Metallische Gläser sind aufgrund ihrer besonderen Härte ein interessanter Werkstoff. Allerdings sind diese Materialien auch besonders spröde und damit bruchanfällig. Forscher am Interdisciplinary Centre for Advanced Materials Simulation (ICAMS) der Universität Bochum und an der Universität Münster wollen jetzt das Verhalten metallischer Gläser auf der Nanometerskala erforschen. Ihr Ziel ist es, den Zusammenhang zwischen der atomaren Struktur und einer lokalen Verformung besser zu verstehen. Ihre Untersuchungen zu den irreversiblen plastischen Umordnungsvorgängen metallischer Gläser während der Verformung werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. In dem Vorhaben geht es auch darum, den Übergang zwischen elastischer und plastischer Deformation mit einem physikalischen Model konsistent zu beschreiben, um Strategien für eine bessere technische Nutzung metallischer Gläser entwickeln zu können.
Glas ist ein Material ohne kristalline Ordnung. Nicht nur Glas, auch Polymere bilden leicht glasartige, amorphe Strukturen aus. Metalle hingegen sind in ihrem Aufbau normalerweise kristallin. Jedoch können zirkonium- oder nickelbasierte Legierungen unter bestimmten Bedingungen amorph sein. Diese metallischen Gläser sind spröde und hart, denn verformende Krafteinwirkungen können nicht wie bei einem Metall in Kristallstrukturen aufgefangen und etwa über Versetzungen abgeleitet werden.