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25.04.2017 | Mechatronik | Schwerpunkt | Online-Artikel

Robotergreifer erhält Sicherheitsaura

verfasst von: Dieter Beste

1:30 Min. Lesedauer

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Der Technologie-Innovationspreis Hermes Award ging in diesem Jahr an das Unternehmen Schunk aus Lauffen am Neckar. Dort hat man einen Greifer entwickelt, der gefahrlos mit Menschen interagieren kann.

Während der Eröffnungsfeier der Hannover-Messe am 23. April konnten Vertreter des Unternehmens Schunk den Hermes Award aus den Händen von Bundesforschungsministerin Johanna Wanka entgegennehmen. Schunk erhält den Preis für den Greifer JL1, dabei handelt es sich um ein intelligentes Greifmodul für Roboter, das unmittelbar mit dem Menschen interagiert und kommuniziert. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung ist neben dem Land Niedersachsen Schirmherr dieses begehrten und weltweit mit am höchsten dotierten Technologiepreises.

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Mensch-Maschine-Interaktion im Industrie 4.0-Zeitalter

Dem Industrie 4.0-Paradigma folgend sind alle Gegenstände der Fabrikwelt mit integrierter Rechenleistung und Kommunikationsfähigkeit ausgestattet. Dies betrifft keineswegs nur die Maschine-zu-Maschine(M2M)-Kommunikation.


Die im JL1 verbaute Sensorik registriert Annäherungen von Menschen und ermöglicht eine situationsabhängige Reaktion, ohne dass Mensch und Roboter sich berühren. Die Sicherheitsaura ist in den Greifer integriert und ermöglicht damit einen hochflexiblen Handhabungs- und Montageprozess mit Parallel- und Winkelgreifen von beliebigen Geometrien. Die Greiferfinger verfügen über Kraftmessbacken und taktile Sensoren und unterstützen damit adaptive Greiferoperationen. Zwei Kamerasysteme zeigen das Umfeld im 3D-Format und unterstützen die Greifteildetektion.

"Fest programmierte Maschinen können nur eindeutigen Arbeitsanweisungen folgen. Im Gegensatz dazu bedeutet Intelligenz bei Maschinen demnach nicht mehr als die Fähigkeit, sich an solche Situationen eigenständig anpassen zu können, deren Auftreten in der Regel zwar hohe Wahrscheinlichkeit besitzt, aber nicht immer exakt vorhergeplant werden kann." (Werner Roddeck, Einführung in die Mechatronik, Seite 263)

Die Jury um den Vorsitzenden Wolfgang Wahlster, Vorsitzender der Geschäftsführung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), zeigte sich beeindruckt von dem neuen Schunk-Greifmodul. Wahlster: "In Industrie 4.0 ergibt sich für die sichere und barrierefreie Mensch-Roboter-Kollaboration durch die geringe Losgröße, hohe Teilevarianz und häufiges Umrüsten die Notwendigkeit, einen Teil der Systemintelligenz auch in die Endeffektoren zu verteilen: Das ist Schunk mit dem JL1 in exzellenter Weise gelungen, sodass unsere Jury zu einem einstimmigen Ergebnis kam."

 

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