Tecosim hat zuvor in einem gemeinsamen Projekt mit dem Institut für Mechanik und Materialforschung (IMM) der Technischen Hochschule Mittelhessen einen möglichen Einsatz von Plexiglas (Polymethylmethacrylat /PMMA) in der Fahrzeugverglasung untersucht. In einer computergestützten Berechnung und Simulation am Beispiel einer Fahrzeugseitenscheibe konnten verschiedene Crashszenarien abgebildet werden.
Diese sollen nun für das Projekt Simplex genutzt werden, um daraus ein Crash-Simulationstool entwickeln zu können. Zunächst werden dafür das Institut für Mechanik und Materialforschung der Universität Gießen sowie das Institut für Statik und Konstruktion der Technischen Universität Darmstadt das Materialverhalten von Plexiglas untersuchen.
Entwicklungsziel sichere Acrylverglasung
Tecosim definiert die Anforderungen an die Crashtauglichkeit und arbeitet dafür mit den gewonnenen Daten aus dem eigenentwickelten Reverse Engineering Prozess "Tecbench". Dabei werden auf dem Markt verfügbare Fahrzeuge gescannt und die gewonnenen Geometriedaten in Computer Aided Engineering-Modelle (CAE) aufbereitet und die Crashsimulation für verschiedene Lastfälle am Gesamtfahrzeug vorgenommen, im Front-, Heck-, oder Seitenbereich. In Bauteilversuchen werden die Plexiglasplatten zudem mit einem Kopfimpaktor beschossen. Danach werden diese realen Versuche in verschiedenen Crashszenarien simuliert und anschließend durch Anpassung der einzelnen Materialparameter endgültig geprüft.
Am Ende des zweijährigen Forschungsprojektes soll ein Simulationsmodell mit Plexiglasscheiben für ein Gesamtfahrzeug stehen. Im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugscheiben versprechen Plexiglas-Scheiben bei deutlich verbesserter Bruchdehnung und Akustik eine Gewichtsreduzierung von 50 Prozent. In etwa fünf Jahren könnte die sichere Acrylverglasung Serienreife erlangen.