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05.09.2016 | Marktforschung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Was Sie in der Marktforschung verdienen können

verfasst von: Annette Speck

3 Min. Lesedauer

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In der Marktforschung erzielen Akademiker, je nach Berufserfahrung und Karriereverlauf, Jahresgehälter bis deutlich über 73.000 Euro. Doch die Branche und beruflichen Anforderungen wandeln sich.

Neun von zehn Marktforschern verfügen heute über einen Fachhochschul- oder Universitätsabschluss. Sie haben damit bessere Verdienstchancen als ohne "höhere Bildung". Berufseinsteiger mit Bachelor- und Masterabschluss verdienen derzeit jedoch noch ein ähnliches Gehalt wie Marktforscher ohne Hochschulabschluss. Zu diesen Ergebnissen kommt die "Gehaltsstudie 2016" von Marktforschung.de, für die die Studienwellen 2014 bis 2016 mit gut 3.000 Befragten zusammengefasst wurden.

Arbeitgeber, Ausbildung und individuelle Erfahrung entscheiden über Gehalt

Mit einem Diplom oder Magister erzielen erfahrenere Marktforscher demnach Jahresgehälter von mehr als 73.000 Euro. Berufsanfänger im ersten Jahr bekommen im Schnitt 34.000 Euro jährlich. Die Hälfte der Marktforscher mit über 20 Jahren Berufserfahrung verdient hingegen mehr als 87.000 Euro, ein Viertel sogar über 120.000 Euro, so die Studie.

Wie viel jemand in der Marktforschungsbranche tatsächlich verdient, hängt von verschiedenen personen- und arbeitgeberbezogenen Faktoren ab:

Personenbezogene FaktorenArbeitgeberbezogene Faktoren
• Bildungsabschluss
• Studienfach
• Berufserfahrung
• Führungsverantwortung
• Geschlecht 
• Unternehmensart
• Unternehmensgröße
• Bundesland

 

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Neun Prozent weniger für Marktforscherinnen

Zwar steigen die Gehälter grundsätzlich mit zunehmender Berufserfahrung an, allerdings flacht die Verdienstkurve ab, wenn keine Führungsposition übernommen wird. Am besten verdienen betriebliche Marktforscher. Sie kommen durchschnittlich auf ein mittleres Jahresbruttogehalt von rund 70.000 Euro und verdienen auch unabhängig von ihrer Führungsposition signifikant besser als ihre Kollegen in Instituten und Unternehmensberatungen. Zudem erzielen Marktforscher in größeren Unternehmen höhere Gehälter, so die Studie.

Darüber hinaus hat das Branchenportal den Aspekt des geschlechtsspezifischen Gehaltsunterschieds (Gender Pay Gap) genauer unter die Lupe genommen. Der Analyse zufolge liegt der von diversen geschlechtsspezifischen Einflussfaktoren bereinigte Gender Pay Gap in der Marktforschungsbranche im Zeitraum 2014 bis 2016 bei rund neun Prozent.

625 Studiengänge mit Marktforschungsbezug

Um in der Marktforschung Karriere zu machen, gilt es auch, die richtigen Weichen bei der Studienwahl zu stellen. Jedoch ist es gar nicht so einfach, herauszufinden, welches "Studium zum Marktforscher an Hochschulen" am besten geeignet ist. Aus 625 potenziell passenden Studiengängen in Deutschland filterte ein Forscherteam um Christa Wehner im Studiengang Marktforschung und Konsumentenpsychologie der Hochschule Pforzheim zunächst 148 marktforschungsrelevante Bachelor- und 149 Master-Studiengänge heraus.

Der empirische Evaluierungsprozess ergab schließlich zwei Ranglisten: Während im Bereich Bachelor-Studium die Universität Bamberg an der Spitze steht, wird das Master-Studium-Ranking von der Fachhochschule Köln mit ihrem Schwerpunkt Markt- und Medienforschung angeführt (Seite 86 ff.).

Internetgiganten als Marktforscher

Jedoch werden angehende wie auch berufserfahrene Marktforscher nicht umhin können, sich auf erhebliche Veränderungen in der Branche einzustellen. "Marktforschung, wie sie derzeit betrieben wird, existiert bald nur noch als Nischenbranche. Die Internetgiganten werden einen erheblichen Teil des Umsatzes übernehmen", erklärt Evelyn Maasberg in dem Fachbeitrag "Facebook, Google & Co. – Gefahren und strategische Optionen für Marktforscher" (Seite 289). Marktforschung sei ein profitables und attraktives Geschäft, das für Unternehmen wie Google, Facebook oder Amazon äußerst wertvoll sei, da es ihre Werbeumsätze sichert und steigert.

Die Rolle der Marktforscher werde künftig eher strategischer und beratender sein als mathematisch-analytisch, prophezeit die Springer-Autorin und illustriert den Trend in einer In- und Out-Liste (Liste 305):

InOut
  • Datenbeschaffung, um Entscheidungen abzusichern
  • Ergebnisse innerhalb einer Woche, gleich in Powerpoint
  • Vertriebsnähe (z.B. für CRM-Projekte oder um Cross-Selling Angebote zu unterstützen)
  • Nähe zum Business des Kunden durch "mitdenkende" Berater mit Erfahrungen in der jeweiligen Branche bzw. in Konzernstrukturen
  • Methodenvergleichende Grundlagenerarbeitung
  • Erhebung und Auswertung über viele Monate
  • Tiefenpsychologische Forschung und Fokusgruppen
  • Mitarbeiter mit Hintergrund aus Disziplinen wie Statistik und Mathematik


Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2016 | OriginalPaper | Buchkapitel

Studium zum Marktforscher an Hochschulen

Eine Wettbewerbsanalyse von Bachelor- und Masterstudiengängen
Quelle:
Human Resources

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