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2018 | Buch

Medien und Skandale

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Über dieses Buch

Wie wird ein Missstand zum Skandal? Was unterscheidet einen Skandal von einem publizistischen Konflikt? Worauf beruht die Wirkung der Medien bei einer erfolgreichen Skandalisierung? Warum glauben bei einem Skandal die meisten, sie wüssten genau Bescheid, obwohl sie kaum Ahnung von den Fakten haben? Wie wirkt eine Skandalisierung auf die Skandalisierten? Welche positiven Wirkungen besitzen Skandale – und welche negativen Wirkungen haben sie? Wie kann manden Nutzen-Schaden-Saldo eines Skandals abschätzen? Diese Fragen beantwortet der vorliegende Band.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Einstieg: Was ist ein Skandal?
Zusammenfassung
Der Begriff »Skandal« geht auf das griechische »Skandalon« zurück – ein Skandal in diesem Sinne ist etwas, das Ärgernis erregt. Beachtenswert ist der emotionale Charakter der Reaktionen. Den so verstandenen Skandalbegriff und den damit bezeichneten Sachverhalt kann man von ähnlichen Begriffen und Phänomenen wie »Affäre«, »Ärgernis«, »Blamage«, »Eklat«, »Katastrophe«, »Missstand« und »Übel« abgrenzen.
Mathias Kepplinger
Kapitel 2. Aufbau des Bandes
Zusammenfassung
Ziel dieses Buches ist es, zu erläutern, was einen Skandal ausmacht. Theoretische Überlegungen werden wir in sieben Kapiteln mit Forschungsergebnissen illustrieren.
Mathias Kepplinger
Kapitel 3. Missstände, Skandale, publizistische Konflikte
Zusammenfassung
Die größten Umweltschäden gibt es in Staaten, in denen es kaum oder gar nicht zu Umweltskandalen kommt – in den Ländern der Dritten Welt und China. Die größten Umweltskandale gibt es in Staaten, in denen die Umwelt am wenigsten geschädigt ist – den westlichen Industrienationen. Das trifft in ähnlicher Weise auch auf politische Skandale zu.
Mathias Kepplinger
Kapitel 4. Skandalisierung von Missständen
Zusammenfassung
Die meisten Akteure eines Geschehens erklären ihr problematisches Verhalten in hohem Maße durch die Umstände ihres Handelns – z. B. die verfügbare Zeit, die Zahl und Kompetenz der Mitarbeiter, den Mangel an Alternativen oder deren Risiken. Die meisten Beobachter erklären das gleiche Verhalten durch den Charakter und die Motive der Akteure – z. B. ihren Mangel an Eigeninitiative und Verantwortung, ihren Opportunismus, ihre Orientierung an Eigeninteressen.
Mathias Kepplinger
Kapitel 5. Etablierung und Verlauf von Skandalisierungen
Zusammenfassung
In den meisten Fällen sieht man nur die Journalisten, die berechtigte, überzogene oder verfehlte Vorwürfe gegen Personen oder Organisationen in die Öffentlichkeit tragen. Dadurch entsteht ein verzerrter Eindruck, weil man die Informanten im Hintergrund einer Skandalisierung übersieht und die Bedeutung einzelner Typen von Journalisten falsch einschätzt.
Mathias Kepplinger
Kapitel 6. Entwicklung der Skandalhäufigkeiten
Zusammenfassung
Die Häufigkeit von Skandalen im Zeitverlauf kann man anhand unterschiedlicher Indikatoren erfassen. Am einfachsten ist die Analyse von Verweisen auf den Begriff »Skandal« im Register des SPIEGEL oder in ähnlichen Quellen. Dadurch kann man schnell und kostengünstig Zeitreihen erstellen. Sie haben jedoch zwei Nachteile.
Mathias Kepplinger
Kapitel 7. Medienwirkungen
Zusammenfassung
Das Wirkungspotenzial einer Skandalisierung beruht auf der der Art und Menge der Beiträge und der Reichweite der Medien (Zahl der Nutzer), gewichtet mit der Intensität ihrer Nutzung durch Leser, Hörer und Zuschauer. Das gilt für einzelne Medien wie auch für die Skandalberichterstattung insgesamt.
Mathias Kepplinger
Kapitel 8. Die Rollen der Skandalisierten
Zusammenfassung
Skandale entstehen meist sehr schnell, weshalb man zu Recht sagt, sie »brechen aus«. Innerhalb weniger Tage beherrschen sie die Berichterstattung der meinungsbildenden Medien sowie die Aufmerksamkeit eines Großteils der Bevölkerung. Genaue Analysen zeigen jedoch, dass viele Skandale eine lange Vorgeschichte haben.
Mathias Kepplinger
Kapitel 9. Funktionen und Folgen von Skandalen
Zusammenfassung
Die Skandalisierung von Missständen kann man als Mittel zur Beseitigung der Missstände und zur Verhinderung von noch größeren Missständen betrachten. Ein Beispiel sind skandalisierende Berichte über einen unzureichenden Schutz wertvoller Gemälde in einem Museum, die zu besseren Schutzvorkehrungen führen (falls nicht aufgrund der Berichte über die Mängel vorher eingebrochen wird).
Mathias Kepplinger
Kapitel 10. Fazit und offene Fragen
Zusammenfassung
Skandale sind soziale Konstrukte. Sie beruhen nicht auf der »Aufdeckung« eines Skandals, sondern auf der Skandalisierung eines bekannten oder bisher unbekannten Missstands. Die Missstände können z. B. durch Recherchen von Journalisten, durch Aktivitäten von Staatsanwälten und kenntnisreiche Bürger bekannt werden.
Mathias Kepplinger
Backmatter
Metadaten
Titel
Medien und Skandale
verfasst von
Dr. Mathias Kepplinger
Copyright-Jahr
2018
Electronic ISBN
978-3-658-21394-7
Print ISBN
978-3-658-21393-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-21394-7