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13.05.2015 | Management + Führung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Love it, leave it or change it

verfasst von: Anja Schüür-Langkau

2:30 Min. Lesedauer

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Wie Sie die Führungsqualitäten von Chefs im Vorstellungsgespräch erkennen und warum schlechte Führung zu Lasten der Gesundheit von Chefs und Mitarbeitern geht. Ein Kommentar.

Die Jobzufriedenheit ist eng verknüpft mit den Führungsqualitäten des Vorgesetzten. Wer die beruflichen Probleme und Bedürfnisse von Mitarbeitern ignoriert, deren Leistungen nicht wertschätzt und ihnen keine Entwicklungsmöglichkeiten bietet, riskiert die psychische Gesundheit seiner Mitarbeiter und provoziert innere Kündigungen. Wie groß die Auswirkungen von schlechter Führung auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Beschäftigten sind, zeigt eine Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.

Woran Sie einen miesem Chef erkennen

  • Er ist unflexibel.

  • Er ist unfreundlich zu anderen Mitarbeitern.

  • Er fällt Ihnen ins Wort.

  • Er lästert über Ihren Vorgänger.

  • Er lächelt nicht.

„Love it, leave it or change it“ lautet ein gängiges Prinzip, womit übertragend  auf die Arbeitssituation gemeint ist: Arrangiere dich, kündige oder ändere die Situation. Doch ein Jobwechsel ist nicht immer die Lösung und er birgt das Risiko, vom Regen in die Traufe zu kommen. Blogger Nils Warkentin hat auf Karrierebibel.de fünf Warnzeichen zusammengetragen, an denen erkennbar ist, ob Ihr potenzieller neuer Chef ein Idiot ist. Bewerber sollten demnach an besten schon im Vorstellungsgespräch versuchen herauszufinden, ob der neue Vorgesetzte folgende Merkmale zeigt: Treffen diese Attribute zu: Finger weg. Insgesamt ist schlechte Führung in vielen Unternehmen eher die Regel als die Ausnahme. Die Springer-Autoren Thomas Kuhn und Jürgen Weibler sprechen sogar von einer „Auszehrung der Mitarbeiter als Folge einer unethischen Führung.“ Unethisch sei beispielweise, wenn „die individuellen Ziele der Führenden (z. B. hohe Vergütung, Anerkennung und Status) und/oder die formalen Ziele der Organisation (z. B. höhere Wirtschaftlichkeit, steigende Renditen) systematisch „auf Kosten“ der Ziele der geführten Mitarbeiter (z. B. hohe Arbeits- und Lebensqualität, leistungsgerechte Vergütung) verfolgt und erreicht werden.

Führungskräfte sind oft selbst überfordert

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Doch woran liegt es, dass viele Chefs wider besseren Wissens, die Grundsätze guter Führung missachten? Springer-Autor Theo Peters führt ein solches Verhalten auf die Überforderung der Führungskraft durch hohe psychischen und physischen Belastungen zurück. „Arbeitstage von 12 bis 14 Stunden und Wochenarbeitszeiten von 60 Stunden sind die Regel. Das permanente „Am-Anschlag-Arbeiten“ führt dazu, dass bei ca. 85 Prozent der Führungskräfte im mittleren Lebensalter psychovegetative Störungen festgestellt werden,“ schreibt er im Buchkapitel „Kompetenzen, Aufgaben und Verantwortung eines Leaders” (Seite 81). Dieser hohen Belastungssituation können Führungskräfte nur standhalten, „wenn sie ihre eigene Persönlichkeit stärken, indem dem sie durch bewusste Reflexion und selbstbestimmte Planung und Steuerung ihre eigene Persönlichkeitsentwicklung aktiv gestalten.“

Fazit: Unternehmen sollten deshalb schon im eigenen Interesse eine Unternehmenskultur schaffen, die sowohl die Belange der Führungskräfte als auch der Mitarbeiter im Blick hat. Denn nur wer sich an seinem Arbeitsplatz wohl fühlt, wertgeschätzt und gefördert fühlt, bringt Leistung und ist loyal.

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