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2010 | Buch

Lufsky Bauwerksabdichtung

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Über dieses Buch

Das renommierte Nachschlagewerk der Bauwerksabdichtung von Karl Lufsky wurde für die 7. Auflage thematisch erweitert, inhaltlich überarbeitet und aktualisiert. Unter Mitwirkung von kompetenten Experten aus Hochschule und Baupraxis ist das Anwenderbuch als kompakter Leitfaden auf dem neuesten Stand der Technik. Der Baufachmann erhält umfassende Erkenntnisse und Richtlinien mit zahlreichen Beispielen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Aufgabe von Bauwerksabdichtungen
Zusammenfassung
Um die Aufgabe von Bauwerksabdichtungen zu beschreiben, wird zunächst erläutert, was im Folgenden unter dem Begriff „Bauwerksabdichtung“ verstanden wird und welche Bereiche nur bedingt zu Bauwerksabdichtungen gehören.
Michael Bonk
2. Geschichtliche Entwicklung der Abdichtungstechnik
Zusammenfassung
Die Abdichtungstechnik mit industriell hergestellten Abdichtungsmaterialien ist relativ jung. Gleichwohl wurden aber auch schon im Altertum Bauwerke abgedichtet bzw. aus wasserundurchlässigem Beton (opus caementitium) hergestellt, wenn es darum ging, die erforderliche Wasserdichtigkeit im Bereich von Zisternen, Wasserleitungen, öffentlichen Bädern o.ä. zu erreichen.
Erich Cziesielski
3. Beanspruchung der Bauwerke durch Wasser
Zusammenfassung
Zum besseren Verständnis, wie Wasser an Bauwerke gelangt, wird zunächst der in der Natur bestehende Wasserkreislauf beschrieben (Bild 3.1).
Michael Bonk
4. Reduzierung der Wasserbeanspruchung durch Dränung
Zusammenfassung
In das Erdreich einbindende Teile von Bauwerken müssen in aller Regel gegen den Zutritt von im Boden vorhandenen Wasser geschützt werden. In der Abdichtungstechnik wird zwischen den Beanspruchungen drückendes Wasser, nichtdrückendes Wasser und Bodenfeuchte/nichtstauendes Sickerwasser unterschieden. Liegt der Grundwasserspiegel ständig oberhalb der Bauwerkssohle, so muss eine vergleichsweise aufwendige Abdichtung von Sohle und Kelleraußenwänden gegen drückendes Wasser vorgesehen werden, da eine dauerhafte Grundwasserabsenkung generell unzulässig ist. Auch wenn der ständige Grundwasserspiegel unterhalb der Bauwerkssohle liegt, ist jedoch bei Vorhandensein schwach durchlässiger Böden mit dem temporären Auftreten von drückendem Wasser zu rechnen, welches als Stau- oder Schichtenwasser auftritt. In solchen Fällen kann die Wasserbeanspruchung des Bauwerks durch Anordnung einer Dränanlage reduziert werden, so dass eine Abdichtung gegen Bodenfeuchte/nichtstauendes Sickerwasser (bei Kellerwänden und Sohlplatten) bzw. gegen nichtdrückendes Wasser (bei erdüberschütteten Decken) ausreichend ist (Bild 4.1).
Martin Achmus
5. Anerkannte Regeln der Abdichtungstechnik
Zusammenfassung
Bauwerksabdichtungen haben die Aufgabe, Gebäudebereiche vor dem Eindringen von flüssigem Wasser zu schützen. Durch die Bauwerksabdichtung soll zum Einen die vorgesehene Gebäudenutzung ermöglicht werden – also die Gebrauchstauglichkeit (Verwendungseignung) sichergestellt werden – andererseits sollen feuchtigkeitsempfindliche Bauteile vor Schäden geschützt werden. Müssten Bauwerksabdichtungen diese Aufgabe nur zum Zeitpunkt der Abnahme erfüllen, so wären Regeln zur Bauwerksabdichtung überflüssig: Die Schadensfreiheit der Werkleistung bei der Abnahme würde bereits als Beleg für die Mangelfreiheit der ausgeführten Abdichtung genügen. Tatsächlich wird aber erwartet, dass Bauwerksabdichtungen ihre Aufgabe über eine angemessene Zeitdauer auch bei ungünstiger Überlagerung von noch nicht als Naturkatastrophen oder Fehlbenutzung einzustufenden Beanspruchungen erfüllen. Diese Eigenschaft wird als „Zuverlässigkeit“ bezeichnet. Bauwerksabdichtungen müssen zuverlässig sein.
