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24.03.2014 | Management + Führung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wie Sie Wissen richtig managen

verfasst von: Eva-Susanne Krah

3 Min. Lesedauer

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Nur ein ein aktiv gelebter Wissensaustausch bringt Unternehmen als lernende Organisation voran. Warum das Management dabei eine entscheidende Rolle spielt und wie Wissensprozesse sinnvoll gesteuert werden.

Gesammeltes und genutztes Wissen, das "Knowledge Building" über Kunden, Märkte, Entwicklungen oder Marktströmungen, gilt als internes Kapital von Unternehmen. Um Organisationen wettbewerbsfähig zu halten, müssen Manager diesen Wissensschatz aktiv nutzen. Wissensmanagement als Führungsaufgabe bedeutet, den Weg zur lernenden Organisation gemeinsam mit den Mitarbeitern in kontinuierlichen Prozessen zu steuern. Doch welche Mechanismen stecken hinter den zugehörigen Lern- und Wissensphasen? Die Autoren Ulrike Cress, Friedrich W. Hesse und Kai Sassenberg, Lehrstuhlinhaber an der Universität Tübingen und leitende Wissenschaftler am Leibniz-Institut für Wissensmedien, haben sich in ihrem neuen Springer-Buch "Wissenskollektion" damit beschäftigt, wie unternehmensinterne Wissensressourcen sinnvoll ausgeschöpft werden können und welche Lernprozesse die Basis für ein gutes Wissensmanagement sind.

Wissensressourcen systematisch ergründen

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Professor Dr. Ulrike Cress stellt für ein gutes Wissensmanagement vor allem die Frage in den Vordergrund, wie das Erfahrungswissen der Mitarbeiter geteilt und strategisch weiterentwickelt werden kann. "Nur wer über einen großen Wissens- und Erfahrungsschatz verfügt, kann bei herausfordernden Aufgaben darauf zurückgreifen und neue Aufgaben effektiv bewältigen. Ein umfassendes Erfahrungswissen ermöglicht es, in neuen Situationen Probleme zu erkennen oder gar zu antizipieren und effiziente Lösungsansätze zu suchen", so Cress im Kapitel "Lernen und Wissensaustausch in Organisationen: Individuelle und kollektive Ansätze" (Seite 1-53). Weitere Orientierung für die Steuerung von Wissensprozessen bieten Leitfragen wie:

  • Hat eine Organisation eigenes, spezifisches Wissen?
  • Ist Ihr Wissen die Aggregation des Wissens ihrer Mitarbeiter?
  • Unter welchen Bedingungen führt individuelles Lernen zu einer Weiterentwicklung der Wissensbasis einer Organisation?
  • Wo sind wichtige Wissensressourcen verborgen und
  • Wie können Mitarbeiter dazu motiviert werden, ihr Wissen über Hierarchieebenen untereinander auszutauschen?
    Hier zeigt die Erfahrung der Autoren, dass ein Großteil an stillem Wissen innerhalb einer Organisation auch in Prozeduren, Routinen und Erfahrungen der Mitarbeiterteams, nicht nur in schriftlichen Unterlagen vorhanden ist.

Wie lernt eine Organisation?

Für organisationale Wissens- und Lernprozesse sehen die Springer-Autoren drei Ebenen, die in der nebenstehenden Abbildung (in Anlehnung an Fichtner 2008) näher dargestellt sind.

Der Autor Klaus North hat dazu in seinem Lehrband zur wissensorientierten Unternehmensführung im Kapitel "Wissensmanagement implementieren" (Seite 265 - 339) die praktische Seite von effizienter Wissensorganisation auf den Punkt gebracht: "Sprechen wir von Wissensmanagement in Unternehmen, sollten wir auch darauf schauen, wie das organisatorische Wissenspotenzial tagtäglich in erfolgreiche Praktiken umgesetzt wird". Dabei geht es aus seiner Sicht um Praktiken, die "Marktanteile erhöhen, Wettbewerbsvorteile festigen, Kunden, Lieferanten, Eigentümer und all die anderen Stakeholder zufriedenstellen oder gar begeistern."

Kernprozesse der Wissensführung im Blick behalten

Unternehmenslenker sollten drei Kernprozesse immer im Blick behalten, wenn es um die Weiterentwicklung der lernenden Organisation geht:

  1. Das eigene Erfahrungswissen der Mitarbeiter und die eigene Arbeitspraxis im Unternehmen müssen reflektiert werden, um besondere Wissenspotenziale identifizieren zu können.
  2. Der Austausch von Erfahrungswissen muss gemeinsam für andere verfügbar gemacht und die Weitergabe von Erfahrungswissen durch entsprechende Prozesse ermöglicht werden.
  3. Erfahrungswissen muss gezielt weiterentwickelt werden. Dazu gehört von Managementseite, das Verhalten von Führungspersonen, die Organisationskultur und -strategie in die Planung von Wissensmanagement einzubeziehen und valide Prozesse für die Wissenskultur aufzusetzen.

Cress et al. machen deutlich, dass eine Wissensmanagement-Strategie immer in die organisationale Infrastruktur eingebettet sein und Wissensziele klar definiert sein sollten. Indikatoren und Erfolgsfaktoren für den Aufbau von Wissensressourcen sind ein wesentliches Instrument, um die Idee der lernenden Organisation langfristig zu verankern.

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