„Lola rennt“ oder: „es hätte auch anders kommen können“ – Über den Möglichkeitsraum gruppendynamischer Intervention

Im Text wird die weibliche und männliche grammatikalische Form abwechselnd verwendet, ohne damit zu postulieren, dass es keinen Unterschied mache, ob eine Frau oder ein Mann eine Gruppe leitet.

Z. B. Wilfred Bions Theorie der Grundannahmen, in: Bion, W.R. (1991), Erfahrungen in Gruppen und andere Schriften, Stuttgart. Oder Warren Bennis’ Dependenzmodell in: Bennis, W.G. (1972), Entwicklungsmuster der T-Gruppe, in: Bradford, L.P. u. a. (Hrsg.), Gruppen-Training. T-Gruppentheorie und Laboratoriumsmethode, Stuttgart; S. 270 ff. Ähnlich auch die Idee der Gruppenaufgaben von Irvin Yalom in: Yalom, I. (2007), Theorie und Praxis der Gruppentherapie, 9. Auflage, Stuttgart; Oder Tuckmans Phasenmodell in: Tuckman, B.W., (1965) Developmental Sequences in small groups, in: Psychological Bulletin 63, 384–399.

Vgl. Amann, A. (2001), Gruppendynamik als reflexive Vergemeinschaftung, in: Antons, K. u. a. (Hrsg.), Gruppenprozesse verstehen, Opladen, S. 28 ff.

Siehe Schutz, W.C. (1966), The interpersonal underworld (zuerst 1958 erschienen unter dem Titel „FIRO: A three-dimensional Theory of Interpersonal Behavior“), New York. Zur Geschichte dieser Polaritäten siehe: Amann (2001), S. 31 ff.

Simmel, G. (1983), Soziologie. Untersuchungen über die Formen der Vergesellschaftung, 6. Aufl., Berlin, S. 68 ff.

Siehe dazu für das Feld der systemischen Familientherapie: Bernd Schmid; Christiane Gerard (2012), Systemische Beratung jenseits von Tools und Methoden, Bergisch-Gladbach, S. 206 f. Hilfreich dazu auch: Glyn, Thomas (2010), Difficult groups or difficult facilitators? Three steps facilitators can take to make sure they are not the problem, in: Schuman, Sandy (Hrsg.), The handbook for working with difficult groups, S. 339–352.

Bei Trainings im Unternehmenskontext wird die Fokussierung auf die Gestaltung von Zugehörigkeit oft durch das unmittelbare Verwertungsinteresse der Teilnehmenden erschwert, denen die Aufklärung eigener und fremder Einflussstrategien einen größeren Mehrwert verspricht, als das Verstehen basaler Prozesse der Herstellung und Bewahrung von Zugehörigkeit. Und gleichzeitig ist das Thema der Zugehörigkeit in Trainingsgruppen heute auch deshalb so schwer zu bearbeiten, weil die Teilnehmenden dabei die existenzielle Frage der Moderne streifen: Reicht meine fachliche und soziale Kompetenz, um Teil der Leistungsgesellschaft zu bleiben und nicht durch Arbeitslosigkeit ausgegrenzt zu werden? Wer schon einmal Trainingsgruppen geleitet hat mit Teilnehmenden, die mit Arbeitslosigkeit konfrontiert sind, kennt die Bedrohung, die mit der Frage nach der Zugehörigkeit einher geht.