Das Internet ist als Datenerhebungsmethode nicht auf die quantitative Ebene beschränkt. Auch qualitativ orientierte Forscher machen sich zunehmend das Netz zunutze.
Die rasante Verbreitung des Internets und die damit verbundenen Veränderung der Mediennutzung haben auch die Methoden der Marktforschung verändert. Im wesentlichen unterscheiden sich die Methoden der Onlinemarktforschung wie beispielsweise Befragung, Beobachtung und Dokumentenanalyse kaum von den traditionellen Varianten. Sie sind aber erheblich schneller und kostengünstiger: Druck-, Versand- und Interviewerkosten entfallen.
Vor- und Nachteile qualitativer Onlineforschung
Zudem können Probanden zeit- und ortsunabhängig befragt werden. Darüber hinaus erleichtert das Internet die Diskussion über sensible Themen. Ein nicht ganz unwesentlicher Nachteil von Onlineforschung ist allerdings, dass nonverbale Reaktionen der Befragten bei Online-Interviews nicht berücksichtigt werden können. Im Kapitel "Qualitative Online-Forschung" erläutern Timo Gnambs und Bernad Batinic die unterschiedlichen Erhebungsmethoden im Netz und die damit verbundenen Vor- und Nachteile.
So seien etwa bei internetbasierte Befragungsmethoden wie E-Mail oder Chat folgende Vor- und Nachteile zu beobachten:
Vorteile
- Geringere Kosten
- Zeitersparnis
- Größere Offenheit
- Auflösung von Hierarchien
- Zugang zu speziellen Population
Nachteile
- Geringere Spontaneität
- Hohe Antwortlatenzen
- Fehlende nonverbale Hinweisreize
- Technische Infrastruktur
Online-Fokusgruppen seien dagegen bequem für Forscher und Teilnehmer, doch seien Unwahrheiten schwer zu identifizieren.
Das Fazit der Autoren: Qualitative Online-Methoden seien in ihrem Informationsgehalt nicht zwangsläufig mit traditionellen, präsenzbasierten Erhebungen gleichzusetzen.