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06.10.2014 | Management + Führung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Deutschland verliert den "War of Talents"

3 Min. Lesedauer

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Immer mehr junge High Potentials zieht es ins englischsprachige Ausland ermittelte eine Studie des Forschungsinstituts Indeed. Deutsche Firmen haben das Nachsehen und müssen ihr Employer Branding optimieren, um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können.

Immer mehr Arbeitnehmer verdienen heute ihr Geld im Ausland. Das gilt auch für die Deutschen. 2013 sind bereits 789.000 von ihnen ausgewandert. Das ist dem Statistischen Bundesamt zufolge ein Anstieg von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Insgesamt zählen die USA, Großbritannien, Indien und Kanada zu den beliebtesten Zielen für die internationale Jobsuche. Dabei landet die USA auf Platz eins. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie von Indeed, einem internationales Forschungsinstitut, das sich auf das Human Ressource und Talent Management spezialisiert hat. Analysiert wurde die weltweite Präferenz von Ländern bei der Berufswahl.

Flexibilität als Karrierevoraussetzung

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Die Arbeitswelt hat sich grundlegend verändert. Die Trennung zwischen Arbeit und Freizeit verschwindet und Arbeitszeiten richten sich nach der anstehenden Aufgaben. Besonders von jungen Akademikern wird erwartet, dass sie vor ihrem Berufseinstieg bereits vielfältige Arbeitserfahrungen gesammelt haben, im Ausland waren und Kenntnisse in verschiedenen Sprachen vorweisen können. Nach dem Berufseinstieg, geht es dann darum in einer kürzeren, aber dafür intensiveren Karrierephase verschiedene Arbeitgeber kennenzulernen und Erfahrungen zu sammeln. „Wer erfolgreich sein will, sollte in den ersten zehn Jahren nach Abschluss des Studiums für mehrere Arbeitgeber oder zumindest in mehreren Arbeitsstellen arbeiten. Andernfalls können sie als unflexibel auf dem Arbeitsmarkt betrachtet werden“, so der Springer-Autor Dr. Anders Parment, in seinem Buchkapitel „Arbeitsmarkt und Karriere“ (Seite 66). Die Folge diese Entwicklung: Die Loyalität zum Arbeitgebern sinkt und Arbeitnehmer handeln vermehrt individualistisch, um den hohen Ansprüchen gerecht zu werden.

Anforderungen fürs Jobs im Ausland

Welche Anforderungen Berufseinsteiger, die sich für einen ersten Job im Ausland entscheiden, erfüllen müssen, haben Ralph Berndt, Claudia Fantapié Altobelli und Matthias Sander im Buchkapitel „Human Ressource Management in international tätigen Unternehmen“, zusammengefasst:

  • Hervorragendes Fachwissen
  • Sprachkenntnisse
  • Kulturelle Anpassungsfähigkeit
  • Führungsfähigkeit
  • Motivation
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Unternehmensspezifika
  • Flexibilität
  • Guter Gesundheitszustand

Investitionen ins Employer Branding

Die veränderte Arbeitssituation ist vor allem für Deutschland ein Problem. Denn viele gut ausgebildete Berufseinsteiger gehen lieber in andere Länder. In der Indeed- Studie landete Deutschland lediglich auf dem zehnten Platz in den weltweit attraktivsten Ländern für die Jobsuche. Dabei kommen die ausländischen Arbeitnehmer hauptsächlich aus den Nachbarländern. Die Folgen sind heute schon spürbar. Hierzulande sind qualifizierte Fachkräfte schon jetzt Mangelware, besonders im Technologiebereich, so die Springer-Autoren Claudia Drews und Stephan Höfer in ihrem Buchkapitel „Internationales Bewerbermanagement“. Aus diesem Grund benötigt Deutschland einen Zuwachs an ausländischen Arbeitskräften. Um die ausgebildeten Akademiker langfristig für sich zu gewinnen, sollten deutsche Unternehmen ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern und diese beispielsweise durch Trainee- oder Nachwuchsförderungsprogramme unterstützen.

Fazit: Das Interesse vieler High Potentials im englischsprachigen Ausland zu arbeiten nimmt zu. Dadurch gehen Deutschland wichtige und hochqualifizierte Arbeitskräfte verloren. Der Druck in kürzester Zeit viele verschiedene Arbeitserfahrungen gesammelt zu haben, macht es Unternehmen zusätzlich schwer, geeignete Fachkräfte für sich zu gewinnen. Investitionen in das Employer Branding kann dabei helfen, sowohl ausländische als auch inländische Arbeitnehmer an sich zu binden.

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