Rainer Oswald
6. Bauaufsichtliche Regelungen für Bauwerksabdichtungen
Zusammenfassung
Bauaufsichtliche Regelungen beziehen sich auf alle baulichen Anlagen im öffentlichen und privaten Bereich, die in den Anwendungsbereich der Bauordnungen der Länder (LBO) [6.1] §1 fallen. Die LBO basieren auf der Musterbauordnung (MBO) [6.2], sie können länderspezifische Abweichungen enthalten. Die Bauordnungen dienen der Einhaltung der aus öffentlich rechtlicher Sicht als notwendig angesehenen Schutzziele für die Planung und Errichtung baulicher Anlagen in Deutschland. Danach sind bauliche Anlagen so anzuordnen, zu errichten, zu ändern und instand zu halten, dass die öffentliche Sicherheit und Ordnung, der Schutz von Leben, Gesundheit und die natürlichen Lebensgrundlagen nicht gefährdet werden (MBO §3(1)). Bauaufsichtliche Regelungen sind als öffentlich rechtliche Regelungen verbindlich. Sie sind immer einzuhalten und dürfen nicht durch privatrechtliche Vertragsgestaltungen abgeändert oder ausgesetzt werden.
Christian Herold
7. Werkstoffe zur Bauwerksabdichtung
Zusammenfassung
Wasser hat auf jeder Baustoffoberfläche eine spezifische Grenzflächenspannung (Oberflächenspannung). Diese beträgt auf silicatischen Stoffen wie z. B. Beton, Mörtel, Klinker, Ziegel und Kalksandstein 1 bis 4 mN/m. Daraus resultiert u. a. eine Kapillarität und ein Wasseraufsaugen dieser Baustoffe.
Heinz Klopfer, Hans- Peter Sommer
8. Abdichtungen mit Bitumenbahnen
Zusammenfassung
Das Werk Bauwerksabdichtung von Karl Lufsky, im allgemeinen Sprachgebrauch auch Der Lufsky genannt, war immer das Standardwerk für Flächenabdichtungen mit Bitumenwerkstoffen. Karl Lufsky war erst Mitarbeiter des Geschäftsführers Otto Latendorf der 1924 in Berlin gegründeten Firma ARIDO Abdichtungs-GmbH und später ihr Geschäftsführer [8.1]. Eine Baustelle war seit 1950 der Keller der neuen Sowjetischen Botschaft Unter den Linden. Eines Tages sprach dort einer der russischen Ingenieur-Offiziere Otto Latendorf an und fragte ihn, ob er wohl eine schriftliche Zusammenfassung aller technischen Probleme der bituminösen Bauwerksabdichtung für ihn verfassen könnte. Mit dieser Schrift würde er sich dann zu seinem Abschlussexamen in Moskau melden. Vergüten wollte er den Arbeitsaufwand mit Lebensmittellieferungen. Otto Latendorf willigte ein und machte sich gemeinsam mit Karl Lufsky an die Arbeit. Dies war offensichtlich der Impuls für Karl Lufsky, einige Zeit später im Leipziger Teubner Verlag die erste Auflage des Buchs „Bauwerksabdichtungen“ herauszugeben, womit der Grundstein gelegt wurde, aus einer „Moskauer Examensarbeit“ in den letzten 50 Jahren ein bedeutendes Fachbuch zu machen.
Axel C. Rahn, Wolfram Unger
9. Ausführungshinweise zu Abdichtungen aus Bitumenwerkstoffen
Zusammenfassung
Bauwerksflächen, auf die die Abdichtung aus Bitumenwerkstoffen aufgebracht werden soll, müssen frostfrei, fest, eben, frei von Nestern und klaffenden Rissen, Graten und frei von schädlichen Verunreinigungen sein und müssen bei aufgeklebten Abdichtungen oberflächentrocken sein.
