Partikelschäume lassen sich durch Infrarotstrahlung anstelle von Treibmitteln vorschäumen. Partner im IR-PreFoam-Projekt haben nun die Grundlagen für eine Industrialisierung des Verfahrens geschaffen.
Im Projekt IR-PreFoam haben Neue Materialien Bayreuth, Fox Velution und Rygoll ein industriell nutzbares Verfahren zum dampffreien Vorschäumen für Partikelschäume entwickelt. Dabei setzten die Partner auf das Vorschäumen durch mittelwellige Infrarotstrahlung. Das von Fox Velution entwickelte trockene Verfahren ermöglicht eine kontinuierliche Verarbeitung mit kurzen Durchlaufzeiten. Zudem entfällt die Perlentrocknung, die bei der bisher üblichen Verwendung von Treibmittel erforderlich ist. Nach Angaben von Neue Materialien Bayreuth eignet sich das Verfahren für die Veredelung jeglicher Partikelschäume, selbst im Hochtemperaturbereich.
Markteinführung ist nun möglich
Mit der Aufklärung der Zusammenhänge zwischen Strahlungseinwirkung und resultierenden Materialeigenschaften können die Projektpartner nun Zellmorphologie und Schüttdichte der Schaumperlen anwendungsspezifisch über einen breiten Bereich genau und reproduzierbar einstellen. Weiterhin wurden im Projekt Ansätze zur Skalierung des Prozesses bis hin zur industriellen Volumenproduktion erarbeitet. Nach Institutsanagaben wurden damit wesentliche Voraussetzungen für die Marktreifeinführung der Technologie geschaffen.
Konventionell werden beim Vorschäumen mit Treibmittel beladene Mikrogranulate zu Schaumperlen expandiert, die dann zu Formteilen verschweißt werden können. Bisher erfolgten beide Teilprozesse auf Basis von Wasserdampf als Energieträger, was eine vergleichsweise aufwendige Infrastruktur und einen hohen Ressourceneinsatz erfordert.