Die VR-Bank Rhein-Sieg und die Volksbank Oberberg wollen zum 1. Januar 2020 zur VR-Bank Rhein-Sieg Oberberg fusionieren. Bereits seit Herbst 2017 seien die Vorsitzenden der Vorstände und Aufsichtsräte in Gesprächen. Ziel sei es, die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen zu stärken und den Mitarbeitern eine Perspektive zu bieten, heißt es in einer Mitteilung.
Mit dieser Fusion würde das künftige Institut nach heutigem Stand auf eine Bilanzsumme von knapp sechs Milliarden Euro und einem betreuten Kundenvolumen von annähernd elf Milliarden Euro kommen. Damit würde eine zukünftige VR-Bank Rhein-Sieg Oberberg unter die "Top 10" der Volksbanken und Raiffeisenbanken aufsteigen (ohne Spezialinstitute). Hier befinden sich laut dem Statistik-Portal Statista zu Ende 2017 unter anderem Institute aus den Metropolregionen Deutschlands wie die Berliner Volksbank mit einer Bilanzsumme von rund 13,6 Milliarden Euro und die Frankfurter Volksbank mit gut 9,4 Milliarden Euro, aber auch die Volksbank Mittelhessen mit noch immer 7,2 Milliarden Euro Bilanzsumme.
Weder Standorte noch Jobs sollen wegfallen
Standort- und Mitarbeiterabbau sollen bei dem geplanten Zusammenschluss keine Rolle spielen. Die Nähe zu den Mitgliedern und Kunden habe oberste Priorität und könne nur mit gut ausgebildeten und motivierten Mitarbeitern erreicht werden, meint Ingo Stockhausen, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Oberberg. "Entgegen anderer Fusionen setzen wir auf Dezentralität und nicht auf Zentralisierung. Um bei der neuen Größe weiterhin schnell und unbürokratisch unterwegs sein zu können, muss in der Region autark entschieden werden können", erläutert Martin Schilling, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Rhein-Sieg.
Das künftige Institut wolle der "Platzhirsch" vor Ort werden. Die beiden Vorstandsvorsitzenden zeigen sich zuversichtlich, in den jeweiligen Vertreterversammlungen im Sommer 2020 die erforderliche 75 Prozent-Zustimmung für die Fusion der beiden Banken zu erhalten.