Detlef Stauch
10. Wasserundurchlässige Bauten aus Beton
Zusammenfassung
Für die Dichtigkeit von Bauwerken oder Bauteilen ist außer der Verwendung geeigneter Abdichtungsstoffe auch eine günstige Konstruktion von Bedeutung. Sofern die Abdichtung nicht nach DIN 18195 „Bauwerksabdichtungen“ mit den dort genannten Stoffen erfolgt (z.B. Bitumen- oder Kunststoffdichtungsbahnen) oder Sonderabdichtungen zum Einsatz kommen, ist die Abdichtung mit Beton auszuführen, der einen hohen Wassereindringwiderstand aufweist. Dieser Beton wird auch als wasserundurchlässiger Beton (WU-Beton) bezeichnet. Maßgebend für das Bauen mit wasserundurchlässigem Beton sind die Normen DIN 1045-1 bis 1045-4 „Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton“ [10.1, 10.2] und die Richtlinie „Wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton (WU-Richtlinie)“ vom Deutschen Ausschuss für Stahlbeton DAfStb [10.19].
Gottfried C.O. Lohmeyer
11. Abdichtung mit Bentonit
Zusammenfassung
Abdichtungsschichten aus Natriumbentonit weisen gegenüber visko-elastischen Bitumenbzw. Kunststoffabdichtungen und starren mineralischen Abdichtungen vor allem folgende Vorteile auf: Fehlstellen aufgrund von Verarbeitungsfehlern werden vom Bentonit durch sein Quellvermögen ausgefüllt, auftretende Relativbewegungen im Bereich von planmäßigen Fugen oder durch Rissbildungen in der Rücklage können in weiten Bereichen schadlos aufgenommen werden, solange der Bentonit am Austrocknen gehindert wird. Treten dennoch Leckagen auf, so wird der Schaden – vergleichbar mit wasserundurchlässigen Betonkonstruktionen und bei Beschichtungen – im unmittelbaren Bereich der Fehlstelle zu Tage treten und kann gezielt nachgebessert werden.
Ralf Ruhnau
12. Dichtungsschlämmen
Zusammenfassung
Dichtungsschlämmen werden seit mehreren Jahrzehnten erfolgreich zur Abdichtung von Bauwerken eingesetzt, wenngleich diesbezügliche Regelungen in den einschlägigen Abdichtungsnormen erst seit kurzem und nur für einen sehr eingeschränkten Anwendungsbereich vorliegen bzw. in Vorbereitung sind. Ihre Anwendung umfasst unbeachtet dieses Umstandes – mehr oder weniger erfolgreich – ein breites Spektrum. So werden nicht nur Innenabdichtungen, beispielsweise von Behältern mit Dichtungsschlämmen, ausgeführt, sondern auch Abdichtungen von Balkonen und Terrassen sowie von Feuchträumen und Schwimmbädern (in der Regel in Verbindung mit Fliesen und Platten, vgl. Abschnitt 14). Weitere Anwendungsgebiete sind klassische Bauwerksabdichtungen im Erdreich sowohl als Abdichtung auf der Außenseite als auch als sogenannte Negativabdichtung auf der Innenseite erdberührter Bauteile. Nicht zuletzt werden Dichtungsschlämmen aber auch als Querschnittsabdichtung und im Spritzwasserbereich von Bauwerken eingesetzt. Nicht für alle diese Anwendungen sind Dichtungsschlämmen gleichermaßen geeignet, worauf im Folgenden näher eingegangen wird.
Nils Oster
13. Abdichtungen mit kunststoffmodifizierten Bitumendickbeschichtungen (KMB)
Zusammenfassung
In der Bauwerksabdichtung liegen mit kunststoffmodifizierten Bitumendickbeschichtungen, in der Art wie sie heute verwendet werden, Erfahrungen seit 1968 [13.01] vor. Mit dem immer häufigeren Einsatz waren sowohl die material- als auch die anwendungstechnische Weiterentwicklung notwendig. Parallel dazu wurde die Bauweise in verschiedenen, sich ebenfalls weiter entwickelnden Regelwerken [13.02, 13.03] beschrieben und Qualitätskriterien formuliert.
