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27.11.2012 | Management + Führung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wenn das Misstrauen ein Unternehmen regiert

verfasst von: Andreas Nölting

2 Min. Lesedauer

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Viele Führungskräfte schenken ihren Mitarbeitern zu wenig Glauben, um das Potential einer Vertrauenskultur positiv nutzen zu können. Etliche Beschäftigte fühlen sich sogar überwacht. Die Autorin Christel Frey beschreibt, warum eine gute Vertrauenskultur für ein Unternehmen so wichtig ist.

Um das Thema Vertrauen scheint es in deutschen Unternehmen schlecht bestellt, die Kontrolle dominiert. Viele Führungskräfte schenken ihren Mitarbeitern offenbar zu wenig Glauben, um das Potential einer Vertrauenskultur positiv nutzen zu können. Einer aktuellen Studie zur Folge sind zwei Drittel der Topmanager Deutschlands sogar der Ansicht, dass sich Mitarbeiter das Vertrauen ihrer Vorgesetzten erst verdienen müssen.

Das Misstrauen regiert. Wie eine Studie der Unternehmensberatung Rochus Mummert ergibt, für die im Juni dieses Jahres 220 Mitarbeiter und Führungskräfte großer und mittelständischer Unternehmen aus Handel, Dienstleistung und Industrie befragt wurden, meinen immerhin 44 Prozent der leitenden Angestellten, dass es keinen Vertrauensvorschuss in ihrer Firma gibt. Die Folge: Manche Mitarbeiter fühlen sich an ihrem Arbeitsplatz überwacht und beobachtet. Mehr als jeder vierte Befragte meinte, dass das Management in seinem Unternehmen lieber auf Kontrolle als auf Vertrauen setzt. Allerdings nimmt die Vertrauenskultur zu, je erfolgreicher das Unternehmen arbeitet.

Kommunikation als Ursprung des Vertrauens

Etliche Unternehmen verschleudern daher mit einer Kultur des Misstrauens gegenüber ihren Mitarbeitern – und das gilt besonders in einer wissensbasierten Gesellschaft – elementare Ressourcen. Der Zusammenhang zwischen Vertrauen und wirtschaftlichem Erfolg wird missachtet. „Vertrauen ist für alle Unternehmen das Betriebskapital, ohne welche kein nützliches Werk auskommen kann,“ zitiert die Autorin Christel Frey in ihrem Buch „Erfolgsfaktor Vertrauen“ den legendären Philosophen Albert Schweitzer.

„Der Zwang, schnell erfolgreich  zu sein, schnell  viel  Geld  zu verdienen, schnell von einem zum anderen Ort zu gelangen, trägt den Keim des  Scheiterns in sich und lässt wenig Raum zum Aufbau von Vertrauensstrukturen,“ begründet die Autorin den Vertrauens-Mangel. Daher müsse nicht nur der Begriff Arbeit neu definiert werden, sondern auch das Management. Vertrauen, gegenseitige Wertschätzung, Ehrlichkeit und  Verantwortung würden dabei die Erfolgsfaktoren sein. Unternehmensschwierigkeiten seien zu einem Großteil Beziehungsstörungen, die es zu kurieren gelte.

Frey beschreibt in ihrem Buch warum die zwischenmenschliche Kommunikation der „Ursprung allen Vertrauens“ ist, wie Kommunikation verbessert werden kann und wie Vertrauen als Organisations-Philosophie funktioniert. Den Schluss des Buches bilden drei Interviews mit Unternehmern, deren Führungsstil primär auf Vertrauen basiert.

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