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13.06.2024 | Marketingkommunikation | Gastbeitrag | Online-Artikel

Chancen und Risiken von KI in der Unternehmenskommunikation

verfasst von: Cátia Kroll Taliani

3:30 Min. Lesedauer

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Künstliche Intelligenz (KI) war vor einigen Jahren noch eher Nebensache in Science-Fiction-Filmen oder Büchern. Heute bewegt sich KI jenseits von Hollywood-Vorbildern. Dabei liegen Anwendungs-Vor- und Nachteile nahe beieinander.

Im November 2022 beschritt Open AI mit dem Launch von Chat GPT einen neuen Weg. Seitdem prägen diverse KI-Tools Wirtschaft und Gesellschaft. Auch auf die Unternehmenskommunikation nimmt KI verstärkt Einfluss. Doch inwieweit unterstützen Deep-Learning-Systeme die Kommunikation? Bis zum welchem Punkt ist sie ethisch vertretbar und wo stößt sie unternehmensintern an ihre Grenzen? 

Kreative KI 

Unternehmen kommunizieren über verschiedene Channels mit ihren Mitarbeitern, wirtschaftlich relevanten Zielgruppen und anderen Interessengruppen. Die Aktivitäten reichen dabei von Marketing über Social Media bis hin zu Pressearbeit und Firmenevents. KI erleichtert richtig eingesetzt kommunikative Instrumente. Die Deep-Learning-Werkzeuge unterstützen beispielsweise 

Durch die daraus entstehende höhere zeitliche Effizienz können Unternehmen unter anderem ihre Produktivität steigern. 

Als wichtiges Sprachrohr für die Unternehmenskultur dienen zum Beispiel Pressemitteilungen, Unternehmensberichte oder Beiträge im firmeneigenen Blog. Bei diesen Formen der schriftlichen Kommunikation unterstützt KI dabei, den inhaltlichen "roten Faden" aufzunehmen sowie bei der Textarbeit selbst. 

Dennoch dürfen Unternehmen nicht den Fehler begehen, KI-Lösungen als Allround-Lösung misszuverstehen. Denn zum jetzigen Zeitpunkt nehmen Benutzer eine zentrale Rolle im KI-Konstrukt ein. Sie sind es, die Denkanstöße liefern und Resultate filtern." 

So entscheiden Eingabebefehle über die Qualität der Textvorschläge. Außerdem müssen KI-Ergebnisse ausnahmslos inhaltlich geprüft werden.

Im Social-Media-Kosmos tragen KI-Tools dazu bei, kreative Ideen zu entwickeln und ermöglichen für das Texten von Captions und das Posten selbst einen Produktivitätsschub. So dienen zum Beispiel Anwendungen wie Predis.ai oder der AI Social-Media-Marketing-Assistent von Flick und andere Lösungen in diesem Zusammenhang als chancenreiche Programme und bringen vielfältige KI-getriebene Funktionen zusammen. 

Intelligenz bleibt menschlich 

Daten kommunizieren – nur nicht über Worte. KI liefert als Analyseinstrument dafür wichtige Informationen über bestehende oder potenzielle Kundenbeziehungen. Durch die KI-unterstützte Untersuchung von Kundendaten sind Unternehmen in der Lage, personalisierte Marketingbotschaften zu erstellen. Zeitgleich dienen Daten als Indikatoren, die es erleichtern, Strategien frühzeitig an marktinterne Trends anzupassen. 

KI-Lösungen unterstützen im geschriebenen und gesprochenen Wort. Programme wie Dragon NaturallySpeaking und weitere sind zum Beispiel spezialisiert auf automatische Spracherkennung (ASR) und übersetzen Gesprochenes. KI-Technologien können etwa beim Simultandolmetschen im Rahmen internationaler Veranstaltungen oder bei virtuellen mehrsprachigen Meetings eingesetzt werden.

"Echte Intelligenz" kann KI aber nur aus den Kontexten menschlicher Erfahrung bilden. Wo sich etwa Unternehmensangehörige in Meetings treffen oder Menschen verschiedener Branchen auf Firmenevents aufeinandertreffen, spielt die Unternehmenskommunikation und -kultur eine wichtige Rolle. Sprache erweist sich in diesem Umfeld als starkes Instrument und Ausdruck von Emotionen. Erst die Verständigung miteinander legt die Basis für deutliche Kommunikation.

Wo hört KI auf?

Nur der Mensch bringt ein Verständnis für kulturelle Kontexte mit. Nuancen, Witze und Referenzen – daran scheitert die KI, denn es erfordert emotionale Intelligenz, um auf Gefühle angemessen zu reagieren oder in sensiblen Gesprächssituationen die passende Entscheidung zu treffen. Auch in Nischenbereichen stößt die KI an ihre Grenzen und Fachterminologien setzen ein tiefgreifendes menschliches Verständnis voraus. Bei Sprachen oder Dialekten gilt das Gleiche. Aufgrund zu weniger Trainingsdaten ignorieren KI-Modelle solche Besonderheiten. 

Deep Learning hat Lücken

Ein weiterer Risikofaktor zeigt sich bei Deep-Learning-Tools. Diese werden mittlerweile zwar nach dem AI-Act reguliert, trotzdem bleibt für Nutzer die Original-Quelle des KI-Wissens und dessen Vertrauenswürdigkeit unbekannt. Gleichzeitig führen viele Datenspuren der KI-Lösungen ins Ausland, wo der Fortbestand der Informationen ungewiss bleibt. 

Innerhalb der Unternehmenskommunikation zeichnet sich ab, dass Künstliche Intelligenz in grundlegenden Bereichen sinnvoll sein kann: Bei der Texterstellung, Beitragsplanung oder im kreativen Brainstorming ist KI längst entscheidend. Zeitersparnis und Zugewinn neuer Perspektiven regen Kommunikationsprofis zu deren Anwendung an. Nutzer müssen die Tools jedoch richtig einsetzen und sich sowohl der Risiken als auch der Grenzen der KI-Lösungen bewusst sein. 

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