Die Deutschen stehen zur Marke Audi. Wie der Dieselskandal die Wahrnehmung und Wirkung von Automobilmarken in Deutschland verändert, zeigt der Markenresilienz-Index des Beratungsunternehmens Brand Trust. 14 ausgewählte Automobilmarken wurden hinsichtlich Widerstandsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit untersucht – im Jahr 2015, als die Dieselaffäre begann, und ganz aktuell im Herbst 2017.
Tesla durch Audi entthront, doch weiterhin mit guten Werten
Audi habe sich bei nahezu allen der zehn untersuchten Resilienzkriterien verbessert, auch bei der Verbundenheit der Kunden mit der Marke, so die Berater. Die größten Steigerungen verzeichnete Audi bei den Indikatoren Preis-Premium (Bereitschaft für diese Marke mehr zu zahlen) sowie bei der Bedeutung für die Gesellschaft.
Damit verliert Tesla den ersten Platz im Ranking der resilientesten Automobilmarken aus dem Jahr 2015 nun an Audi. "Offensichtlich zählen bei Kunden, anders als an der Börse, nicht alleinig die Missionierungskraft von Elon Musk, sondern auch die realen Erlebnisse", vermuten die Analysten. Sichtbar werde, dass die Bereitschaft höhere Preise für Tesla zu zahlen gesunken sei – anders bei Audi oder Mercedes. Was Zukunftsfähigkeit, die gesellschaftliche Relevanz oder die Unverzichtbarkeit angehe, liege der Herausforderer aus den Vereinigten Staaten überall trotzdem noch vor den deutschen Premium-Automobilmarken.
Zukunftsfähigkeit der Marke VW wird stark bezweifelt
Ganz anders sieht es bei VW aus. Nach Rang 5 im Jahr 2015, liegt VW 2017 bei der Abfrage der identischen Kriterien nun auf Rang 8. Dabei hätten für die Zukunftsfähigkeit relevante Kriterien stark gelitten, so die Berater. Erschreckend sei auch die Einschätzung der Adaptionsfähigkeit von VW, also wie gut die Marke neue Geschäftsfelder auf neuen Märkten erschließen kann. In dieser Kategorie würden nur Ford und Dacia schlechter abschneiden.