Kleine Content-Häppchen sind für User, die nach Unterhaltung oder konkreten Informationen suchen, besonders leicht zu verdauen. Doch der "Snackable Content" sollte auch Appetit auf mehr machen. Wie das gelingt, haben wir kompakt erklärt.
"In den 1990er Jahren kam ein durchschnittlicher Verbraucher in den ersten 20 Jahren seines Lebens mit rund einer Million Marketingbotschaften in Berührung. Heute liegt dieser Wert bei über 20 Millionen", stellt Springer-Autor Stephan Reichhard im Buchkapitel "Content Marketing – Charakteristika & Trends" fest (Seite 4). Die Reizüberflutung der Verbraucher ist folglich enorm, was Marketer mit cleveren Strategien beantworten müssen.
Denn nicht nur offensive Werbebotschaften über Push- beziehungsweise Outbound-Marketing haben es schwer, bei ihrer Zielgruppe Gehör zu finden. Auch die subtilere Markenkommunikation des Content-Marketing, die auf die Konsumentenbedürfnisse zugeschnittene, hochwertige Inhalte gemäß des Pull- beziehungsweise Inbound-Marketing verbreitet, stößt schnell auf taube Ohren: Meist mobil unterwegs scannen Nutzer den Content auf Webseiten oder sozialen Netzwerken nur noch beiläufig.
Snackable Content statt Content-Schock
Um diesen "Content-Schock", wie Experten das Phänomen betiteln, zu umgehen, muss sich das Content-Marketing stärker auf die reizüberfluteten Verbraucher ausrichten. Die erste Stellschraube ist nach wie vor die Qualität der Inhalte. Ohne Mehrwert, der von Unterhaltung über Inspiration bis hin zu Information reichen kann, lassen sich User nicht zum Verweilen bewegen.
"Zudem müssen die bereitgestellten Inhalte, die sich hinter den Eye-Catchern verbergen, möglichst "snackable" gestaltet sein. Sie müssen also, ähnlich wie ein Snack, schnell und möglichst bequem konsumierbar sein", erklären die Springer-Autorinnen Lydia Hagen und Christina Münzer im Buchkapitel "Der Weg zum perfekten Content" (Seite 122). Grundsätzlich eignen sich dafür sämtliche Content-Formate wie Texte, Bilder, Videos, Infografiken und Podcasts.
Kurze Inhalte werden dem Prinzip des "Snackable Content" besonders gerecht. "Auf dem Smartphone-Bildschirm werden Unmengen an Fließtext ungerne gelesen. Aber auch am Desktop sollte auf eine gut konsumierbare Content-Aufbereitung geachtet werden", bestätigen Hagen und Münzer (Seite 122)". Wer mehr kommunizieren will, strukturiert seinen Content am besten sinnvoll, sodass User in jedem einzelnen Häppchen einen Mehrwert serviert bekommen und zum Verweilen animiert werden. Das gelingt etwa durch Absätze im Text, Spannungsbögen in Videos oder kleinen Teasern zu Beginn eines Podcasts.