Auch 2017 setzte sich das Wachstum der deutschen Ziegelindustrie fort. Allerdings zeichnet sich bei näherer Betrachtung ein zu differenzierendes Bild. Denn während der Mauerziegel fast sechs Prozent gegenüber 2016 zulegen konnte, hatten es die Dachziegelhersteller ungleich schwerer – landeten aber trotzdem beim einem leichten Plus von 0,4 Prozent. Laut Dr. Matthias Frederichs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Ziegelindustrie, liege dies an fehlenden langfristigen Perspektiven, die Planungssicherheit für Verbraucher, Investoren und Verarbeiter schaffen könnten. Dabei sei das Potenzial für Dachsanierungen, Ausbau und Aufstockung enorm. Doch die wirtschaftlichen Anreize zur Kompensierung des Mehraufwands seien unzureichend – Regelungswildwuchs bei Bund, Ländern und Gemeinden zu Abstandsflächen, Stellplatzpflichten oder zum Brandschutz würden derzeit vor allem abschrecken wirken.
Doch von dem allgemeinen Zuwachs in der Branche profitierten auch die Beschäftigten. So arbeiteten 2017 zwei Prozent mehr Menschen für die Hersteller von Pflasterklinkern, Vormauer-, Hintermauer- und Dachziegeln. Das entspricht knapp 8.400 Beschäftigten.