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2016 | Buch

Mathematik – Medien – Bildung

Medialitätsbewusstsein als Bildungsziel: Theorie und Beispiele

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Über dieses Buch

Dieses Buch befasst sich mit dem Beitrag des Mathematikunterrichts zur Medienbildung an allgemeinbildenden Schulen. Damit zusammenhängende Fragen und Vorstellungen werden konstruktiv-kritisch analysiert und durch Beispiele konkretisiert. Die Überlegungen hierzu gehen davon aus, dass Medien „Werkzeuge zur Weltaneignung“ sind. Dieser Medienbegriff ist weiter gefasst als bisher in der Medienpädagogik, und er unterscheidet sich auch von der in der Mathematikdidaktik üblichen nahezu ausschließlichen Sicht auf den Einsatz Neuer Medien bzw. digitaler Werkzeuge als „technischen Medien“. Da Medien als „Werkzeuge zur Weltaneignung“ uns nie die Wirklichkeit, sondern nur jeweils medienspezifisch konstruierte und inszenierte Wirklichkeitsausschnitte liefern, ergibt sich die Forderung nach der Vermittlung von „Medialitätsbewusstsein als Bildungsziel“. Dieses Buch ist ein Plädoyer für eine aktive Beteiligung des Unterrichtsfaches Mathematik aus fachdidaktischer Perspektive an dem Diskussionsprozess über Medienbildung und weist zugleich über den Mathematikunterricht hinaus. Der Mathematikunterricht kann durch seinen Beitrag zur Medienbildung die umfassende kulturrelevante Bedeutung der Medien ins Blickfeld rücken.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung:Mathematik, Medien, Bildung – Medienbildung?
Zusammenfassung
Dass „Mathematik“ - diese älteste Wissenschaft der Welt - etwas mit .„Bildung“ zu tun hat bzw. haben soll oder gar muss, scheint keiner Begründung oder Erlauterung zu bedürfen oder vielleicht doch? Aber dann in diesem Zusammenhang auch noch „Jvledien“ zu nennen und zwar zentral eingebettet zwischen „Mathematik“ und „Bildung“: Das mag befremdlich oder zumindest abwegig (oder gar abstoßend?) wirken. Insbesondere scheint das Thema „Mathematik und Medien“ keines Forums für eine seriöse Erörterung würdig zu sein. Klar, dass darm der durch die Bildungslandschaft geisternde Terminus „Medienbildung“ - gelinde formuliert-erst recht keine Begeisterung in der Community zu wecken vermag, ist man doch dart bereits mit Bildungsstandards, Kemcurricula, Kompetenzen usw. hinreichend beglückt worden. Und für „Medienbildung“ und „Medien“ sind doch allenfalls „weiche“ Schulfächer wie Deutsch oder Sozialkunde bzw. Politik zuständig, nicht aber soleh „Jiarte“ Fächer wie die Naturwissenschaften und - insbesondere natürlich auch nicht Mathematik! Und das gilt sowieso schon (wie man ebenfalls meinen mag) seit langem für die „Medienpadagogik“, der sich ja nun glücklicherweise weder die Naturwissenschaften noch die Mathematik und die Informatik in den allgemeinbildenden (sic! - „allgemeiobildenden“ und nicht „allgemein bildenden“!) Schulen widmen mussten. Dagegen sei doch klar - wird man vielleicht einwenden - dass der „Computereinsatz im Unterricht“, wenn überhaupt, nur bei diesen Fächern zu verorten und zu behandeln sei. - Dies war zumindest die seit den 1970er Jahren zunächst vorherrschende Haltung in der Schule, insbesondere auch in der Didaktik der Mathematik. Doch spätestens seit Beginn der Iahrtausendwende ist dieser „Computereinsatz im Unterricht“ nun keine Domäne der MINT-Fächer mehr, denn Computer haben sich bezüglich Anwendungsbreite und technischer Vielfalt zu einem Gebrauchsgegenstand für jedermarnn und jedefrau entwickelt.
Horst Hischer

