Als stark frequentierte Orte sind Bahnhöfe für Werbekampagnen sehr attraktiv. Eine Studie attestiert Bahnhofswerbung zudem hohe Erinnerungswerte. Im Trend liegen große und digitale Werbeformate.
Home-Offices hin, Lokführerstreik her – viele Menschen fahren regelmäßig mit der Bahn: Im Jahr 2013 beförderten Eisenbahnen und S-Bahnen in Deutschland rund 2,6 Milliarden Personen (Quelle: Statistisches Bundesamt). Dabei halten sich 30 Prozent der Deutschen mehrmals pro Woche bis täglich in Bahnhöfen auf, stellt die "Trendanalyse Medien an Bahnhöfen 2014" des Fachverbands Außenwerbung e.V. (FAW) und der Media-Agentur Poster Select fest. Weitere 20 Prozent sind im Schnitt einmal monatlich am Bahnhof.
Wartezeit ist Werbezeit
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Die Bahnhofsbesucher haben dabei reichlich Gelegenheit, um Werbung am Bahnhof wahrzunehmen. 60 Prozent der Bahnhofsbesucher verbringen immerhin mindestens 15 Minuten an der Station. Häufig dauert der Aufenthalt jedoch bis zu einer halben Stunde und mehr, so die FAW-Untersuchung, für die in diesem Frühjahr 1.100 Personen in Deutschland befragt wurden.
Insbesondere Plakate, digitale Screens und Riesenposter verzeichnen bei den regelmäßigen Bahnhofsbesuchern hohe Erinnerungswerte: 83,4 Prozent von ihnen sind schon Plakate an Wänden und in Glaskästen aufgefallen. 61,3 Prozent erinnern sich an elektronische Bildschirmwerbung und knapp 60 Prozent an Riesenposter. Dabei stoßen diese Werbemedien bei den jüngeren Bahnhofsbesuchern zwischen 18 und 30 Jahren auf besonders große Aufmerksamkeit.
Out-of-Home-Werbung wird interaktiv
Diese Zielgruppe hat zudem, wenn sie unterwegs ist, meist Smartphone, Laptop oder Tablet-PC dabei. In einer Pendler-Studie von Ströer Media und der Agentur Mediaplus gaben im Februar 65 Prozent von 2.100 Befragten an, dass Out-of-Home-Werbung sie schon dazu veranlasst hat, mit ihrem mobilen Gerät nach dem Abgebildeten zu suchen.
Dieses mobile Nutzungsverhalten bietet Außenwerbern neue Anknüpfungspunkte, etwa für das Mobile Marketing mittels Bluetooth-Plakaten. So könnten in der jungen Zielgruppe durch die Weiterverbreitung der Contents durch die User, der Erfolg und die Reichweite von Bluetooth-Plakatkampagnen zusätzlich gesteigert werden, schreiben Heribert Meffert, Christoph Burmann und Manfred Kirchgeorg in dem Buchkapitel "Marketing-Mix" (Seite 624). Neben umfeldbezogenen Konzepten (PoS, Bahnhof, Flughafen) sehen die Springer-Autoren bei den Out-of-Home-Medien denn auch vorrangig die Interaktion als aktuellen Trend.
Für das Umfeld Bahnhof listen sie die folgenden Werbeformen auf (Seite 628):
Werbemedien an Bahnhöfen | |
Plakatmedien | A1-Formate, Großflächen, City-Lights, Mega-Lights |
Digitale Medien | Großbildflächen, Infoscreens, Videoboards, City-Light-Poster, City-Light-Boards |
Digitaler Out-of-Home-Channel Bahnhof | Synchron geschaltete, elektronische Screens |
Big Banner | Großtransparente im Luftraum |
Ground Poster | Selbstklebefolien auf Fußböden |
Stair Poster | Werbefolien an der Stirnseite der Treppenstufen |
Stair Branding | Komplettbelegung aller Stufen eines Treppenabsatzes |
Backlights | Hinterleuchtete Werbeanlagen |
Spannbänder | Bedruckte Planen oder Vinylnetze, meist an Treppen und Zugängen |
Werbeschilder | Meist an Treppen und Zugängen |
Solitär-3-Mobile | Freistehendes, dreiseitiges Präsentationssystem für Großtransparente |
Prospekte und Flyer | Auslage in Bahninformationsstellen |