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09.11.2015 | Management + Führung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Kollegen sind die größten Motivationskiller

verfasst von: Andrea Amerland

3 Min. Lesedauer

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Dass eine wertschätzende Führung und eine gute interne Kommunikation Mitarbeiter motivieren, ist unbestritten. Allerdings gibt es einen weiteren Faktor, der nicht zu unterschätzen ist: Es sind mal wieder die lieben Kollegen.

Wer Kollegen hat, braucht keine Feinde, sagt ein sarkastisches Sprichwort. So viel steht jedenfalls fest: Stimmt das kollegiale Umfeld nicht, ist zumeist auch das Arbeitsklima schlecht. Wie sehr direkte Kollegen das Engagement beeinflussen, hat jetzt die Oracle-Studie "Simply Talent" unter 1.500 Mitarbeitern großer europäischer Unternehmen ermittelt. 41 Prozent der befragten Deutschen (Europa: 42 Prozent), gaben an, dass direkte Kollegen ihre Einsatzbereitschaft mehr beeinflussen als Vorgesetzte. Besonders frappierend: Nur fünf Prozent sehen sich positiv durch die Personalabteilung beeinflusst.

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"Diese Zahlen kommen einem Weckruf für Personalverantwortliche gleich – ganz offensichtlich schaffen sie es nicht, die Kollegen im Unternehmen mit ihren Initiativen zu erreichen, beziehungsweise ihren Anteil an einer positiven Unternehmenskultur und damit am Unternehmenserfolg darzustellen", kommentiert Joachim Skura, HCM Sales Development bei Oracle Deutschland die Ergebnisse.

Intrinsische und extrinsische Motivation in Kombination

Es verwundert insgesamt wenig, dass die Arbeitnehmerzufriedenheit in Deutschland kontinuierlich sinkt, schreibt dazu Thomas Schulte im Buch "Leistung und Leichtigkeit" auf Seite 14. Doch die entscheidende Frage lautet, wie Zufriedenheit und Motivation im Betrieb und somit auch die Bindung an das Unternehmen gesteigert werden können? "Um optimale Ergebnisse in der Talent- und Mitarbeiterbindung zu erzielen, sollten Anreizsysteme angewendet werden, die sowohl die intrinsische als auch die extrinsische Motivation ansprechen. Handelt ein Individuum aus intrinsischer Motivation heraus, so wird aus eigener Haltung und eigenem Antrieb zur Sache gehandelt, ohne dass von außen eingewirkt wird", heißt es im Buchkapitel "Talentbindung und Mitarbeitermotivation" (Seite 28).

Das Wissen um Teamziele beeinflusst Leistung

Neben Boni für besondere Leistungen spielen also auch die so genannten soften Faktoren eine große Rolle. Um einen Teamspirit zu schaffen, der zu mehr Leistung animiert, sollten die Teamziele für alle klar formuliert und kommuniziert werden, empfiehlt Springer-Autor Marijan Kosel. Zudem sei es wichtig, dass sich alle mit diesen Zielen identifizieren und darauf Einfluss nehmen können. Nach Einschätzung von Kosel eignet sich ein Teamworkshop als Führungsinstrument für die Motivationssteigerung. Darin sollten folgende Fragen beantwortet werden (Seite 78):

  • Was haben wir im vergangenen Jahr an wichtigen Ergebnissen und Zielen erreicht?
  • Wie zufrieden/unzufrieden sind wir damit?
  • Was läuft derzeit gut und was läuft nicht so gut?
  • Was wollen/müssen wir verändern?
  • Was kommt in den nächsten zwei bis drei Jahren auf uns zu? Und wie müssen wir darauf reagieren?
  • Was können beziehungsweise sollten wir aus den übergeordneten Unternehmens oder Bereichszielen ableiten? Welchen Beitrag zur Erreichung der übergeordneten Ziele können wir leisten?
  • Welche Ziele streben wir von uns aus an?
  • Was müssen wir im nächsten Jahr tun und in die Wege leiten, um den Erfolg zu sichern?
  • Wer kümmert sich? Wer macht was bis wann?

Fazit: Ein gutes Arbeitsklima ist für die Motivation entscheidend. Nur, wenn die Kommunikation und die Stimmung im Team stimmen, kann die beste Leistung der Mitarbeiter abgerufen werden. Damit dies gelingt, braucht es vor allem gute Führung. Denn funktionierende Teams entstehen nicht einfach durch Großraumbüros und kostenlosen Kaffee für alle.

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