Thomas Reuthe
14. Abdichtungen im Verbund mit Fliesen und Platten
Zusammenfassung
Abdichtungen im Verbund mit Fliesen und Platten, im Folgenden auch als Verbundabdichtungen oder mit Kurzzeichen als AIV bezeichnet, haben sich in der Baupraxis insbesondere in Innenräumen wegen des vereinfachten konstruktiven Aufbaus gegenüber Bahnenabdichtungen nach DIN 18195-5 [14.1] in der Mehrzahl der Ausführungen durchgesetzt und bewährt. Sie können im Innen- und Außenbereich angeordnet werden und sind dadurch gekennzeichnet, dass die Nutzschicht in Boden- und Wandbereichen im Dünnbettverfahren unmittelbar auf die Abdichtung aufgebracht wird. Aufwändige Zwischenschichten oder Einbauteile wie armierter Putz, Telleranker etc. entfallen (Bild 14.1) und es lassen sich geringere Aufbauhöhen realisieren.
Thomas Platts
15. Abdichtungen mit Gelinjektionen
Zusammenfassung
Mit dem Begriff Gel werden Materialien bezeichnet, die sich in ihren stofflichen Grundlagen und in ihren Eigenschaften zum Teil deutlich von langjährig bekannten Abdichtungsmaterialien unterscheiden. Durch die Injektion von Gelen lassen sich unter bestimmten Randbedingungen Abdichtungen gegen drückendes und nicht drückendes Wasser sowie gegen Bodenfeuchte herstellen. Dazu werden die in der Regel mehrkomponentigen, flüssigen Ausgangsstoffe in Fehlstellen, Zwischenräume, Risse oder den angrenzenden Baugrund injiziert und erhärten innerhalb kurzer Zeit zu dauerelastischen Körpern, die ihrerseits die Abdichtung übernehmen. Gelinjektionen stellen Sonderverfahren dar, die nur in Ausnahmefällen planmäßig bei Neubauvorhaben eingesetzt werden. In der Regel kommen sie für nachträgliche Abdichtungen zum Einsatz, bei denen auf Grund von Besonderheiten, wie sie z. B. von außen unzugängliche Bauteile, Überbauungen, für andere Verfahren unzugängliche wasserführende Strukturen darstellen, konventionelle, geregelte Verfahren technisch nicht ausführbar oder unwirtschaftlich sind.
Ute Hornig
16. Wärmedämmung im Erdreich
Zusammenfassung
Die Wärmedämmung erdberührter Bauteile von Gebäuden gehört heute grundsätzlich zu den allgemein anerkannten Regeln der Technik.
Holger Merkel
17. Sanierung von Abdichtungen
Zusammenfassung
Mängelrügen an Bauwerksabdichtungen haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Eine Ursache sind die in den letzten Jahrzehnten gestiegenen höheren Nutzungsanforderungen von Kellerräumen und der hieraus resultierenden Sensibilität der Nutzer zu sehen. Während Keller früher ausschließlich unbeheizt waren und für untergeordnete Lagerzwecke genutzt wurden, werden Kellerräume heutzutage gemäß [17.26] vielfach zum Beispiel als Fitnessräume, Partykeller, Hobbyräume, Saunabereiche und Arbeitsbereiche hochwertig genutzt.
Michael Bonk
18. Kostenvergleich zwischen weißer, schwarzer und brauner Wanne
Zusammenfassung
Bei Gebäuden, deren Kellergeschosse im Grundwasser stehen, ist je nach Nutzung und Tragsystem zu entscheiden, welches der folgenden Dichtungssysteme für Kellerwände und Gebäudesohle eine optimale Funktion bei gleichzeitiger Wertung der Kosten erfüllt.
Jürgen Schlicht
Backmatter
Metadaten
Titel
Lufsky Bauwerksabdichtung
herausgegeben von
Michael Bonk
Copyright-Jahr
2010
Verlag
Vieweg+Teubner
Electronic ISBN
978-3-8348-9725-1
Print ISBN
978-3-8351-0226-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8348-9725-1