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2019 | Buch

Märkte und „common ground“: Arbeit, gesundheitliche Versorgung, Finanzen

Mit einem Vorwort von Gabriele Wagner und einem Nachwort von Dirk Baecker

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Über dieses Buch

Die einzelnen Kapitel des Buchs behandeln die Kontexteffekte, die lateralen Bezüge und die endogenen Ursachen gegenwärtiger System- und Krisenprozesse mit dem Ziel, den Möglichkeitssinn relevanter Akteure aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zu schärfen. Auf der Basis profunder Analysen der strukturellen wie auch normativen Verfasstheit sowie der intelligenten Re-/Konstruierbarkeit der Arbeits-, Gesundheits- und Finanzmärkte entfaltet Philipp Hessinger seine grundlegende Idee: dass aktuelle Krisen und scheiternde Reformprojekte auch Ausdruck und Folge innerer Blockaden des gesellschaftlichen Möglichkeitsreichtums sind – und genau diesen Möglichkeitsreichtum sucht er zu bergen.
„Wir brauchen Philipp Hessingers Blick für die Spielräume, die wir zwischen Industrie, Technologie und Politik nach wie vor haben, um Verantwortung für unsere Verhältnisse übernehmen zu können.“ (Dirk Baecker)

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Das unverstandene Wirtschaftswunder
Zur Aktualität von Burkart Lutz’ Studie über die „Wirtschaftswunder“-Ära
Zusammenfassung
Burkart Lutz’ Studie Der kurze Traum immerwährender Prosperität über die gesellschaftlichen Strukturbedingungen der sogenannten „Wirtschaftswunder“-Ära hat seit 1984, dem Jahr ihres Erscheinens, breite Kreise fasziniert und immer wieder beschäftigt. Bis heute ist ihr Anregungs- und Orientierungspotenzial Gegenstand lebhafter Debatten in der Profession (vgl. Altmann und Böhle 2010; Streeck 2005). Auch in Hartmut Kaelbles Sozialgeschichte Europas wird den Ergebnissen der Studie umfassend Rechnung getragen (Kaelble 2007, S. 67 ff.).
Philipp Hessinger
Kapitel 2. Das Risiko des Kapitals
Nützlichkeitsarrangements auf den Finanzmärkten, Rechtfertigungsregime in der „Realökonomie“?
Zusammenfassung
Risikobeobachtungen in der Finanzsphäre orientieren sich an der Differenz riskant/nicht riskant; Risikobeobachtungen in der Realökonomie sind komplexer, da hier die internen Unternehmensstrukturen mitberücksichtigt werden müssen. Die zentrale These dieses Kapitels ist, dass die Verdrängung unternehmensspezifischer Formen der Risikobeobachtung durch finanzmarktorientierte Formen – so wie sie in der Konzeption des kapitalmarktorientierten Unternehmens vorgesehen ist – zu schwerwiegenden Verzerrungen der Beobachterperspektiven führen muss. Obwohl nun diese, auf den „Shareholder-Value“ des Unternehmens bezogenen Kapitalmarktvorgaben für erstere mittlerweile den Charakter von verbindlichen „Rechtfertigungsordnungen“ angenommen haben, werden sie aus gutem Grund in der Regel weitgehend unterlaufen.
Philipp Hessinger
Kapitel 3. Soziale Konstruktion von Märkten und integrierte Versorgung
Rationalitätskonflikte in der aktuellen Reorganisation des Gesundheitswesens
Zusammenfassung
Das deutsche Gesundheitswesen steht derzeit vor einem grundlegenden Reorganisationsprozess, der zum einen auf eine Dezentralisierung der großen Einheiten, zum anderen auf die Möglichkeit „selektiver Vertragsabschlüsse“ zwischen den neuen Partnern abzielt. Es geht in diesem Bereich – nach einer langen Phase der staatlichen Dominanz – um so etwas wie die „soziale Konstruktion von Märkten“. Die zentrale These dieses Kapitels ist, dass diese gesellschaftliche Aufgabe keineswegs im Sinne einer neoliberal inspirierten Vermarktlichung und Privatisierung des Gesundheitswesens verstanden werden sollte.
Philipp Hessinger
Kapitel 4. Soziale Konstruktion von Arbeitsmärkten als Krisenmanagement und als gesellschaftsverändernde Politik
Eine historische Analyse der Entwicklung der Arbeitsmarktstrukturen in Deutschland in international vergleichender Perspektive
Zusammenfassung
Wohl kaum ein Reformprojekt in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland war derart umstritten wie das unter der landläufigen Bezeichnung „Hartz-Reformen“ bekannt gewordene. Der eigentliche Gegenstand dieser Reformen war im Ansatz eine umfassende „soziale Neukonstruktion des Arbeitsmarktes“, wobei die gegebenen Anreize neu gesetzt, der gesamte Vermittlungsprozess neu organisiert und die hier gehandelte Leistung – nämlich Arbeitskraft – mehr oder weniger implizit gesellschaftlich neu definiert wurde. Das zentrale Defizit dieser Reform, so die von uns vertretene These, war allerdings ihre fehlende Verknüpfung mit dem Aus- und Weiterbildungssystem.
Philipp Hessinger
Backmatter
Metadaten
Titel
Märkte und „common ground“: Arbeit, gesundheitliche Versorgung, Finanzen
verfasst von
Philipp Hessinger
Copyright-Jahr
2019
Electronic ISBN
978-3-658-21771-6
Print ISBN
978-3-658-21770-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-21771-6