Skip to main content

18.05.2020 | Markenrecht | Schwerpunkt | Online-Artikel

Markenschutz in Krisenzeiten

verfasst von: Nicole Jasmin Hofmann

3 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

In der Corona-Pandemie wird deutlich, wie anfällig das internationale Sales Business auf solche plötzlichen globalen Veränderungen reagiert. Absatzmöglichkeiten im stationären Handel reduzieren sich auf ein Minimum und Lieferketten weisen Brüche auf. Plagiate und Preistreiberei gefährden den Markenschutz.

 

Wenn Einkaufspassagen und große Geschäfte geschlossen bleiben, verlagern Kunden ihren Konsum zunehmend ins Internet. Diese Verschiebung zeigt sich derzeit besonders bei Medizinprodukten. Online-Shops verzeichnen dementsprechend massive Steigerungen der Such- und Verkaufszahlen für Präventionsprodukte. Aktuell verkauft beispielsweise Amazon laut Quellenangaben täglich 7.000 Schutzmasken, deren Preise in diesem Jahr laut  Angaben des Blogs Jungle Scout um 382 Prozent gestiegen sind.   

Gefährlicher Fake 

Mit der Nachfrage steigt auch die Anzahl nachgemachter Medizinprodukte. Produktfälschungen und Plagiate schädigen Wirtschaftsunternehmen generell durch enorme Umsatzeinbußen und Reputationsschäden. 79 Prozent aller Unternehmen werden nach Studienangaben mehrfach im Jahr Opfer von Fälschungen. In der Corona-Krise aber kosten fehlerhafte, medizinisch nutzlose oder sogar gefährliche Produkte im schlimmsten Fall das Leben von Patienten, Ärzten und Pflegepersonal. 

Empfehlung der Redaktion

2020 | OriginalPaper | Buchkapitel

Instrumentarium für Produktschutz

Das Instrumentarium zum Schutz gegen Produktpiraterie befähigt Unternehmen dazu, die richtigen Entscheidungen im Bereich des Produktschutzes zu treffen. Beginnend mit einer Analyse der Bedrohungslage bis hin zu der Bündelung von Schutzmaßnahmen …

Auch andere Produktbereiche wie Medikamente, Automobil-Ersatzteile oder elektrisches Equipment wie Motorsägen bergen hohes Gefahrenpotenzial, wenn Verarbeitung und Sicherheitsniveau nicht dem Original entsprechen. Verbraucher haben oft keine Chance, Produktpiraten im Online-Kaufprozess zu enttarnen, denn kriminelle Nachahmer nutzen bedenkenlos identische Verpackungen sowie den Markennamen oder verändern diese bei einem Plagiat nur marginal. Für geschädigte Unternehmen steht neben Umsatzeinbußen vor allem die Reputation, das Vertrauen der Kunden in die Marke, auf dem Spiel. Das Geschäft mit Fälschungen und Plagiaten ist für deren Hersteller dabei risikoarm. Durch internationale Produktionsstätten in China, Osteuropa oder Südamerika und über stark frequentierte, digitale Verkaufskanäle bauen sie sich über B2B- und B2C-Plattformen wie Alibaba, Amazon und Ebay innerhalb kürzester Zeit lukrative weltweite Vertriebskanäle auf.

Produktpiraten einen Schritt voraus

Durch die Corona-Krise und damit verbundene finanzielle Unsicherheit stehen viele Verbraucher auf der Konsumbremse. Der deutsche Mittelstand und insbesondere Hersteller, die viel Entwicklungszeit und damit Kosten in ihre Produkte investieren, können es sich nicht leisten, den Online-Umsatz mit kriminellen Produktfälschern zu teilen. Doch häufig fehlt den Unternehmen die Transparenz über alle Fake-Angebote im Internet und die manuelle Nachverfolgung über Anwälte ist langwierig, kostenintensiv und trotzdem nur punktuell. 

Viel effizienter ist dagegen der Einsatz einer Brand Protection Software. Sie durchsucht alle relevanten Online-Marktplätze vollautomatisiert nach potenziellen Fälschungen und Plagiaten, so dass die Imitate nach Bestätigung unverzüglich von den Online-Marktplätzen gelöscht werden können. Dabei nutzt der Algorithmus die gesammelten Informationen aus jedem Fund zur stetigen Optimierung und Erweiterung. Das führt derzeit zu einer Trefferquote von 94 Prozent aller potenziellen von der Software entdeckten Fälschungen. Das bedeutet auch, dass der Zeitaufwand bei den Unternehmen nur minimal ist, da sie sich nicht durch hunderte irrelevante Ergebnisse arbeiten müssen. 

Dieser Selbstlerneffekt kommt aktuell auch Unternehmen jenseits der Medizinprodukte-Branche zugute, deren Artikel aufgrund der verhängten Kontaktsperre stärker nachgefragt werden. So steigerten sich die Funde gefälschter Produkte eines deutschen Traditionsunternehmens im Heimwerkerbereich von Anfang März bis Anfang April 2020 um 33 Prozent. Konnte die Software Anfang Februar die erfolgreiche Löschung von knapp 60 Fälschungen veranlassen, waren es einen Monat später, nach vier Wochen Kontaktverbot, schon weit über 300 Löschungen. Der Markt für Plagiate und Co. ist also agil und macht ganz sicher auch vor Krisen nicht halt. Umso wichtiger ist es, digitale Vertriebskanäle unter 24/7- Beobachtung zu stellen.  

Alle tagesaktuellen Beiträge rund um die Corona-Krise finden Sie hier

print
DRUCKEN

Weiterführende Themen

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

Das könnte Sie auch interessieren

05.05.2020 | Markenführung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Marken im Corona-Einsatz sind in

05.04.2018 | Markenrecht | Schwerpunkt | Online-Artikel

Im Fadenkreuz der Piraten

24.05.2016 | Marketingkommunikation | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wie Sie Fake Shops Kontra geben