Der Trend im Digitalmarketing geht zum Bewegtbild. 92 Prozent der Unternehmen in Deutschland betreiben einen eigenen Youtube-Kanal, um ihre Zielgruppen mit Video-Inhalten anzusprechen. Besonders eifrig ist die Finanz- und Versicherungsbranche.
Bewegtbild-Inhalte für Digitalmarketing liegen bei deutschen Unternehmen im Trend.
Der Report "Digital Marketing Benchmarks 2020" von DDV und dem Beratungsunternehmen Absolith Dr. Schwarz Consulting für die mehr als 5.000 Unternehmen aus 213 Branchen auf je 95 Kriterien der Medienaktivitäten untersucht wurden zeigt, dass multimediale Mediennutzung im Marketing von Unternehmen immer stärker auf der Agenda steht. So werden im digitalen Marketing zwar bei vier von zehn befragten Unternehmen noch keine Multichannelkonzepte verfolgt. Doch einzelne Kanäle wie etwa Suchmaschinen als Kanal für bezahlte Anzeigen, die von 69 Prozent der Unternehmen genutzt werden sowie Ausspielungen in den sozialen Medien stehen hoch im Kurs. Dabei sind beispielsweise Youtube oder Instagram meist die Spitzenreiter.
Die Springer-Autoren Caroline Altemeyer und Meike Terstiege beschreiben etwa im Buch "Digitales Marketing-Erfolgsmodelle aus der Praxis", dass soziale Plattformen wie Youtube als Marketingvehikel auch von mittelständischen Unternehmen eingesetzt werden können. Der Medienkanal biete "einige Möglichkeiten, das eigene Unternehmen hervorzuheben und sich als Branchenexperte in den Köpfen der Kunden zu verankern". Insbesondere durch Video-Inhalte könnten komplexe Inhalte leichter verständlich und begreifbar gemacht werden. "Auf der anderen Seite wird ein emotionaler Bezug generiert (BMWI 2018), welcher „inhaltlich an die Lebenswirklichkeit des Betrachters anknüpft“ (Baltner 2014) und mit YouTube als Distributionskanal neue und bestehende Zielgruppen an das Unternehmen binden kann (Baltner 2014)", erklären sie.
Finanz- und Versicherungsbranche liebt Facebook
Der Stellenwert der sozialen Netzwerke wird im Blick auf unterschiedliche Branchen deutlich. Für digitale Marketingmaßnahmen nutzen beispielsweise
- 81 Prozent der Unternehmen im Finanz- und Versicherungswesen Facebook, 62 Prozent Instagram, 69 Prozent Twitter und 87 Prozent Youtube;
- 82 Prozent der B2B-Unternehmen verschiedener Branchen sind auf Facebook aktiv, 53 Prozent auf Instagram, 63 Prozent auf Twitter und 92 Prozent auf Youtube;
- bei Markenherstellern nutzen 94 Prozent Facebook, 88 Prozent Instagram, 69 Prozent den Dienst Twitter und 95 Prozent den Videokanal Youtube;
- 97 Prozent der Handelsunternehmen agieren auf Facebook, 85 Prozent auf Instagram, 65 Prozent auf Twitter und 92 Prozent auf Youtube.
Vor allem die Aktivitäten auf Instagram haben in der Gesamtschau auf alle Unternehmen zugenommen. Hier sind 24 Prozent mehr Marketer aus den Unternehmen aktiv als noch im Jahr 2019. Laut den Studienmachern hat kein anderes soziales Netzwerk im überdies Vorjahresvergleich ein solches Wachstum erzielt. 41 Prozent von ihnen betreiben eine eigene App.
Schlusslichter im Digitalindex, die in Sachen Digitalmarketing Nachholbedarf haben, sind laut Studie beispielsweise der B2B-Sektor, Bereiche wie Bäckereien und das Forderungsmanagement.