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16.10.2015 | Management + Führung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Die Tücken flexibler Arbeitsmodelle

verfasst von: Andrea Amerland

2 Min. Lesedauer

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Flexible Arbeitszeiten, Home Office und virtuelle Teams: Die neue Arbeitswelt bietet mehr Freiheit und soll Mitarbeiter stärker motivieren. Doch die variablen Arbeitsmodelle erfordern intensive Kommunikation und schaden der Karriere.

Fast jeder vierte Angestellte arbeitet nach Bitkom-Angaben regelmäßig von zu Hause aus. Und in Zukunft wollen Unternehmen verstärkt auf das Home Office statt auf klassische Büroarbeitsplätze setzen. Die Digitalisierung macht es möglich. Videokonferenzen und virtuelle Teams vernetzen Mitarbeiter über verschiedene Standorte hinweg. So können Miet- und Reisekosten gespart werden. Für Unternehmen, in denen flexible Arbeitsmodelle noch nicht etabliert sind, bedeutet dieser Wandel allerdings eine erhebliche, wenn auch nötige, Umstellung. Denn insbesondere gut ausgebildete Hochschulabsolventen erwarten von ihrem Arbeitgeber eine ausgewogene Work-Life-Balance.

Karriere- und Kommunikationskiller Homeoffice

Allerdings muss sich vielerorts erst noch die Unternehmenskultur ändern und das Misstrauen gegenüber Heimarbeit überwunden werden. Denn noch immer unterstellen viele Chefs, dass Mitarbeiter zu Hause faulenzen. Wer im Home Office arbeitet, gilt daher nicht als Leistungsträger und wird seltener befördert als Kollegen, die jeden Tag ins Büro kommen. Das hat Dan Cable, Professor für Organisationsmanagement an der London Business School, unlängst in einer Studie herausgefunden.

Doch nicht nur Misstrauen und geringere Karrierechancen entpuppen sich als Problem. Auch Führungskräfte müssen ihre Rolle neu definieren. In der virtualisierten Arbeitswelt werden sie zu Taktgebern und Koordinatoren, die den erhöhten Kommunikations- und Interaktionsaufwand managen, so das Ergebnis einer Untersuchung des Fraunhofer IAO im Auftrag der Bertelsmann Stiftung unter 2.500 Führungskräften. Je virtueller die Arbeitsbeziehungen werden umso mehr wird die Kommunikation zur Führungsaufgabe (Abstimmung, Orientierung, Informationsweitergabe), so Josephine Hofmann, Leiterin der Studie.

Virtuelle Teams fordern Führungskräfte

Dass die Herausforderung des mobilen Arbeitens insbesondere in der Organisation von Teams und der Zusammenarbeit von Mitarbeitern liegt, urteilt auch Ralf Junge in der Fachzeitschrift Wirtschaftsinformatik & Management | Ausgabe 01/2015. Doch damit die Kommunikation gelingen kann, braucht die dezentrale Zusammenarbeit Regeln. Sein Tipp: Die Arbeitsabläufe nach dem Collaboration Cycle organisieren.


Der "Collaboration Cycle“ (siehe Abbildung) definiert die wichtigsten Punkte, die bei flexiblen beziehungsweise dezentralen Arbeitsmodellen beachtet werden sollten. Dabei spielt die erbrachte Leistung eine Rolle, nicht aber, wo diese erbracht wurde. Entscheidend ist, ob die Aufgabe in der vorgegebenen Zeit und Qualität erledigt werden konnte. Folgende Voraussetzungen müssen dafür allerdings gegeben sein:

  • eine Unternehmenskultur, die auf gegenseitigem Vertrauen basiert

  • technische Rahmenbedingungen, die ortsunabhängiges Arbeiten in virtuellen Teams ermöglichen

  • eine Unternehmensorganisation, die ein flexibles und dezentrales Arbeiten erlaubt

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