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20.01.2021 | Maschinen | Infografik | Online-Artikel

US-Maschinenmarkt dürfte unter Biden noch gewichtiger werden

verfasst von: Thomas Siebel

2:30 Min. Lesedauer

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Die USA sind das wichtigste Zielland für deutsche Maschinenexporte. Die Erwartungen an die Biden-Administration sind hoch. Insbesondere von einer neuen Klimapolitik erwartet der Maschinenbau Impulse.

Kein Land importiert mehr Maschinen als die USA. Im Jahr 2019 führten US-Unternehmen Maschinen im Wert von 167 Milliarden Euro ein, 20 Milliarden davon entfallen dabei auf Maschinen aus Deutschland, wie Zahlen des Maschinenbauverbands VDMA darlegen. Damit etablieren sich die USA weiter als das wichtigste Zielland für deutsche Maschinenausfuhren; noch bis 2014 war China der wichtigste Auslandsmarkt für deutsche Maschinenbauer. In den Jahren 2010 bis 2019 hat sich der Wert deutscher Maschinenexporte in die USA auf knapp 20 Milliarden Euro verdoppelt. Damit ist Deutschland zusammen mit Mexiko das drittwichtigste Land für Maschineneinfuhren in die USA, nur China und Japan liefern mehr. Besonders gefragt sind in den USA Werkzeugmaschinen, Fördertechnik und Landtechnik aus deutscher Produktion.

Die Kehrseite der seit Jahren wachsenden Einfuhren in die USA ist aber, dass US-Maschinenbauer kontinuierlich Anteile am heimischen Markt verloren haben. Laut VDMA stammten im Jahr 2000 noch 77 Prozent der Maschinen in den USA aus heimischer Produktion, im Jahr 2017 waren es noch 59 Prozent. Seither gewinnen die US-Unternehmen wieder Anteile hinzu. Zugleich sind die USA nach Deutschland und China jedoch das drittgrößte Lieferland für Maschinen, insbesondere für Halbleiter und Flachdisplay-Produktionsmittel. Hauptabnehmer sind Kanada und Mexiko. Für Deutschland sind die USA nach China und Italien der drittwichtigste Maschinenlieferant. Für 5,9 Milliarden Euro kauften deutsche Unternehmen unter anderem Armaturen, Landtechnik sowie Anlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung. Auch als Auslandsstandort sind die USA für deutsche Unternehmen wichtig.

Hoffen auf Handelsabkommen und Verzicht auf Zölle

Angesichts dieser Bedeutung für den Maschinenbau und den zuletzt schwierigen Handelsbeziehung knüpft die deutsche Industrie hohe Erwartungen an die Präsidentschaft von Joe Biden, der die Produktion in den USA wiederbeleben sowie kleine und  mittlere Unternehmen stärken will. Auch wenn die USA unter Biden binnenmarktorientiert bleiben dürften, so erwartet der VDMA doch einen "verlässlichen und ehrlichen" Partner im Weißen Haus und hofft auf den Abschluss eines transatlantischen Handelsabkommens, auch als Gegengewicht zu China und der neuen asiatischen Freihandelszone RCEP. Hoffnungen verbindet der VDMA zudem mit der Rückkehr der USA zum Pariser Klimaschutzabkommen. Um die USA bis 2050 klimaneutral zu machen, sind Investition in Billionenhöhe nötig, von der auch der deutsche Maschinen- und Anlagenbau profitieren könnte.

Wie auch der VDMA hofft Wolfgang Niedermark, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des BDI, dass die Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte zurückgenommen werden, wenngleich er es nicht für wahrscheinlich hält. Allerdings rechnet Niedermark auch nicht damit, dass unter Biden Zölle auf Fahrzeugimporte erhoben werden. Auch der Streit um Subvention für Airbus und Boeing könnte Niedermarks Einschätzung zufolge unter Biden beigelegt werden. Spielraum für neue transatlantische Projekte sieht Nierdermark unter anderem in den Bereichen Klima und Energie sowie in der Raumfahrt, wo unter europäischer Beteiligung bereits das US-Mondraumschiff Orion gebaut wird.

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