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29.01.2013 | Management + Führung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Über Geld spricht man nicht

verfasst von: Andreas Nölting

2 Min. Lesedauer

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Über kaum ein Thema wird auf deutschen Unternehmensetagen so wenig gesprochen wie über das Gehalt. Die Vergütung bleibt unter Kollegen ein Tabuthema. Dabei kann ein gutes und gerechtes Gehaltssystem in Unternehmen enorme Kräfte freisetzen.

Über Geld spricht man nicht. Diese Redewendung trifft offenbar besonders auf Unternehmen und den Umgang mit den lieben Kollegen zu. Über die Schulprobleme des Sohnes und die Urlaubspläne der Familie wird sich im Büro viel erzählt. Das Gehalt jedoch ist und bleibt unter Kollegen ein Tabuthema. Je höher die Stufe der Hierarchie, desto spärlicher fließen die Informationen.

Dabei ist eine angemessene und leistungsgerechte Vergütung wichtig, um qualifiziertes Personal langfristig an das Unternehmen zu binden, meint nicht nur Kienbaum-Manager Christian Näser. Die Managementberatung hat kürzlich eine Studie zur Vergütung von Geschäftsführern in Deutschland veröffentlicht. Danach beträgt die durchschnittliche Gesamtvergütung eines Geschäftsführers aktuell 334.000 Euro im Jahr – immerhin ein Anstieg  von 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Je größer das Unternehmen, desto höher das Gehalt. Geschäftsführer in Unternehmen mit bis zu 50 Angestellten müssen mit 184.000 Euro auskommen, während der Chef einer 5000-Beschäftigten-Firma ordentliche 739.000 Euro einstreichen darf. „Schließlich ist die Leitung größerer Unternehmen komplexer und stellt höhere Anforderungen an die Fähigkeiten der Geschäftsführer“ begründet Näser die deutliche Gehalts-Differenz.

Die Grundfesten des Arbeitslebens

Besonders explosiv wird das Thema Vergütung in Unternehmen, wenn es um die Einführung eines leistungsbezogenen Anteils im Managementbereich geht. „Mit jedem Versuch, in ein bestehendes Vergütungssystem einzugreifen, wird an den Grundfesten des Arbeitslebens gerüttelt“,   schreiben Bettina Dilcher und Christoph Emminghaus in ihrem Buch „Leistungsorientierte Vergütung – Herausforderungen für die Organisations- und Personalentwicklung.“

Ein gutes Gehaltssystem kann allerdings in einem Unternehmen enorme Kräfte freisetzen. „Mit der Einführung und Umsetzung eines variablen, leistungsbezogenen Entgeltbestandteils bietet sich nunmehr die Chance, einen Veränderungsprozess anzustoßen, bei dem die Koordinaten für die Leistungskultur einer Organisation für alle Beschäftigten und auf allen Ebenen neu ausgerichtet werden.“ Gute Leistung sollte sich also auch in einer guten und gerechten Vergütung bezahlt machen.

Wie sich bekannte deutsche Unternehmen dem Thema Entgelt stellen, beschreiben die Autoren Dilcher und Emminghaus detailliert. In jeweils eigenen Kapiteln analysieren sie die Gehaltssysteme bei Heidelberger Druckmaschinen, Osram, ZF-Friedrichshafen oder Stadtwerke Münster.

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