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20.08.2013 | Management + Führung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wenn ein Familienunternehmen untergeht

verfasst von: Andreas Nölting

1:30 Min. Lesedauer

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Unternehmerfamilien sind fragile Gemeinschaften, schreibt Springer-Autorin Kirsten Baus in ihrem Buch "Die Familienstrategie". In einer Serie stellt Springer für Professionals die Stolpersteine in Familienfirmen vor. Teil 3: Zersplitterung.

Viele Jahrzehnte war der Familienkonzern Haniel eines der Aushängeschilder der deutschen Wirtschaft. Das renommierte Handelsunternehmen, unter dessen Dach sich stolze Marken wie Metro, Media-Saturn oder der Pharmahändler Celesio vereinen, erwirtschaftete für die hunderten Familieneigner hohe Renditen und ein angemessenes Prestige.

Nun aber, so scheint es, sind die besten Zeiten allmählich vorbei. Der Konzern steht betriebswirtschaftlich so schlecht da wie nie zuvor. Das Unternehmen drücken hohe Schulden, wichtige Werte wie Metro verfallen und die Familienzweige gegen sich ratlos und zerstritten. Eine schlüssige Zukunftsstrategie scheint den familiären Eignern zu fehlen.

Die schwindende Gestaltungskraft der Familie

Kein Einzelfall. Unternehmerfamilien sind besonders ab der dritten Generation gefährdet und fragile Gemeinschaften, schreibt Kirsten Baus in ihrem Buch „Die Familienstrategie – Wie Familien ihr Unternehmen über Generationen sichern.“ Es ist vor allen die Zersplitterung der Anteile, die den Familienfirmen wie bei Haniel zusetzen kann. Die schwindende Gestaltungskraft führt dann dazu, dass dem Familienmanagement immer unklarer wird, was sie für das Unternehmen leisten kann. Die eigene unternehmerische Leistung fehlt komplett.

Autorin Kirsten Baus rät in einer derart festgefahrenen Situation dazu, die Interessen des Unternehmens und der Familie auszugleichen – etwa durch angemessene Qualitätsanforderungen oder einer Beschränkung der Tätigkeit von Familienmitgliedern in der Geschäftsführung. Ein völlig ungeregeltes Miteinander, also das Fehlen von Strukturen zwischen Familie und Unternehmen, werde zwangläufig zu Konflikten führen.

Fazit: Das Buch von Springer-Autorin Kerstin Baus sollte bei den Eignern des Familienkonzerns Haniel Pflichtlektüre sein. Und auch anderswo dürfte es auf Interesse stoßen: Rund 95 Prozent aller deutschen Unternehmen sind Familienbetriebe.

Lesen Sie auch:

Teil 1: Familienfirmen sind instabile Gebilde

Teil 2: Der archetypische Konflikt in Familienfirmen

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