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20.05.2019 | Materialentwicklung | Nachricht | Online-Artikel

Neue Zähne: hochfest – und sofort einsetzbar

verfasst von: Leyla Buchholz

2 Min. Lesedauer

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Die Ansprüche an einen Zahnersatz sind hoch: Er soll natürlich aussehen, versehentliche Bisse auf einen Kirschkern aushalten – und möglichst sollte der Patient im Zahnarztstuhl warten können, während der Zahnersatz individuell gefräst und eingesetzt wird. Dr. Bernhard Durschang und Dr. Jörn Probst vom Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC haben einen solchen Zahnersatz entwickelt und erhalten dafür den Fraunhofer-Preis „Technik für den Menschen“.

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Der Zahn ist stark geschädigt und muss repariert werden. Zahnärzte greifen dabei auf unterschiedliche Materialien zurück, unter anderem auf Glaskeramiken. Denn diese wirken am natürlichsten, zudem kann der Arzt einen Glaskeramik-Zahnersatz direkt in der Praxis fertigstellen. Dafür erfasst er zunächst die Zahnsituation im Mundraum des Patienten über eine Stiftkamera, eine Software errechnet die individuellen CAD-Daten, ein Fräsgerät schneidet die Krone via CAM automatisch und passgenau zurecht. Anschließend wird der Rohling bei mindestens 800 °C gehärtet – ein zeitaufwändiger Arbeitsschritt. Zahnärzte wie Patienten wünschen sich jedoch ein Produkt, das so schnell individuell anzupassen ist, dass der Patient im Zahnarztstuhl darauf warten kann. Darüber hinaus soll der Zahnersatz eine möglichst hohe Festigkeit haben, um den Belastungen auch wirklich dauerhaft standhalten zu können. Bei bisherigen Glaskeramiken waren solche Verbesserungen nicht mehr möglich: Sie galten als ausgereizt.

Doch genau einen solchen Zahnersatz haben Dr. Bernhard Durschang und Dr. Jörn Probst vom Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC in Würzburg nun entwickelt, gemeinsam mit den Unternehmen VITA Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG und DeguDent GmbH. Dafür wurden die beiden Fraunhofer-Forscher mit dem Fraunhofer-Preis „Technik für den Menschen“ ausgezeichnet. „Unsere Glaskeramik ist mit mehr als 500 MPa deutlich fester und robuster als herkömmliche Glaskeramiken, die nur auf rund 350 MPa kommen“, sagt Probst, der seit 2002 für das Anwendungsgebiet Gesundheit am Fraunhofer ISC verantwortlich ist. „Zudem kann das Nachhärten im Ofen entfallen. Und: Die Glaskeramik weist in allen verschiedenen Farbnuancen mit ihrer zahnschmelzartigen Transluzenz eine hervorragende Optik auf. Der Zahnersatz kann optimal entsprechend der Zahnfarbe des Patienten ausgewählt werden und wirkt vollkommen natürlich."

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