Theorie

Frontmatter
2. Bildungstheoretische Grundlagen
Zusammenfassung
Zur Präzisierung dessen, was unter „Medienbildung“ verstanden werden kann oder gar soll, ist also eine Bezugnahme auf einen Begriff von „Bildung“ erforderlich - doch auf welchen?
Horst Hischer
3. Medien im didaktischen Kontext
Zusammenfassung
Da es in diesem Buch urn Mathematik, Medien und Bildung geht, ist trotz dieses Eingangszitats zu klären, was hier mit „medien“ gemeint ist - zwar zunächst aus einer mathematikdidaktischen Fragehaltung heraus, aber auch fachübergreifend im Kontext von Didaktik. Dazu gehören dann auch Aspekte der in der wissenschaftlichen Pädagogik betrachteten Enkulturation, was wiederum voraussetzt, dass der hierfür grundlegende Terminus „Kultur“ reflektiert wird.
Horst Hischer
4. Medialitätsbewusstsein
Zusammenfassung
Wie sich an den Arbeiten des französischen Physiologen Étienne-Jules Marey (1830 - 1904) zeigt, musste die Fotografie, damit sie zu einem für Bewegungsanalysen nützlichen wissenschaftlichen Werkzeug werden konnte, zur Chronophotographie weiterentwickelt werden. Voraussetzung hierfür war jedoch, dass die fotochemischen Prozesse den damit verbundenen spezifischen Ansprüchen genügten und mit geeigneten Apparaten und Verfahren gekoppelt werden konnten.
Horst Hischer

Beispiele

Frontmatter
5. Mathematik und Medien – Vorbetrachtungen
Zusammenfassung
In Abschnitt 3.4 wurden mögliche - nicht trennscharf aufzufassende - „mediale Aspekte“ von Medien im didaktischen Kontext vorgestellt, ergänzt um eine Zusammenfassung:
Horst Hischer
6. Neue Medien
Zusammenfassung
In diesem Buch geht es um ein verallgemeinertes Verständnis von Medien im Kontext von Mathematik und Bildung mit dem Ziel der Vermittlung von Medialitätsbewusstsein, dabei auch - wenngleich nicht vorrangig - um Neue Medien. Gleichwohl bilden Neue Medien den „Auslöser“ für die hier vorgestellten Betrachtungen, wurden sie doch bereits seit Ende der 1960er Jahre im Zusammenhang mit dem Mathematikunterricht erörtert (beginnend mit der Diskussion tiber die Auswahl und die Verwendung geeigneter Programmiersprachen) und ab Mitte der 1980er sogar fachübergreifend in fast allen damaligen Bundesländern. Wegen dieser „Ausloser-Rolle“ ist dieses erste Beispielkapitel den Neuen Medien gewidmet.
Horst Hischer
7. Funktionen als Medien
Zusammenfassung
„Funktionen“ sind für die Mathematik charakteristisch, wie es z. B. ein mit „Zukunft der Mathematik - be; der Allianz“ betiteltes Plakat zeigte, mit dem zwecks Nachwuchsgewinnung von „Young Professionals“ für die „Mathematikertage im November 2001“ unter einem raumfiillenden Symbol „f(x)“ wie folgt geworben wurde:
Horst Hischer
8. Zur Medialität mathematischer „Probleme“
Zusammenfassung
Ferdinand Rudio (1856 - 1929) wurde 1880 bei Ernst Kummer und Karl Weierstraß in Berlin promoviert. Von 1889 bis 1928 war er Ordinarius für Matbematik in Zürich, und hier setzte er sich entscheidend für die Gesamtherausgabe von Rulers Werken ein.
Horst Hischer
9. Weitere mediale Aspekte in der Mathematik
Zusammenfassung
In den klassischen Print-Enzyklopädien des 20. Jahrhunderts taucht der Terminus „Visualisierung“ noch nicht auf. Mittlerweile ist „Visualisierung“ ein wichtiger Untersuchungsgegenstand in der „Medienwissenschaft“ („Iconic Turn“) geworden - und damit auch in der „Medienpadagogik“, So verwendet Wagner diesen Terminus in Kapitel4 dieses Buchs mehrfach selbstredend, wenn etwa auf S. 110
Horst Hischer
10. Vernetzung als Medium zur Weltaneignung
Zusammenfassung
Um ein Kapitel mit dem Titel „Vernetzung“ im Kontext von „Medien“ und „Medialitätsbewusstsein“ zu rechtfertigen, ist darzulegen, dass mit Hilfe von „Vernetzung“ medienspezifisch konstruierte und inszenierte Wirklichkeitsausschnitte geliefert werden können, Damit ist zugleich das Ziel dieses Kapitels umrissen.
Horst Hischer
Backmatter
Metadaten
Titel
Mathematik – Medien – Bildung
verfasst von
Horst Hischer
Copyright-Jahr
2016
Electronic ISBN
978-3-658-14167-7
Print ISBN
978-3-658-14166-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-14167-7