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19.07.2019 | Materialentwicklung | Nachricht | Online-Artikel

Festkörperchemiker Martin Jansen erhält Otto-Hahn-Preis 2019

verfasst von: Leyla Buchholz

1:30 Min. Lesedauer

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Der emeritierte Direktor des Max-Planck-Instituts für Festkörperforschung in Stuttgart, Professor Dr. Dr. h.c. Martin Jansen, erhält den Otto-Hahn-Preis 2019 für seine Revolutionierung der Synthese unbekannter und exotischer Verbindungen. Die Auszeichnung ist mit 50 000 Euro dotiert und wird gemeinsam von der Stadt Frankfurt am Main, der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) getragen.

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Die Verleihung des Otto-Hahn-Preises 2019 erfolgt am 11. November im festlichen Rahmen der Frankfurter Paulskirche. Der Preisträger hat mit seinem Prinzip der rationalen Syntheseplanung die Synthese unbekannter und exotischer Verbindungen revolutioniert. Seine Forschung ermöglicht neue Wege auf der Suche nach innovativen Materialien. 

Jansen befasst sich in seiner Grundlagenforschung in der Anorganischen Festkörperchemie damit, neue Festkörper mit interessanten Stoffeigenschaften zu erschließen und innovative Materialien zu entwickeln. Sein Fokus liegt dabei auf neuen binären und ternären Oxiden, supraleitenden Oxiden, Ionenleitern, oxidischen Strukturkeramiken und Pigmenten, endoedrischen Fullerenen und Fulleriden und amorphen anorganischen nitridischen Netzwerken. Solche Materialien verfügen über besondere Eigenschaften, die sie von klassischen Werkstoffen unterscheiden. So ist die von Jansen entdeckte und entwickelte Si-B-N-C-Hochleistungskeramik (Si: Silicium, B: Bor, N: Stickstoff, C: Kohlenstoff) gegenüber Hitze und zugleich oxidativer Zersetzung stabiler als metallische Materialien und alle zuvor bekannten Hochleistungskeramiken. Der leichte und temperaturstabile Werkstoff ist außerdem amorph und damit nicht spröde wie andere keramische Werkstoffe. Auch bei der Synthese des Werkstoffs ging Jansen neue Wege. Aus einfachen Molekülen mit den gewünschten Bindungen stellte er im Labor ein Polymer her, das sich unter Hitze zur gewünschten Keramik zersetzen lässt. Dank dieser einzigartigen Synthesestrategie können aus dem Polymer nicht nur Pulver und dünne Schichten der Keramik hergestellt, sondern sogar Fasern gezogen werden.

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