich geförderter Metallforschung

  6. Chapter
    1. Chapter
      1. Chapter

        5.1.1 William Guertler als „fanatischer Vertreter des Gedankens der Zweckforschung“

      2. Chapter

        5.1.2 Die gescheiterte Neuorientierung der Gemeinschaftsarbeiten Metall im NS-Wissenschaftssystem

      3. Chapter

        5.1.3 Guertler, Köster und die IG Farben

      4. Chapter

        5.1.4 Metallkunde vs. Maschinenbau: Guertler am Dresdner Lehrstuhl

    2. Chapter
      1. Chapter

        5.2.1 Quantitative Einschätzung der Ersatzstoffforschung

      2. Chapter

        5.2.2 Schwerpunkte des Fachspartenleiters Eisen und Stahl im Reichsforschungsrat

      3. Chapter

        5.2.3 Schwerpunkte des Fachspartenleiters Nichteisenmetalle im Reichsforschungsrat

    3. Chapter
      1. Chapter

        5.3.1 Verein Deutscher Eisenhüttenleute

      2. Chapter

        5.3.2 Vereinigte Stahlwerke

      3. Chapter

        5.3.3 Ernst Schiebold und das Institut für Röntgenologische Roh- und Werkstoffforschung in Leipzig

    4. Chapter
      1. Chapter

        5.4.1 Zeitgenössische Vergleiche zwischen der Werkstoffpolitik der Weimarer Republik und dem „Dritten Reich“

      2. Chapter

        5.4.2 NS-Werkstoffpolitik als Propaganda

      3. Chapter

        5.4.3 Zum Umfang der Ersatzstoffforschung

      4. Chapter

        5.4.4 Die Armaturenindustrie als Avantgarde der Werkstoffumstellung

      5. Chapter

        5.4.5 Ersatzstoffforschung bei Siemens: „In mühevoller Kleinarbeit zum Erfolg“

      6. Chapter

        5.4.6 Ersatzstoffe in der Lagererprobung

      7. Chapter

        5.4.7 „Niemals kann man einen Werkstoff einfach durch einen anderen ersetzen“: Konstruktion und Werkstoffnutzung in der betrieblichen Realität

      8. Chapter

        5.4.8 Werkstoff-Management in der betrieblichen Realität am Beispiel des Sächsischen Hauptamtes für Technik

    5. Chapter
      1. Chapter

        5.5.1 Leichtbau unter den Bedingungen des Nationalsozialismus

      2. Chapter

        5.5.2 Zur „restlosen Ausnutzung der Werkstofffestigkeit“: August Thums Forschungen zum Leichtbau

      3. Chapter

        5.5.3 Handbücher für Konstrukteure

      4. Chapter

        5.5.4 Hugo Wögerbauer und die Entwicklung erster Werkstoff-Auswahlverfahren

    6. Chapter
      1. Chapter

        5.6.1 Rohstoffsicherheit der USA bis 1939

      2. Chapter

        5.6.2 Alliiertes Kriegsrohstoffmanagement am Beispiel der Metalle

      3. Chapter

        5.6.3 Substitution: „One of the toughest wartime nuts for industry’s engineers to crack“

      4. Chapter

        5.6.4 Praktische Umstellstrategien in den USA

      5. Chapter

        5.6.5 „Substitute and Alternates Service“: Eine US-amerikanische Ersatzstoff-Dokumentation

      6. Chapter

        5.6.6 „Resources for Freedom“: Ansätze einer globalen US-Rohstoffpolitik nach 1945

  7. Chapter
    1. Chapter

      6.1 „STÖRFREIMACHUNG“: WERKSTOFFTECHNISCHE KONTINUITÄTSLINIEN

    2. Chapter

      6.2 ERSATZSTOFFFORSCHUNG IN DER DDR: „DER WERKSTOFFSPEZIALIST VERSAGT OFT ALS BERATER DES KONSTRUKTEURS“

    3. Chapter

      6.3 WERKSTOFFSPARENDE BAUWEISEN

    4. Chapter

      6.4 DAS BEISPIEL DES DDR-AUTOMOBILBAUS

  8. Chapter
    1. Chapter

      7.1 ROHSTOFFLENKUNG UND WESTBINDUNG

    2. Chapter

      7.2 DIE STREICHUNG DER DIN-UMSTELLNORMEN

    3. Chapter
      1. Chapter

        7.3.1 Werkstofftechnische Diskurse in der Gründungsphase des Ausschusses für Angewandte Forschung der DFG

      2. Chapter

        7.3.2 Schwerpunkte der materialwissenschaftlichen und werkstofftechnischen Forschung im Ausschuss für Angewandte Forschung 1956 bis ca. 1970

      3. Chapter

        7.3.3 Schwerpunktprogramme der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik im Einzelnen

      4. Chapter

        7.3.4 Die Werkstofftechnik in der DFG im Kontext des Aufstiegs der Konstruktionswissenschaft in den 1960er/70er Jahren

    4. Chapter
      1. Chapter

        7.4.1 Stifterverband Nichteisenmetalle

      2. Chapter

        7.4.2 Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen AIF

      3. Chapter

        7.4.3 Forschungsgesellschaft Blechverarbeitung

    5. Chapter

      7.5 ERSATZSTOFFE IN DER WERKSTOFF-RATGEBERLITERATUR VON 1939 BIS 1966

    6. Chapter

      7.6 ERSATZSTOFFE IN KONSTRUKTIONSWISSENSCHAFTLICHEN LEHRBÜCHERN UND SAMMELBÄNDEN VON 1950 BIS CA. 1970

    7. Chapter

      7.7 KUNSTSTOFFE ALS ERSATZSTOFFE?

    8. Chapter

      7.8 WERKSTOFF-AUSWAHLVERFAHREN: DIE EMANZIPATION DER WERKSTOFFTECHNIK VON DER MATERIALWISSENSCHAFT AB 1970

    9. Chapter
      1. Chapter

        7.9.1 Crane/Charles 1984

      2. Chapter

        7.9.2 Mantwill 1992

      3. Chapter

        7.9.3 Ashby 1992

      4. Chapter

        7.9.4 Reuter 2007

      5. Chapter

        7.9.5 Der jüngste Paradigmenwechsel in der Werkstofftechnik: Umwelt als begrenzte Ressource

  9. Chapter

    8 FAZIT: ERSATZSTOFFE VS. NEUE WERKSTOFFE: BAUSTEINE EINER GESCHICHTE DER WERKSTOFFTECHNIK

  10. Chapter
    1. Chapter

      9.1 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

    2. Chapter
      1. Chapter

        Öffentliche Archive

      2. Chapter

        Private Archive

    3. Chapter

      9.3 LITERATURVERZEICHNIS